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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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Kleidertasche und nahm einen Gegenstand heraus, der in ein kleines Handtuch gewickelt war. Sie gab ihn Lasseur und trat zurück. Lasseur wickelte ihn aus. Sein Gesicht strahlte vor Freude. Er hielt das Rasiermesser hoch und fuhr mit der Hand über seine dunklen Bartstoppeln. »Vielen Dank, Madame. Wir werden ausgezeichneten Gebrauch davon machen!« Er zeigte es Hawkwood und zog lakonisch eine Augenbraue hoch, was die Frau aber nicht sah.
    »Es gehörte meinem verstorbenen Mann. Ich hatte ganz vergessen, dass es noch da war. Haben Sie die Seife noch?«
    »Entschuldigung«, sagte Lasseur. »Die wollte ich Ihnen ja zurückgeben.«
    »Das ist nicht nötig. Bitte, behalten Sie sie.«
    »Vielen Dank.«
    Sie nickte, zögerte wieder und dann, als hätte sie einen Entschluss gefasst, sagte sie: »Seth Tyler … der Mann, der vorhin hier war …« Sie holte tief Luft. »Seit mein Mann tot ist, hat er mir … seine Gefühle für mich … zu erkennen gegeben. Ich habe ihm aber niemals, trotz allem, was er behauptete, Grund zu der Annahme gegeben, dass ich für seine Annäherungsversuche empfänglich bin …«
    Ihr Hals hatte sich zart gerötet.
    Sie strich sich eine nicht vorhandene Haarsträhne aus dem Gesicht. »Und deshalb wollte ich Ihnen sagen – ich heiße Jess. Mein Mann hieß Jack – Jack Flynn. Ich bin seit drei Jahren Witwe. Ich habe, seit mein Mann tot ist, die Farm allein bestellt, und wie Sie vielleicht bemerkt haben, bin ich keine Besuche gewohnt. So, jetzt ist es raus.«
    Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt.
    »Wir freuen uns, Sie kennenzulernen, Jess Flynn«, sagte Lasseur.
    Ihr Unterkiefer wirkte angespannt. »Danke, Captain. Ich hoffe, Sie sind mit dem Abendessen zufrieden. Im Krug ist auch Wein, ich glaube, es ist französischer.« Sie öffnete die verkrampften Hände und drehte sich abrupt um. »Komm, Rab!«
    Den Hund an der Seite, wollte sie ins Haus gehen.
    »Madame Flynn?«, rief Lasseur.
    Sie blieb stehen, dann drehte sie sich um. »Captain?«
    »Wenn dieser Mann, Seth, zurückkommen sollte, was dann?«
    Hawkwood wusste, worauf Lasseur hinauswollte. Die Frau wusste es auch. Beim nächsten Mal wäre vielleicht niemand da, um zu helfen. An ihrem Hals pulsierte ein Nerv.
    »Er wird nicht zurückkommen.«
    »Er hat Captain Lasseur sprechen hören«, sagte Hawkwood. »Er weiß jetzt, wer wir sind. Er könnte uns verraten.«
    »Das wird er auch nicht machen.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Wenn er nüchtern ist, wird er wissen, dass ich Beschützer habe. Er weiß, was beim nächsten Mal mit ihm passiert.«
    Hawkwood erinnerte sich an ihre Drohung, das Gewehr zu nehmen.
    »Sie meinen, weil Sie bewaffnet wären?«
    »Das auch.«
    Die Antwort stand im Raum. Sie wollte gehen.
    Lasseur starrte ihr nach. Sie war bereits an der Tür, als er sich besann.
    »Da wäre noch etwas, Madame. Mir ist vorhin aufgefallen, dass es auf der Farm verschiedene Dinge gibt, die ausgebessert werden müssten. Captain Hooper und ich möchten Ihnen unsere Dienste anbieten, als Dank für Ihre Gastfreundschaft. Wenn Sie das nötige Werkzeug haben, könnten wir uns nützlich machen, es würde uns auch die Zeit verkürzen. Das heißt, wenn Sie den Vorschlag … annehmen würden.«
    Sie blieb stehen und sah ihn überrascht an. »Danke, Captain, das ist ein sehr großzügiges Angebot. Aber wie ich schon sagte, ich habe einen Mann, der mir hilft …«
    »Na ja … also, da wir den noch nicht gesehen haben, haben wir gedacht, vielleicht …« Lasseur verstummte.
    Sie hob den Kopf. »Sie dachten, ich hätte ihn nur erfunden, um Sie einzuschüchtern?« Ihre Stimme klang scharf.
    »Ja, an diese Möglichkeit hatten wir tatsächlich gedacht.«
    »Aha. Nun, ich versichere Ihnen, Thomas existiert wirklich. Obwohl seine Besuche … manchmal etwas … unregelmäßig sind.« Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Ah …«, sagte Lasseur und nickte.
    »Allerdings …« Sie hielt seinem Blick stand.
    Lasseur wartete.
    »Ich erwarte ihn morgen. Er kann Ihnen zeigen, wo alles ist. Ich glaube, er wird sich über Ihre Hilfe freuen.« Ein letztes Nicken, und sie wandte sich um. »Er hat mich schon oft daran erinnert, dass er nicht mehr der Jüngste ist.«
    Die beiden Männer sahen hinter ihr her. Hawkwood sah Lasseurs Gesichtsausdruck und hoffte inständig, dass sein Freund sich nicht lächerlich machen würde.

14
     
    »Das ist Thomas … Tom«, sagte Jess Flynn. »Und wie Sie sehen, ist er aus Fleisch und Blut.«
    Thomas Gadd war

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