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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Mellon den Nebenraum betrat. In den knielangen Hosen aus seidig glänzendem Stoff und dem dunklen Gehrock sah er wie ein vornehmer Gentleman der Londoner Gesellschaft aus.
    "Großvater! Winnie!" rief Darcy voller Freude und eilte den beiden entgegen. Captain Lambert gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
    "Sieht Darcy nicht zauberhaft aus, Großvater?" Bethany hüllte den Kopf ihrer Schwester in einen hauchdünnen, weißen Schleier und machte einen Schritt zurück, damit alle die hübsche Braut bewundern konnten.
    "Fürwahr, einfach zauberhaft", schwärmte der alte Mann und nahm Darcy in die Arme. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass meine jüngste Enkelin heiratet. Bist du auch so glücklich, wie du aussiehst, Darcy?"
    "Ich bin nie glücklicher gewesen, Großvater", erwiderte sie mit einem strahlenden Lächeln, schlang die Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss. Dann wandte sie sich an ihr altes Kindermädchen. "Hast du dich um den Altarschmuck gekümmert, Winnie?"
    Die Augen der Frau leuchteten. "Warte ab, bis du es siehst, mein Mädchen. Zuerst war ich unsicher, was ich tun sollte. Es gibt ja leider keine Wildblumen im Winter. Schließlich habe ich einige Zweige mit Wacholderbeeren und Misteln gesammelt und den Altar damit geschmückt."
    Darcy griff nach den Händen der alten Frau. "O Winnie, ich kann es kaum abwarten, den Altar zu bewundern."
    Geoffrey zwinkerte Miss Mellon zu. "Ich muss sagen, dass der Altar nie schöner ausgesehen hat. Wie du das gemacht hast, ist einfach wundervoll, meine Liebe."
    Bei der vertraulichen Anrede verstummten die Familienmitglieder und sahen den alten Seefahrer erstaunt an. Die drei Schwestern tauschten ahnungsvolle Blicke.
    Schließlich war es Darcy, die mit einem schelmischen Lächeln fragte: "Kann es sein, Großvater, dass dein kleiner Versprecher eben bedeutet, dass dich mehr als Freundschaft mit unserer guten Winnie verbindet?"
    Der alte Kapitän setzte die Miene eines verschlagenen Freibeuters auf, als er Miss Mellons Hand ergriff. "Ja. Ich hätte nie geglaubt, dass ich so etwas sagen würde. Aber jetzt, da die Zukunft meiner Enkelinnen gesichert ist, denke ich, dass wir an der Reihe sind. Ich habe Winnie gefragt, ob sie meine Gemahlin werden möchte. Und sie hat bereitwillig zugestimmt."
    "O Winnie." Die drei Schwestern umarmten und küssten ihr altes Kindermädchen, bevor sie ihrem Großvater von Herzen gratulierten.
    In diesem Augenblick betraten Riordan und Kane den Raum und wurden sogleich von der freudigen Nachricht unterrichtet. Herzlich gratulierten die beiden dem alten Paar.
    Nachdem er Kapitän Lambert seine Glückwünsche übermittelt hatte, nahm Riordan die Hand seiner Frau und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Ambrosia nickte und schaute dann mit feuchten Augen in die Runde.
    Riordan räusperte sich. "Ich denke, dies ist genau der Augenblick, um euch etwas mitzuteilen. Ambrosia und ich erwarten einen kleinen Seefahrer, der sich in den Stammbaum einreihen wird." Seine Augen leuchteten, und liebevoll nahm er seine Gemahlin in den Arm.
    Bei dieser wundervollen Nachricht bestürmten alle das glückliche Paar, herzten und küssten die beiden; Mistress Coffey brach bei all der Aufregung in Freudentränen aus.
    Sie holte ihr Taschentuch hervor und schniefte: "Oh, wie sehr habe ich mir das gewünscht!" Sie drückte Ambrosia an ihr Herz und sagte mit bebenden Lippen: "Ich kann es kaum abwarten, wieder ein kleines Baby in den Armen zu halten und seinen süßen Duft einzuatmen. Dann kann ich dich wieder verwöhnen, meine Liebe, genauso, wie ich deine Mutter vor vielen Jahren umsorgt habe. Es ist schon so lange her."
    Ambrosia legte den Kopf auf die Schulter der alten Frau, während ihr die Tränen in die Augen schossen. "O Mistress Coffey. Sind wir nicht die glücklichsten Menschen der Welt?"
    "Das sind wir, mein Kind."
    Darcy und Bethany hielten sich bei der Hand und schauten gerührt auf ihre älteste Schwester und die gute, treue Haushälterin, die sie schon von klein auf kannten.
    "Nun also." Miss Mellon rief schließlich zur Tagesordnung. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns in die Kirche begeben und unsere Plätze einnehmen." Sie drückte Darcy, griff dann nach Geoffreys Hand, und das alte, ehrwürdige Paar ging voraus, um die Familie in die Kirche zu geleiten.
    Als die Gruppe sich in Bewegung setzte, fiel Darcys Blick auf Newton, der in der Tür wartete.
    "Newt, wie schick du aussiehst!"
    Ein wenig unzufrieden schaute der alte Seemann auf das

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