Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
sich aus alten Lagerkisten zusammengezimmert hatte, um ihre wenigen Habseligkeiten aufzubewahren. Sie besaß die drei von ihren Eltern zurückgelassenen Bücher, einen Satz Werkzeuge – ein Geschenk ihres Onkels zur Lizenzvergabe – sowie eine Sammlung aus Muscheln, Steinen und pilzförmigen Baumgeschwüren; dazu gebrauchte Kleidung von den Cousins und ein wenig Ausrüstung. Auf dem Tisch stand eine Kerze aus Stutenbutter; die strahlte ein ziemlich helles Licht ab, auch wenn sie nicht besonders gut duftete. Ihr Schuppen war aus Stein gebaut, den es auf Petaybee im Überfluß gab. Sie hatte ihn zwei Tauperioden zuvor mit Schlamm getüncht und mit etwas Plast verstärkt, das ihr Cousin Simon für sie auf der Raumstation gemopst hatte, als er dem Korps beigetreten war – kurz vor seiner Ausschiffung. Mit dem Plast hatte man ursprünglich die Blase um den Raumbasisgarten präpariert, und es bewährte sich sehr gut in der Kälte, wurde niemals rissig und schrumpfte auch nicht zusammen.
    Plötzlich fiel etwas neben Bunny auf die Tischplatte und miaute sie an. Sie griff hinunter und streichelte eine von Tante Clodaghs Katzen, obwohl sie nicht feststellen konnte, um welche es sich handelte, da so viele Katzen in Kilcoole rote Tiger waren. Die Katze scharrte an der Tür, und Bunny folgte ihr lächelnd, während sie auf sie einredete.
     
    18
    »Also hat Clodagh schon von meiner Passagierin erfahren und dich hier zurückgelassen, um mich zur Berichterstattung zu zitieren? Mach ich gerne, Katze, solange dabei ein Happen für mich abfällt.«
    Die Hunde im Schuppen hatten die Katze ignoriert, und die anderen auf dem Hof bellten sie auch nicht an, als sie Bunny zwischen den Hütten vorauslief. Kein Hund bellte jemals wegen einer von Clodaghs Katzen. Sie liefen überallhin, wo es ihnen paßte, und wußten, wo alles war und was jedermann tat – genau wie Clodagh selbst.
     
    19

2. KAPITEL
    Der offizielle Führer – nur ein Oberleutnant, wie Yana bemerkte –
    erhob sich, als sie den Raum betrat.
    »Majorin Maddock«, sagte er mit militärischem Gruß und blitzte sie mit einem durchaus forschen Lächeln an.
    »Oberleutnant Charles Demintieff, Erster Verbindungsoffizier von Petaybee, stets zu Diensten, Dama.«
    »Rühren, Oberleutnant«, sagte sie. »Schließlich habe ich Ihnen Meldung zu machen, und nicht umgekehrt.«
    »Jawohl. Es ist nur so, daß ich Ihre Akte gelesen habe, und hier draußen bekommen wir nun einmal so selten echte Helden zu Gesicht.«
    »Die meisten Helden bekommt ohnehin niemand mehr zu Gesicht«, erwiderte sie.
    Er lachte, als hätte sie einen guten Witz von sich gegeben. »Dann haben wir ja noch mehr Glück, Sie bei uns zu haben, Majorin. Oberst Giancarlo von der Raumstation ist heute morgen per Schnokel hereingekommen, um Sie persönlich willkommen zu heißen.
    Nachdem Sie mit ihm geplaudert haben, kümmern wir uns um die Routineangelegenheiten.«
    Als sie ins Nebenzimmer trat, empfand Yana das gleiche Unbehagen, als betrete sie die Kommandobrücke eines in Feindeshand befindlichen Schiffes. Wenn der große Zampano der Raumbasis schon unbedingt mit ihr reden wollte, warum hatte er es dann nicht gleich bei der Abfertigung getan und sich die lange, kalte Fahrt erspart?
    Im Gegensatz zu dem Oberleutnant schien der Oberst nicht allzu glücklich zu sein, sie zu sehen. Er trug Abzeichen, mit denen sie es in ihrer Karriere nur selten zu tun gehabt hatte: Psychologische Kriegsführung, ein Euphemismus für den Geheimdienst. Sie machte ihm Meldung, und er wies ihr einen Stuhl zu, während er damit fortfuhr, irgend etwas in ein Rechnerterminal einzugeben.
     
    20
    »Nun, Majorin«, sagte er, nachdem sie lange genug in ihrer schweren Ausrüstung dagesessen hatte, um langsam ungeduldig zu werden und Unbehagen zu empfinden. »Was halten Sie denn so bisher von Petaybee?«
    »Scheint freundlich zu sein«, erwiderte sie vorsichtig. Er schien sie offenbar irgendeiner Prüfung zu unterziehen, doch war sie sich nicht sicher, worum es dabei ging. »Die Luft ist sauber, ziemlich kalt.
    Technologisch gesehen reichlich primitiv. Neue Rekruten von hier brauchen ausgiebige Ausbildung, selbst am einfachsten Gerät, und die Gründe dafür scheinen mir ziemlich eindeutig, seitdem ich mein eigenes Quartier und das Dorf gesehen habe. Ist mir irgend etwas entgangen?«
    »Falls dem so sein sollte, stehen Sie damit nicht allein da«, sagte er und ließ den Blick von dem Terminal zu ihr herüberschweifen.
    »Eigentlich sollte es hier

Weitere Kostenlose Bücher