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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Geschichte erzählte, war ich fast starr vor Angst.«
    »Was für eine Geschichte?«, fragte Grace und drückte Marys Hand. »Was hat er dir erzählt?«
    Marys Augen leuchteten plötzlich mit einem Funken von humorvollem Feuer auf. »Dreh mein Bett hoch«, wies sie Grace an. »Ich will den Blick auf deinem Gesicht sehen, meine kleine Naturwissenschaftlerin, wenn du hörst, was er mir erzählt hat.«
    Grace drückte auf den Knopf, der das Kopfende des Bettes hob und ihre Schwester dadurch in eine aufrechtere Position brachte. Mary nannte sie nie Naturwissenschaftlerin, außer wenn sie irgendeine unglaubliche Idee hatte, deren Verwirklichung sie irgendwie für möglich hielt. Grace war die Raketen-Wissenschaftlerin, Mary war die Träumerin.
    »Also gut, heraus damit«, forderte sie und hielt sich an dem kleinen Funken im Blick ihrer Schwester fest wie an einem Rettungsring. »Was hat dir dein Liebster gesagt, vor dem du davongelaufen bist?«
    »Er heißt Michael.«
    »Na endlich. Der Mann hat tatsächlich einen Namen. Michael was?«
    Mary antwortete nicht. Sie konzentrierte sich ganz darauf, Worte zu finden, und starrte an Graces Schulter vorbei ins Leere.
    »Er kam von Nova Scotia nach Pine Creek«, sagte Mary. »Und davor hat er in Schottland gelebt.« Sie wandte Grace ihren Blick zu, und ihre von Medikamenten erweiterten blauen Augen bekamen auf einmal ein erwartungsvolles Schimmern. »Er sagte mir, er wäre in Schottland geboren worden.« Und dann fügte sie, beinah flüsternd, hinzu: »Im Jahre elfhunderteinundsiebzig.«
    Grace richtete sich in ihrem Stuhl gerade auf und starrte Mary an. »Was?«, gab sie ebenfalls flüsternd zurück, überzeugt, sie hätte etwas Falsches gehört. »Wann?«
    »Im Jahr elfhunderteinundsiebzig.«
    »Du meinst nicht vielleicht im elften Monat des Jahres neunzehnhunderteinundsiebzig?«
    Mary schüttelte langsam den Kopf. »Nein, ich meine eintausendeinhundertundeinundsiebzig. Vor achthundert Jahren.«
    Grace dachte darüber nach. Fantastisch war ja wohl eher gelinde ausgedrückt für diese Behauptung. Doch dann lachte sie plötzlich leise. »Mary, du bist vor dem Mann davongelaufen, weil er an Reinkarnation glaubt?« Sie fuhr mit der Hand durch die Luft. »Himmel, die halbe Menschheit glaubt heutzutage, sie hätte schon einmal gelebt. Ganze Religionen sind auf der Theorie der Reinkarnation aufgebaut.«
    »Nein«, sagte Mary nachdrücklich und schüttelte den Kopf. »Das hat Michael nicht damit gemeint. Er sagte, er hätte die ersten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens im Schottland des zwölften Jahrhunderts verbracht und nur die letzten vier Jahre hier im modernen Amerika. Er sagte, ein wildes Gewitter hätte ihn durch die Zeit geschleudert.«
    Grace fehlten die Worte.
    »Genauer gesagt«, fuhr Mary fort, »kamen auch noch fünf Männer seines Clans mitsamt ihrer Streitrosse mit.«
    Grace holte tief Atem angesichts des Kummers im Blick ihrer Schwester. »Und wo sind diese Männer jetzt … und ihre … ihre Pferde?«
    »Sie sind alle tot«, sagte Mary. »Michael ist der Letzte seines Clans.« Ihre Züge entspannten sich plötzlich. »Jetzt gibt es allerdings auch noch seinen Sohn.«
    Sie griff nach Graces Hand und drückte sie mit erstaunlicher Kraft. »Darum wollte ich auch wieder zurück. Die Familie ist Michael ganz wichtig. Er ist jetzt allein auf dieser Welt, mit Ausnahme unseres Kindes. Und darum musst du seinen Sohn zu ihm bringen.«
    Mary atmete angestrengt aus. »Ich sterbe.« Sie sah Grace mit traurigem, resigniertem Blick an. »Das musst du für mich tun, Gracie. Und du musst Michael sagen, dass ich ihn liebe.« Tränen begannen, über ihre Wangen zu rinnen.
    Grace blickte durch ihre eigenen Tränen die Schwester an. »Ist dir eigentlich klar, was du da von mir verlangst, Mary? Ich soll deinen Sohn zu einem Wahnsinnigen bringen? Wenn er wirklich glaubt, er wäre durch die Zeit gereist, dann ist er doch nicht ganz richtig im Kopf. Und du willst, dass dieser Mann dein Kind großzieht?«
    Mary atmete unsicher aus und schloss die Augen. Stille breitete sich erneut im Zimmer aus.
    Mary verlangte von ihr, sie solle ihr Kind – ihren Neffen – zu einem Mann bringen, der nicht bei vollem Verstand war. Grace bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Wie konnte Mary so etwas von ihr verlangen?
    Und wie konnte sie es fertig bringen, ihrer Schwester nicht den letzten Wunsch zu erfüllen?
    Die Tür öffnete sich und Grace beobachtete, wie ein durchsichtiges
Kunststoffbettchen ins

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