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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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richtig«, sagte Hawkwood. »Matisse ließ den Jungen für sein eigenes perverses Vergnügen entführen, und für das seiner Leute. Captain Lasseur und ich beschlossen, Matisse damit zu konfrontieren, weil wir den Jungen wieder nach oben holen wollten.«
    »Warum haben Sie die Wachen nicht über die Entführung des Jungen informiert?«, unterbrach Hellard ihn.
    »Weil wir es nicht für nötig hielten. Wir wussten nicht, dass es in Gewalt ausarten würde.«
    »Etwas naiv von Ihnen, im Hinblick auf Matisses Ruf«, sagte Hellard.
    Lasseur konterte schnell. »Mit Verlaub, Commander, wir sind erst kurze Zeit an Bord. Wir hatten keine Ahnung von Matisse und in welchem Ruf er stand.«
    Hellard konsultierte das Register, das vor ihm lag. »Das sehe ich. Da haben Sie beide aber nicht lange gebraucht, um sich in Scherereien zu verwickeln, nicht wahr?«
    Der Leutnant sah auf die Papiere. Er nahm einen Federhalter und machte eine Notiz. »Wer von Ihnen hat Matisse getötet?« Er sah nicht hoch, sondern schrieb weiter.
    Es folgte ein längeres Schweigen, in dem man nur das Kratzen der Feder auf dem Papier hörte.
    »Das war ich«, sagte Lasseur schließlich.
    Hellard unterbrach sein Schreiben. Mit einem Ruck hob er den Kopf und kniff seine Augen zusammen. »Würden Sie uns dann vielleicht Ihre Version des Hergangs schildern, Captain Lasseur? Wenn Ihr Englisch dazu nicht ausreichen sollte, wird Leutnant Murat gern dolmetschen.«
    Er sah Hawkwood durchdringend an. Der rechnete fast damit, dass Hellard sagen würde: »Ich weiß nicht, ob mir der Schnitt Ihrer Jacke gefällt«, und war fast enttäuscht, als es nicht kam. Hawkwood versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    Hellard sah weg. »Nun, Captain Lasseur?«
    »Matisse brachte den Jungen um. Er tat es ganz kaltblütig, vor unseren Augen.«
    »Warum sollte er das denn tun?«
    »Um zu beweisen, dass er es konnte«, sagte Hawkwood. »Captain Lasseur und ich versuchten, ihn davon abzuhalten. Das war dann der Moment, als er seinen Leuten den Auftrag gab, uns umzubringen.«
    »Sie scheinen sich ganz wacker geschlagen zu haben, trotz der Ungleichheit. Die anderen waren weit in der Überzahl.«
    Lasseur hob den Kopf. »Captain Hooper und ich sind Fachleute. Matisses Männer waren Pöbel.«
    Hellard seufzte tief auf. Er legte die Feder hin und lehnte sich zurück. »Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich Ihnen auch nur ein Wort glauben soll. Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung hier sind meine Offiziere und ich nicht ganz so ahnungslos über die Vorgänge unter Deck. Aber denken Sie, es interessiert uns, wenn Sie sich prügeln? Das ist einer der Gründe, warum wir uns in Ihre internen Streitigkeiten nicht einmischen. Wir wissen ganz genau, dass Matisse den Türken dazu benutzte, um seine Autorität zu untermauern und seine Gegner einzuschüchtern. Wir wissen auch, wozu man die Rasiermesser benutzte. Übrigens ist es interessant, dass die Verletzungen an der Leiche des Türken und die von Captain Hooper ganz ähnlich sind«, fügte Hellard vielsagend hinzu. »Deshalb habe ich den Verdacht, dass es hier um mehr ging als nur um die Unschuld eines kleinen Jungen.«
    »Der Türke hatte die Waffe«, sagte Hawkwood. »Ich habe sie ihm abgenommen.« Zumindest war es fast die Wahrheit, dachte er.
    Hellard winkte ab. »Na gut, damit haben Sie Initiative bewiesen, Captain Hooper. So möchten die neuen Amerikaner doch gesehen werden, nicht wahr? Geistesgegenwärtige Pioniere, die eine neue Nation gründen. Ich nehme an, Sie wissen, dass das Wort ›Pionier‹ aus dem Französischen kommt? Peonier – das heißt Fußsoldat. Etwas ironisch, nicht wahr, für die Lage, in der Sie sich befinden?«
    Hawkwood antwortete nicht. Er nahm an, dass Hellard ihn reizen wollte.
    »Sie sind ein Überläufer, Hooper, Sie und der Rest Ihrer Landsleute. Ich habe mit Ihnen und Ihresgleichen nichts zu schaffen, außer dass ich Sie vielleicht bemitleide wegen Ihrer miserablen Urteilsfähigkeit. Es kann nicht viele Männer geben, die unter zwei verschiedenen Fahnen dienen und dann entdecken, dass beides die falschen waren.«
    »Der Krieg ist noch nicht vorbei, Leutnant«, sagte Hawkwood.
    »Für Sie schon«, sagte Hellard kurz. »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Die Augen des Commanders verengten sich. »Mich interessieren diese blauen Flecke um Ihren Hals. Wovon haben Sie die bekommen?«
    Hawkwood sah ihm ins Gesicht. »Das geht Sie nichts an.«
    Murat schnappte nach Luft.
    Hellard fixierte Hawkwood mit

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