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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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trugen jetzt auf eine Weise Früchte, über die er selbst verwundert war. Wie hätte er auch wissen sollen, wie viel Spaß es machen würde, in die Kostüme seiner großen Vorbilder zu schlüpfen und in ihre blutigen Fußstapfen zu treten, überlegte er.
    Seine Helden waren Männer, die die Herrschaft dadurch an sich rissen, dass sie Leben nahmen. Die mit Frauen machten, was sie wollten, weil sie anders als die meisten anderen verstanden, dass Frauen erniedrigt, verletzt, getötet werden mussten. Dass sie bereits mit ihrem ersten Atemzug regelrecht darum baten, dass man ihnen das Leben nahm.
    Weil sie die Welt, ja, weil sie ihn beherrschen wollten. Obgleich er ihnen derart überlegen war.
    Er zog langsam an seiner Zigarre, damit das Zoner ihn beruhigte, ehe er einen seiner Tobsuchtsanfälle bekam. Dies war nicht die Zeit für heißen Zorn, sondern für kühles, kalkuliertes Handeln, wusste er.
    Vielleicht war er ja zu clever gewesen? Aber wie konnte man zu clever sein? Vielleicht sähen es manche ja als Fehler, dass er sich freiwillig als Verdächtiger angeboten hatte. Aber so war es viel befriedigender und aufregender für ihn. Es erlaubte ihm, in zwei verschiedenen Rollen am Geschehen teilzuhaben, und machte alles wunderbar intim.

    In gewisser Weise hatte er die Bullen-Hure bereits fertiggemacht. Wie erregend war es doch, sie herumstolpern zu sehen, unfähig, schlauer zu sein als er und seine nächsten Schritte auch nur annähernd vorauszusehen. Sie hatte zu ihm kommen und ihn um Verzeihung bitten müssen.
    Er schlang sich die Arme um die Brust und ging die Szene nochmals in Gedanken durch. Was für ein herrlicher Moment.
    Er hatte mit Eve Dallas einfach brillant gewählt.
    An einem männlichen Ermittler hätte er sich sicherlich nicht halb so sehr berauscht. Eine Frau, die sich wie beinahe alle Frauen den Männern einfach deshalb überlegen fühlte, weil sie sie zwischen ihren Beinen fangen konnte - sie machte die Verfolgungsjagd erst richtig interessant.
    Selbst während sie ihn reglos aus ihren kühlen Augen ansah, konnte er problemlos daran denken, sie zu würgen, sie zu schlagen, zu missbrauchen und ihr die Gedärme rauszureißen, bis nur noch ihre geschundene Hülle übrig war.
    Ein männlicher Verfolger hätte ihn niemals derart erregt.
    Natürlich würde sie bestraft, wenn es ihr nicht gelänge, ihn zu stoppen. Wenn weiter Frauen stürben, so wie morgen die kleine Wirtschaftsprüferin. Dann würde sie, so wie es sich gehörte, von ihren Vorgesetzten bestraft und diszipliniert.
    Sie würde leiden, ohne jemals zu erfahren, wem sie unterlegen war. Würde so lange leiden, bis der Laserstrahl sie rücklings traf.
    Ach gäbe es doch eine Möglichkeit ihr mitzuteilen,
dass er ihr Henker war, sich ihr noch kurz vor ihrem Tod zu offenbaren. Dann wäre alles rundherum perfekt.
    Natürlich hatte er noch Zeit, um zu überlegen, wie sich das am besten machen ließ.
    Zufrieden legte er sich schlafen, um sich wie in jeder Nacht in seinen fürchterlichen Träumen zu ergehen.
     
    Sie hatten sich anscheinend um eine Nacht verschätzt, überlegte Eve, als sie eine kleine Gruppe handverlesener Leute zu einer morgendlichen Teambesprechung in ihr Arbeitszimmer berief. Eine Besprechung auf der Wache oder ein größerer Kreis von Eingeweihten erschien ihr zu riskant. Falls sich irgendwer verplapperte, verschwände Renquist sicher umgehend aus der Stadt. So aber könnten sie die Schlinge lautlos immer enger ziehen, bis er ihnen unter Garantie nicht mehr entkam.
    Sie benutzte ihre Pinnwand, die Wandbildschirme und einen tragbaren Holographen, ein neues Spielzeug von Roarke. »Hier und hier werden wir Leute positionieren.« Sie zeigte mit einem Laserpointer auf zwei Stellen der auf einem Bildschirm aufgerufenen Karte. »Aber sie sollen ausschließlich observieren. Ich will Renquist in der Wohnung festnehmen, weil er von dort nicht flüchten kann und weil dort keine Zivilpersonen in Gefahr sind, die er als Geiseln nehmen könnte. Den Nachbarn aus der Wohnung gegenüber haben wir unter dem Vorwand eines Wasserrohrbruchs bereits evakuiert. Der Hausmeister ist eingeweiht, wurde aber vorsorglich auf das Revier gebracht, damit er nicht mit irgendwelchen Journalisten sprechen kann. Die leere Nachbarwohnung ist Beobachtungsposten C.«
    Sie zeigte auf den zweiten Bildschirm, auf dem der
Grundriss der dritten Etage aufgerufen worden war. »Wir installieren ein paar Kameras in ihrer Wohnung und im Lift, auch wenn Renquist sicher eher die

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