Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und es dauerte etwas, bis sie sich gefangen hatte und uns vorstellte. »Das sind die beiden Herren, Ed, die Sie sprechen wollten.«
    »Moment mal, Miss. Das stimmt nicht. Ihr lieber Ed hat uns angerufen und um ein Gespräch gebeten.«
    »Sie haben Recht, Mister Sinclair.« Als er sprach, wehte uns eine wohltönende Stimme entgegen, die ich aus dem Radio kannte. Da war er wirklich perfekt, er konnte mit seiner Stimme spielen, er konnte die Menschen beruhigen, ihnen durch den Klang die Sorgen nehmen, sie beeinflussen und in eine bestimmte Richtung führen. Ed Edson war ein wahrer Meister der Manipulation.
    Dann ging er auf uns zu.
    Wobei der Begriff Gehen eigentlich falsch gewählt war. Er bewegte sich lautlos, mit seinen weißen Slippern schien er den Teppich kaum zu berühren. Auf seinen Lippen lag jetzt das Lächeln, aber die Augen blieben kühl, und er musterte uns mit einem für meinen Geschmack kalten Interesse.
    Er gab mir zuerst die Hand.
    Sie lag wie ein kühles Stück Kunststoff in meiner Hand, zuckte dann zurück und begrüßte Suko, dessen Lächeln mir mehr als verkrampft vorkam.
    »Wollen Sie den Kaffee noch trinken, meine Herren?« erkundigte sich der Vorzimmerengel.
    »Nein, danke.«
    »Schade.«
    Ed lächelte weise und wissend. Er schwebte über den Dingen, und ich war noch gespannter, was er von uns wollte. Zunächst einmal bat er darum, ihn in seinen Kontaktraum, wie er es ausdrückte, zu begleiten, wo wir dann in Ruhe reden konnten. Angela bekam von ihm den Auftrag, keine Gespräche durchzustellen.
    »Ich darf dann vorgehen, bitte.«
    Das durfte er. Wir schritten hinter ihm her. Ein schmaler Gang nahm uns auf.
    Er war ebenfalls hell gestrichen, wirkte aber nicht freundlich, sondern kühl, trotz der unter der Decke herlaufenden Goldleiste. Bilder sahen wir nicht an den Wänden, dafür schimmerte der Teppichboden in einem sanften Lindgrün.
    Sein Kontaktraum lag am Ende des schmalen Flurs. Er öffnete die Tür, und eigentlich hätten wir jetzt in die Sonne hineintreten müssen, wenn alles so geblieben wäre.
    Wir taten es nicht.
    Wir kamen in das Reich des Todes. Natürlich war der Vergleich leicht übertrieben, aber der vor uns liegende Raum war nicht nur düster, sondern direkt dunkel, von einer bedrückenden Schwärze.
    »Darf ich Sie noch einen Moment um Geduld bitten, Gentlemen?« fragte er und betrat vor uns den Raum. Er tauchte in das Dunkel ein und verschwand, als hätte es ihn niemals zuvor gegeben.
    Ich spürte Sukos Blick auf mich gerichtet und drehte den Kopf nach rechts. Mein Freund hatte die Stirn in Falten gelegt. In seinen Augen stand der O-je-was-kommt-denn-jetzt-noch Ausdruck. Er schien von Ed Edson nicht viel zu halten.
    Einen Kommentar unterdrückte ich. Vielleicht auch deshalb, weil Ed Edson das Licht einschaltete, aber es war nicht eine Lampe, die alles überstrahlte, sondern zahlreiche kleine Leuchten blitzten auf wie Sterne.
    Sie verteilten sich an den Wänden und unter der Decke. Sie bildeten praktisch einen Himmel, der uns von vier Seiten umschloß, so daß wir uns vorkamen wie in einer Sternwarte.
    Hier war der Boden dunkel und auch die Teile der Wände und der Decke, wo keine Lampen funkelten.
    »Kommen Sie bitte.«
    »Und ich dachte immer, mich hätte nichts mehr überraschen können«, murmelte Suko.
    »Man lernt eben nie aus.«
    »Da sagst du was.«
    Wir betraten seinen Meditationsraum und stellten fest, daß es trotz der kleinen Lampen noch dunkel war. So hatte auch Edson gedacht und sorgte für eine Änderung.
    Dabei hatte er sich hingesetzt, einen weiteren Schalter betätigt und enthüllte uns nun einen weiten Teil seiner sehr eigenartigen Welt. Beide konnten wir nur staunen, denn damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet.
    Ed Edson saß an seinem Arbeitsplatz wie der Chef eines Raumschiffs in der Kommandozentrale. Natürlich bestand der Sessel aus weißem Leder. Er war sehr bequem, ließ sich drehen und auch schaukeln. In Reichweite des Mannes befanden sich die Geräte, die er benötigte, um das Jenseits zu kontaktieren. Er verließ sich nicht auf eine Glaskugel wie die obskuren Wahrsager auf Jahrmärkten, dieser Mann umgab sich mit der modernsten Elektronik.
    Ein weißes Design, in das all die Skalen, Sensortasten kleinen Monitore zu Graphiken eingebaut worden waren und von einem flachen Pult aus bedient werden konnten.
    Hier herrschte Ed wie ein König.
    Er hatte gesehen, daß wir nicht näher getreten waren und winkte uns jovial zu. »Bitte, Gentlemen,

Weitere Kostenlose Bücher