Das Horror-Telefon
besitzt, er versucht, andere Menschen zu warnen und sie vor Fehlern zu bewahren. Der kosmische Rat hat sich vorgenommen, die Welt oder die Menschheit zu retten, aber er ist auch schwach, trotz seiner Mächtigkeit, die kaum zu verstehen ist. Du bist der erste Gast, den wir in diese Sphäre hineingelassen haben, aber auch nur, weil du ein besonderer Mensch bist und auf einer bestimmten Seite stehst. Alle anderen werden es nicht schaffen, weil sie einfach zu unvollkommen sind.«
»Ich bin auch nicht vollkommen.«
»Aber du hast dich den Kräften des Bösen entgegengestemmt. Du bist derjenige, der den Teufel bekämpft. Und der Teufel wiederum hat versucht, durch einen seiner Diener Einlaß zu finden und die Gemeinschaft zu zerreißen.«
»Das ist allerdings wahr.«
»Eben. Und deshalb war es auch richtig, daß ich dich geholt habe, um ihn zu stellen. Ich hoffe, daß dir dies auch meine Freunde aus dem Rat sagen werden.«
Wenn ja, dann wurde es Zeit, denn bisher hatten sie noch keinen Kontakt mit mir aufgenommen. Sie blieben stumm, sie beobachteten nur, sie schauten zu, und ich gestand mir ein, daß ich mich unter ihren Blicken sehr wohl fühlte.
Ich spürte die Wärme und das Vertrauen, das sie mir entgegenbrachten.
Sie waren wie Helfer für mich, sie waren mächtig und gleichzeitig hilflos, daß sie mich praktisch baten, den Verräter zu stellen und auszuschalten.
Sie flüsterten auf mich ein.
Nur war dies ein besonderes Flüstern, eine Botschaft, die ich nicht akustisch verstand, denn keines dieser Wesen hatte eine Stimme. Da drangen ihre Gedanken als kompakte Masse in mein Gehirn und füllten es aus.
Sie waren wie kleine Echos, die von einer Seite zur anderen geisterten und dafür sorgten, daß ich ein bestimmtes Wissen bekam.
Nicht, was sie anging, sondern über den Verräter, der sein höheres Selbst ebenfalls hatte entstehen lassen können und nun dabei war, diesen Kreis zu zerreißen.
Er würde töten.
Nicht nur einen Menschen, sondern all die Körper, die in der Lage waren, ihr höheres Selbst zu produzieren und es in die entsprechende Welt zu schicken.
Ein Wunder?
Nein, ich glaubte nicht mehr an Wunder. Es war ein Teil der Ordnung dieser Welt und ein Zeichen, daß der Mensch nicht die höchste Stufe war, obwohl einige daran glaubten und irgendwann an ihrer eigenen Überheblichkeit zerbrechen würden.
Ich jedenfalls spürte in dieser Sphäre so etwas wie Demut, die mich überkommen hatte, und ich sah auch wieder einen Sinn in meiner Arbeit, denn hier konnte ich helfen.
Alles, was sie mir mitteilten, saugte ich auf und wußte genau, daß ich es nicht vergessen würde. Je mehr Informationen ich bekam, um so größer wurde bei mir der Wunsch, den Verräter so schnell wie möglich zu finden.
Der Name Tom Wade geisterte durch meinen Kopf.
Daß ich ihn finden würde, stand für mich fest. So gut konnte er sich gar nicht verstecken.
Natürlich hätte ich den kosmischen Rat gern mit Fragen bombardiert, die nicht unbedingt dieses eine Thema betrafen, sondern allgemeine Dinge, aber das ließ ich bleiben. Außerdem wollten die Gestalten nicht, denn ich sah, wie sie sich zurückzogen.
Es war nicht das Hineingleiten in andere Welten, obwohl mir dies so vorkam, die Gesichter wurden einfach noch durchscheinender. Mir kam es vor, als wäre der Nebel dabei, sie allmählich aufzufressen. Er zog sie in sich hinein, und das merkte auch mein Begleiter Ed Edson, er berührte mich und nickte, als ich den Kopf drehte.
»Es ist genug«, sagte er.
»Meinst du?«
»Für sie ja.«
Eine bessere Antwort hätte ich nicht finden können, machte sie mir doch klar, wer hier das Sagen hatte. Nicht ich, der Mensch, sondern der Geist, das übergeordnete Etwas, das diese einzigartige Sphäre beherrschte.
»Was tun wir?«
»Das hier ist kein Platz mehr für uns.«
»Also verschwinden.«
»Ja.«
»Und wie?«
Über das Gesicht des Mannes geisterte ein feines Lächeln. »Der kosmische Rat hat uns hergeholt. Wir sind seine Gäste, und er wird auch wissen, was weiterhin zu tun ist.«
»Also bringt er uns fort.«
»So ist es.«
Ich war beruhigt und atmete tief durch. Es war ein gutes Gefühl, es hatte sich ein Fall entwickelt, wie ich ihn nie für möglich gehalten, doch das alles war im Moment zweitrangig, denn nun mußte ich mich auf Tom Wade konzentrieren.
Ich sprach den Namen aus.
Ed Edson hatte ihn gehört und hob daraufhin den Kopf. »Er bereitet dir Sorgen, nicht?«
»Ja.«
»Zweifelst du an deiner Stärke,
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