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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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denken wir eigentlich? Sie stehen ja hier und erfrieren. Kommen Sie hinunter in die Kajüte und ziehen Sie die nassen Sachen aus. Ich werde eine Decke holen.«
    Diese Worte gaben Katarina etwas von ihrer Handlungskraft zurück.
    »Wir wollten eigentlich im Trangskärsvik übernachten«, sagte sie leise. »Können wir das nicht tun? Bald ist es dunkel, und es wird schwierig, von hier nach Norrtälje zu kommen. Außerdem müssen Sie etwas essen und Ihre Kleider trocknen. Barbro und Gunilla, spannt eine Leine auf. Wir gehen mit dem Motor in die Bucht.«
    Plötzlich merkte der Mann, wie müde und ausgefroren er war. »Okay«, stimmte er sauer zu. »Aber morgen geht es geradewegs zur Polizei nach Norrtälje.« Er ging hinunter in die Kajüte und hinterließ eine lange, nasse Spur hinter sich.
    Das Mittagessen fand unter vollständigem Schweigen statt. Jeder Versuch einer Unterhaltung erstarb, sobald jemand einen Blick auf das eisige Gesicht des Mannes warf. Er saß in eine Decke gewickelt an der Schmalseite des Klapptisches der Kajüte. Das helle Haar, inzwischen fast getrocknet, stand böse ab, und der Mund über der roten Schifferkrause war verschlossen und stumm. Keiner aß mit Appetit. Schweigend stellte Katarina die Pappteller zusammen und servierte den Kaffee.
    Er erhob sich mit dem Kaffeetopf in der Hand.
    »Ich geh jetzt filzen«, sagte er kurz. Die Decke umschwebte ihn majestätisch, als er die Kajütentreppe hinaufschritt. Mutlos saßen sie vor ihren Kaffeetöpfen und hörten ihn vorne im Mannschaftsraum herumstöbern. So leise wie möglich wuschen sie das Geschirr ab und räumten es weg. Dann fiel ihnen nichts Besseres ein, als selbst auch in die Kojen zu kriechen.
    Sie hatten noch nicht lange gelegen, als sich Katarina aufsetzte. Sie lag Fuß an Fuß mit Ullabritt, die ihre beste Freundin war. Vorher hatten sie ihre Schlafplätze im Mannschaftsraum gehabt.
    »Schlaft ihr?« flüsterte sie. Gunilla und Barbro kamen heruntergeklettert, und bald saßen sie im Kreis auf den vier unteren Kojen, die heruntergeklappt einen Fußboden quer über die Kajüte bildeten. Der Schein der Sommernacht fiel durch die Lüfter und ließ ihre Gesichter bleich erscheinen.
    »Wir müssen etwas tun«, wisperte Katarina.
    »Es ist an der Zeit«, sagte Gudrun. Sie saß mit gekreuzten Beinen, geradem Rücken und einem Ausdruck von Energie in ihrer ganzen Haltung da. »Du mußt jetzt irgend etwas tun, denn wenn du erst auf der Polizei bist, ist es zu spät.«
    »Wirst du wirklich eingelocht?« flüsterte Margareta. Ihr langes, dunkles Haar hing schräg über ihr Gesicht, das mehr neugierig als mitleidig aussah. Barbro ließ ein Schnauben hören.
    »Klar wird sie eingelocht«, meinte sie und kratzte ihren blonden Kopf, der für die Nacht mit zwei kurzen Zöpfen versehen war. Katarina war nicht sicher, ob sie nicht zufrieden aussah.
    »Ich habe nie einen Menschen so wütend erlebt«, warf Lena ein und vergaß zu flüstern. Die anderen Mädchen riefen »seht«, und Lena senkte die Stimme.
    »Ich möchte ihn zeichnen«, wisperte sie, »oder modellieren.« Sie machte ein paar knetende Bewegungen mit den Händen. »Gott, wenn wir solche Modelle an der Kunstschule hätten!«
    Gunilla zog eine Decke über ihre schlafanzugbekleideten Beine.
    »Ich bin froh, daß ich nicht du bin«, sagte sie zu Katarina aus der ganzen Tiefe ihres Herzens. .»Er ist ja lebensgefährlich, schlimmer noch als unser seliger Direktor an der Västra Realschule.«
    »Aber nicht schlimmer als mein Papa.« Ullabritts Stimme klang düster. »Wir müssen versuchen, ihn zu begütigen. Zornige Männer muß man besänftigen, sonst erreicht man nichts.«
    Sie verfielen in Schweigen. Der Gedanke, den Rasenden zu besänftigen, der jetzt im Mannschaftsraum lag und Rache brütete, erschien ihnen allen schreckeinflößend. Nur Margareta nicht.
    »Man könnte jemanden hinschicken«, schlug sie vor. Ihr Gesicht war jetzt fast ganz von ihrem Haar bedeckt. »Jemanden, der mit ihm redet und lacht und so.«
    »In diesem Fall ist wohl niemand so geeignet zum Kichern wie du«, bemerkte Barbro griesgrämig. »Geh doch hin und kichere. Du wirst schon sehen, wie besänftigt er wird. Ich halte mich inzwischen mit dem Bootshaken bereit, falls du im Wasser landest.«
    Margareta warf ihr Haar zurück.
    »Ich fliege nicht ins Wasser«, sagte sie und vergaß zu flüstern. »Warte nur, wirst schon sehen.« Ohne ein weiteres Wort ging sie in die Pantry, nahm einen Karton voll Bierbüchsen heraus und

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