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Das Horror-Telefon

Das Horror-Telefon

Titel: Das Horror-Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie könnten es tun, nicht?«
    »Irgendwo schon. Ich möchte nur noch abwarten, wenn Sie verstehen.«
    Angela zog sich fröstelnd einen Schritt zurück. »Nein, Inspektor, das verstehe ich nicht.« Sie deutete mit zitternden Händen einen Halbkreis an. »Reicht es Ihnen denn nicht, was wir bisher schon erlebt haben? Was wollen Sie noch mehr?«
    Sie erschrak, als Suko plötzlich auf sie zuging, Angela an den Schultern zurückdrückte und auf einen Stuhl setzte. »So, meine Liebe, und hier bleiben Sie sitzen.«
    »Warum denn?«
    »Sie werden nichts tun. Sie werden mir alles überlassen. Vertrauen Sie mir.«
    Angela verzog säuerlich den Mund. Sie sah aus wie eine Puppe, die grinste.
    Suko aber gab ihr durch sein Lächeln und die folgenden Worte Mut.
    »Glauben Sie mir, es wird alles in unserem Sinn laufen. So wehrlos sind wir nämlich nicht.«
    »Und ich friere hier fest.«
    »Wenn Sie das Gefühl haben, dann bewegen Sie sich. Lockern Sie ihre Glieder.«
    »Sie haben vielleicht Nerven, Inspektor.«
    »Die brauche ich auch.«
    Angela hielt den Mund. Jetzt war sie froh, daß sie wenigstens ihre Kostümjacke trug. Selbst auf die Goldknöpfe hatte sich eine dünne Schicht gelegt. Als sie mit den Fingerspitzen über einen hinwegstrich, spürte sie sogar die kleinen Kristalle.
    Suko aber blieb nicht an einer Stelle stehen, sondern durchquerte den Raum. Er ging mit kleinen Schritten, sah dabei gespannt aus und war stets auf der Hut vor einem plötzlichen Angriff. Er rechnete auch damit, daß sich das Horror-Telefon wieder meldete, aber der Apparat blieb stumm. Die Gefahr drang aus ganz anderen Richtungen in den Raum hinein, und die Kälte setzte sich auch als dünne Eisschicht auf die kleinen Birnen der Lampen, deren kalter Schein etwas verloren ging.
    Woher kam die Kälte?
    Das wollte Suko zunächst herausfinden, um dann dagegen etwas unternehmen zu können.
    Es war ihm nicht möglich, weil die Kälte aus verschiedenen Richtungen in den Raum kroch. Alles an ihm stand plötzlich unter einer fremden Kontrolle.
    Er konnte hingehen, wo er wollte, sie war einfach da. Und sie war leider nicht sichtbar.
    Es gab keine kalten Nebelwolken, die als eisiger Dampf in den Raum gepumpt wurden. Die Kälte erinnerte dabei an einen Dieb, der sich freie Bahn verschafft hatte, um etwas Großes zu übernehmen.
    Ein Dieb aus einer anderen Region, einer anderen Sphäre, die für Menschen normalerweise nicht zu betreten war.
    An der Tür blieb Suko stehen. Wieder fiel sein Blick auf die Klinke. Er stellte fest, daß die Kruste dicker geworden war. Die Kristalle schimmerten wie feiner Schnee.
    Wieder strich er mit der Hand über das Metall.
    Es war wie ein Biß, der in seine Haut hineinglitt. Daß Kälte Schmerz erzeugen kann, merkte er genau in diesem Augenblick. Sein Finger schien auf der Klinke festzukleben, er zog ihn weg und hatte dabei das Gefühl, als würde noch ein Stück Haut daran kleben bleiben.
    Da war nichts zu machen.
    Selbst auf der Innenseite der Tür zeichnete sich eine Eisschicht ab, und er wurde bei ihrem Anblick an Eisblumen erinnert, die sich gern auf den Fensterscheiben nicht geheizter Räume festsetzten.
    Er trat zurück.
    Als er sich drehte, hörte er Angelas Stimme. Sie klang wie ein dünnes Wimmern, und die Frau selbst zitterte so stark, daß sie Mühe hatte, überhaupt die Frage zu formulieren. »Wir kommen hier nicht raus, Inspektor. Wie werden elendig erfrieren. Das… das Jenseits hat uns das kalte Grauen geschickt. Wir haben den Bogen überspannt.« Hoffentlich nicht, dachte Suko, obwohl auch er nicht wußte, was er tun sollte. Hätte sich die andere Seite gezeigt, dann wäre ihm schon etwas eingefallen.
    So aber war jeder Versuch, den er unternahm, nicht mehr als ein Schuß in den Ofen.
    Durch den immer dicker werdenden, auf den Lampen sitzenden Reif verdünsterte sich das Licht zusehends. Angela della Casa hielt es auf ihrem Platz nicht mehr aus und erhob sich.
    »Ich kann nicht mehr«, flüsterte sie. »Ich muß gehen, sonst werde ich zu einem Eisklumpen.« Sie legte ihre Hand auf die linke Brustseite. »Ich habe schon das Gefühl, als würde mein Herz unregelmäßiger schlagen, als wäre es dabei zu vereisen. Die anderen, Inspektor, kommen überall durch. Für sie gibt es keine Grenzen.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Und was wollen Sie dagegen tun?«
    »Immer noch warten, bis sich derjenige zeigt, der sich für dieses Vorgehen verantwortlich zeigt.«
    »Dann sind wir längst erfroren.«
    Suko lächelte. »Das will

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