Das Hungerjahr - Roman
hier in solchen Kneipen zu verbringen.«
»Du hast gesagt, du hättest etwas mir mir zu besprechen?«
»Ja, also. Ich habe … eine Frau bei mir. Sie stammt nicht aus der Verwandtschaft, ich habe sie ein bisschen als Freundschaftsdienst bei mir aufgenommen. Könnte der Herr Doktor … vielleicht kontrollieren, ob sie in Ordnung ist. Ob sie keine …«
»… venerischen Erkrankungen hat.«
»Genau.«
Teo sieht, wie Matssons Lippen im Dunkeln die venerischen Erkrankungen zu bilden versuchen.
»Ich werde es dem Doktor auch vergelten. Aber Geld ist gerade keines da.«
»Na, uns wird schon was einfallen.«
»Obwohl ich es ja eigentlich schon vergolten habe. Nur als Warnung, Herr Doktor: Der polnische Seemann kann von Glück sagen, wenn er bloß ohne Geld und Kleider am Ufer aufwacht«, sagt Matsson.
»Geld dürfte er keines mehr haben. Und ohne Kleider erfriert er. In Kleidern allerdings auch.«
»Dann ist es wohl besser, im Meer aufzuwachen. Oder gar nicht mehr«, stellt Matsson fest.
Ein Hund, der aussieht, als sei ihm übel mitgespielt worden, hüpft hinter der Ecke eines schiefen Hauses hervor und zieht dabei einen Hinterlauf nach. Er sieht aus wie sein Herrchen, und er hat kein anderes Herrchen als diesen Stadtteil Katajanokka mit seinen hastig zusammengeschusterten Bretterverschlägen, die sich nach jeder Windböe in eine neue Richtung zu neigen scheinen. Auch Matssons Häuschen unterscheidet sich nicht von den sonstigen elenden Unterkünften in Katajanokka.
Das Mädchen, das drinnen auf dem Bettrand sitzt, steht auf und macht einen Knicks. Sie ist kaum zwanzig. Matsson hält Teo ein Licht hin. Im schummrigen Licht sieht ihr Gesicht trotz der Pockennarben anziehend aus, findet Teo.
Als der das Mädchen bittet, sich auszuziehen, zieht sie den Saum ihres Leinenkleides bis zu den Achseln hoch und legt sich hin. Sie trägt keine Unterwäsche. Teo spreizt ihre Beine. Matsson räuspert sich und sagt, er warte draußen. Das Mädchen starrt an die Deckenbretter, als Teo sich aufs Bett setzt, die Flamme der Lampe größer dreht und zwischen die Beine schaut. Die Schamhaare sind hell, irgendwie farblos. Als Teo einen Finger in das Mädchen schiebt, bleibt die ernste Ausdruckslosigkeit auf dem Gesicht erhalten. Sie ist eng, sie hat nicht viel Erfahrung und wirkt auch sonst auf den ersten Blick gesund.
Ihre Haare sind sandfarben wie die Behaarung des Venushügels. Teo kann nicht anders, als ihr übers Haar zu streichen. Sie zuckt zusammen, nicht schreckhaft, sondern so wie kurz vorm Einschlafen. Teo versucht ihr freundlich zuzulächeln und weiß nicht, wer von ihnen beiden verlegener ist.
Sie sieht auf eine Art interessant aus, die es Teo möglich macht, sie in Gedanken so zu formen, wie er will. Sie ist hässlich, wenn er sich das vorstellen will, aber auch schön, wenn er sie aus der Sicht des Schönheit Suchenden betrachtet.
Er bewegt seinen Finger hin und her. Er weiß inzwischen, dass sie keine Krankheit hat. Ihr Gesicht verändert sich nicht, sie sieht Teo nur als Arzt. Trotzdem wird sie feucht. Teo nimmt den Finger heraus und legt ihn auf die Stelle, die Cecilia ihm gezeigt hat. Dort spürt er eine kleine Marmorkugel unter der Fingerspitze. Leicht lässt er den Finger darauf kreisen und fragt, wie sich das anfühlt, wobei er versucht, so zu klingen, als untersuchte er das Knie der Patientin.
Teo erkundigt sich nach ihrem Namen. Sie heißt Saara.
Er nimmt den Finger weg. Sofort zieht Saara das Kleid wieder nach unten. Teo ruft Matsson herein.
»Und?«
»Sie hat nichts.«
Matsson nickt dem Mädchen zu, sie richtet den Blick von Matsson auf Teo und zieht im Nu ihr Kleid aus. Matsson erklärt, Teo dürfe sich sein Honorar holen, wie er es für richtig halte, er, Matsson, habe draußen noch zu tun.
Saara sitzt nackt auf dem Bettrand. Teo zieht sich aus, faltet seine Kleider zusammen und legt sie auf den kleinen Tisch.
Er bewegt den Finger über Saaras Lippen. Sie sitzt steif da, öffnet den Mund aber so weit, dass Teo versteht, dass sie weiß, worum es geht. Er dringt in ihren Mund ein. Zu tief, sie beginnt zu würgen und zieht sich zurück. Neuer Versuch. Diesmal ergreift Saara Teos Geschlecht und nimmt die Spitze in den Mund, saugt daran wie an einem saftigen Stück Fleisch, das sie in der Suppe gefunden hat.
Dann legt sie sich auf den Rücken und spreizt die Beine. Sie streckt die Knie durch, ihre Beine bilden ein V, in dessen Keil sich Teo legt.
Saara lächelt ihn scheu mit ihren schmutzigen
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