Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
fertigmacht. Feeney, schaff sie hier raus. Nimm sie unter Hausarrest und stell eine Beamtin zu ihrer Bewachung ab. Sie hat Anspruch auf ein Telefongespräch.«
»Fassen Sie mich nicht an. Fassen Sie mich ja nicht an. Ich werde diesen Raum nicht eher verlassen, als bis mir jeder Einzelne von Ihnen seinen Namen und seine Dienstnummer gegeben hat.«
Eve schob die Daumen in die Taschen ihrer Jeans und baute sich hoffnungsvoll vor Mrs Renquist auf. »Entweder Sie gehen freiwillig mit Captain Feeney, oder ich muss davon ausgehen, dass Sie sich der Verhaftung widersetzen wollen, und lege Ihnen deshalb Handschellen an.« Pamela holte aus. Es war eine mädchenhafte Bewegung, und Eve hätte einfach einen Schritt zur Seite machen müssen, um ihr auszuweichen, als aber die Faust sie traf, wurde ihr größter Wunsch erfüllt. »Das hatte ich gehofft. Jetzt kommen noch Widerstand gegen die Verhaftung und tätlicher Angriff auf eine Polizeibeamtin dazu. Sie wissen gar nicht, was für eine Freude Sie mir damit machen.« Mit einer blitzschnellen Bewegung zog sie die Handschellen hervor, drehte Pamela, die Gift und Galle sprühte, die Arme auf den Rücken und legte ihr die Fesseln an.
»Lass sie auf die Wache bringen«, wies sie Feeney an. »Widerstand gegen die Verhaftung und tätlicher Angriff auf eine Polizistin. Dafür kann sie ruhig in einer Zelle schmoren, bis wir hier fertig sind.«
Pamela trat wütend um sich und stieß eine Reihe derart wilder, einfallsreicher Flüche aus, dass Eve anerkennend meinte: »So gefällt sie mir schon besser«, als Feeney sie gewaltsam aus dem Zimmer schob.
Dann ließ Eve die Schultern kreisen und gesellte sich zu Roarke. »Ich muss wissen, ob dieser Computer wirklich nicht registriert ist, denn dann hätte ich noch etwas gegen den Typen in der Hand. Außerdem brauche ich sämtliche Daten, die auf dem Ding gespeichert sind. Warum grinst du so?«
»Du hast sie so lange geködert, bis sie zugeschlagen hat.«
»Na und?«
»Es überrascht mich, dass du nicht zurückgeschlagen hast.«
»Sie ist doch nur ein kleiner Fisch. Ich werde dafür sorgen, dass auch sie bezahlt, aber als Erstes will ich ihn. Ich informiere nur kurz den Commander.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche und nickte ihrem Gatten zu. »Besorg du mir währenddessen schon einmal die Daten, ja?«
Fünfzehn Minuten später blickte sie Roarke über die Schulter und erklärte: »Es ist alles da. Er hat alles aufgeschrieben. Die Reisen, die Suche, die Auswahl. Hat über jedes Opfer einschließlich der gewählten Methode, der Werkzeuge, der Kostümierung genauestens Buch geführt.«
»Vielleicht ist dir aufgefallen, dass dort auch über dich eine ganze Menge steht.«
»Ich kann lesen.«
»Und«, fuhr Roarke mit derselben kühlen Stimme fort, »dass er die Absicht hatte, sein Werk mit dir zu krönen. Er hatte für dich die Peter-Brent-Methode vorgesehen. Erschießung mit einem Lasergewehr.«
»Was heißt, dass er ein Gewehr besitzt. Wir sollten sehen, dass wir das finden.«
»Und ihn. Inzwischen liegt mir nämlich ebenfalls sehr viel daran, den Typen zu erwischen.«
Sie sah ihm in die Augen. »Hier geht es nicht um uns persönlich.« Sie wartete einen Moment und zuckte mit den Schultern. »Okay, sicher ist es persönlich, aber das hat Zeit. Ich wäre nicht die Nächste auf der Liste gewesen.«
Sie blickte wieder auf den Monitor. »Katie Mitchell, West Village, Wirtschaftsprüferin. Achtundzwanzig, geschieden, keine Kinder. Lebt allein, arbeitet hauptsächlich von ihrer Wohnung aus. Er weiß einfach alles über sie. Größe, Gewicht, Gewohnheiten, Routine, selbst, was sie am liebsten kauft. Wann sie in welche Geschäfte geht. Er ist wirklich gründlich. Hat für sie Marsoninis Methode vorgesehen.«
»Kommt als angeblicher Kunde zu ihr in die Wohnung«, meinte Roarke. »Macht sich eine Kopie der Schlüsselkarte und kommt dann noch mal wieder, wenn sie schläft. Fesselt, foltert, vergewaltigt und verstümmelt sie und legt dann eine einzelne rote Rose neben ihr auf das Bett.«
»Auf diese Weise hat Marsonini zwischen Winterende 2023 und Frühjahr 2024 sechs Frauen umgebracht. Alle brünett wie Mitchell, alle zu Hause tätig, alle zwischen sechs- und neunundzwanzig, alle seiner älteren Schwester ähnlich, die ihn angeblich als Kind sexuell und körperlich misshandelt hat.«
Sie richtete sich wieder auf. »Wir werden diese Katie Mitchell rund um die Uhr bewachen. Wenn wir Renquist nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig
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