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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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setzte sie an. »Aber keine Sorge, ich rufe noch Verstärkung.«
    »Wenn du sie jetzt sofort rufst, sind wir in zwanzig Minuten aus dem Weg.«
    »Okay.«
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche und bereitete die nächste Phase der Operation vor.
     
    Die Stunden bis zum Morgengrauen brachte sie wartend in der dunklen Wohnung zu. Draußen stand ein Überwachungswagen und zwei bewaffnete Beamte waren im Wohnzimmer stationiert.
    Sobald Renquist hier erschien, gehörte er ihr.
     
    Er jedoch saß gemütlich in seinem kleinen, am Rand des Village gelegenen Apartment und blickte sich zufrieden um. Er hatte seinen Schlupfwinkel sorgfältig eingerichtet und jedes Stück so ausgewählt, dass ein exklusives, farbenfrohes, sinnliches - europäisches - Ambiente entstanden war.
    Das genaue Gegenteil des kalten, leblosen Palastes, den er mit seiner Gattin teilte, wenn er Niles Renquist war.
    Wenn er hier in diesem warmen, gemütlich dekorierten Zimmer saß, war er Viktor Clarence. Ein kleiner, amüsanter Scherz, denn er spielte auf seine Königliche
Hoheit Prinz Albert Viktor, Herzog von Clarence, an, der nach Meinung einiger der Ripper gewesen war.
    Das glaubte Renquist gerne, denn der Gedanke an den mörderischen Prinzen sagte ihm durchaus zu. Im Grunde hob auch er sich von der Masse ab.
    Schließlich hatte er es nicht nur im normalen Leben, sondern auch mit seinem mörderischen Werk zu Ruhm und Ansehen gebracht.
     
    Wie jener andere berühmte Impresario des Todes würde auch er niemals gefasst. Er würde seine Vorbilder noch in den Schatten stellen. Denn er würde niemals wieder in seinem wunderbaren, grauenhaften Tun innehalten.
    Er trank einen Brandy und rauchte eine dünne, mit einem Hauch von Zoner verfeinerte Zigarre. Er liebte diese Zeiten des Alleinseins, diese Zeiten vollkommener Ruhe, nachdem alles vorbereitet war.
    Er war froh, dass er beschlossen hatte, unter dem Vorwand einer Dienstreise für kurze Zeit auf Tauchstation zu gehen. Pamela ging ihm mit ihren langen, durchdringenden Blicken und ihren spitzen Fragen noch stärker als gewöhnlich auf die Nerven.
    Mit welchem Recht stellte sie ständig Fragen oder sah ihn auch nur an?
    Ach, wenn sie doch nur wüsste, wie oft sie bereits in Gedanken von ihm getötet worden war. Auf wie viele, einfallsreiche Arten. Dann ergriffe sie sicher laut schreiend die Flucht. Bei der Vorstellung, wie seine kalte, strenge Gattin um ihr Leben rannte, stieß er ein leises Lachen aus.
    Natürlich würde er sie nie ermorden. Dadurch geriete
er noch stärker ins Visier der Polizei, er war schließlich kein Narr. Pamela war einfach deshalb sicher, weil er an sie gekettet war. Außerdem, wenn er sie töten würde, wer kümmerte sich dann um all die lästigen Details seines gesellschaftlichen Lebens?
    Nein, es war genug, wenn er hin und wieder eine kurze Auszeit von ihr und ihrer Göre nahm. Diesem nervtötenden, überall herumschleichenden Balg. Von Kindern sollte man nichts hören und nichts sehen, hatte er bereits in frühen Jahren von seiner guten alten Kinderfrau gelernt.
    Wenn sie rebellierten oder nicht sofort gehorchten, wurden sie einfach irgendwo im Dunkeln eingesperrt. Wo man sie nicht mehr sah und auch nicht mehr hörte, ganz gleich, wie laut sie schrien.
    Oh ja, er konnte sich erinnern - an den engen, dunklen Raum. Schließlich hatte ihn Miss Gable sehr oft dort eingesperrt. Wie gerne würde er auch sie umbringen, langsam und möglichst qualvoll, während sie so wie er selber früher schrie und schrie und schrie.
    Aber auch das wäre nicht klug. Genau wie Pamela war sie alleine deshalb sicher, weil er an sie gefesselt war.
    Zumindest hatte sie ihm vieles beigebracht. Oh ja, das hatte sie. Kinder sollten von jemandem erzogen, diszipliniert und unterrichtet werden, der Geld dafür bekam. Nicht, dass diese kleine Italienerin Rose jemals disziplinieren würde. Sie verwöhnte und verhätschelte das Kind. Aber sie war praktisch. Dass sie ihn fürchtete und gleichermaßen hasste, rief heiße Freude in ihm wach.
    Endlich war in seinem Leben alles an seinem Platz. Er genoss Respekt, Bewunderung, Autorität. Finanziell
ging es ihm gut, und er führte ein aktives, exklusives, gesellschaftliches Leben. Er hatte eine repräsentative Ehefrau sowie eine junge, hübsche Gespielin, die ihn genügend fürchtete, um alles, einfach alles zu tun, was er von ihr verlangte. Und er hatte sich ein faszinierendes und wahrhaft amüsantes Hobby zugelegt.
    Jahre des Studiums, der Planung, der Strategie, der Übung

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