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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Test gut beobachten ließ.
    »Ich verstehe Sie«, sagte der Vorsitzende. »Auch ich versuche, mich vom Rampenlicht fern zu halten.« Wenzeslas war ein vornehmer Mann und schien mit jedem verstreichenden Jahr attraktiver und kultivierter zu werden, so als lernte er die Kunst der Höflichkeit immer besser, ohne dabei zu vergessen, wie man körperlich fit blieb. Er nippte an dem Sekt so zurückhaltend, dass die Flüssigkeit kaum seine Lippen berührte. »Das Warten fällt immer schwer, nicht wahr? Sie sind nicht daran gewöhnt, sich an einen starren Zeitplan zu halten.«
    Margaret antwortete mit einem höflichen Lachen. »Archäologie erfordert keine Eile – bei Geschäften hingegen sieht die Sache anders aus.« Sie wünschte sich, einfach an die Arbeit zurückkehren zu können.
    Der Vorsitzende berührte mit seinem Sektglas behutsam das von Margaret; es war wie ein kristallener Kuss. »Sie und Ihr Mann sind eine Investition, die sich zweifellos für die Hanse gelohnt hat.« Die Xeno-Archäologen erhielten seit langem Fördermittel von der Hanse, aber die von Margaret und Louis entdeckte sonnenerzeugende Technik war viel mehr wert als alle Archäologiebudgets zusammen.
    Bei ihrer Arbeit in der kühlen Leere von Corribus hatte Margaret die Ideogramme an den Wänden der Klikiss-Ruinen analysiert, die Koordinaten von Neutronensternen und Pulsaren im Spiralarm ermittelt und sie mit den Karten der Hanse verglichen.
    Diese eine Korrelation löste eine Lawine weiterer Durchbrüche aus: Indem Margaret die aus den Klikiss-Zeichnungen abgeleiteten Koordinaten von Neutronensternen mit der bekannten stellaren Drift in Beziehung setzte, hatte sie das Alter der Karten berechnen können. Auf diese Weise fand sie heraus, dass die Klikiss vor fünftausend Jahren verschwunden waren. Der technischer orientierte Louis nahm die Koordinaten und Diagramme als Schlüssel, fügte ihnen die bei vielen anderen Ausgrabungen gewonnenen Informationen hinzu und entschlüsselte die mathematischen Notationen der Klikiss. Das wiederum ermöglichte es ihm, die Grundfunktionen der Fackel zu verstehen.
    Der Glanz in den grauen Augen des Vorsitzenden wurde kühler und geschäftsmäßiger. »Ich verspreche Ihnen dies, Margaret: Wenn die Klikiss-Fackel wie erwartet funktioniert, können Sie das Ausgrabungsgelände und den Planeten frei wählen, auf dem Sie forschen möchten – ich persönlich werde dafür sorgen, dass Sie die notwendigen Mittel bekommen.«
    Margaret erwiderte die vertrauliche Geste mit ihrem Sektglas. »Auf das Angebot komme ich zurück. Louis und ich haben bereits einen viel versprechenden Planeten ausgewählt.«
    Die unberührte Geisterwelt Rheindic Co, mit vielen Geheimnissen, unerforschten Gebieten und nicht katalogisierten Ruinen… Aber zuerst mussten sie hier ihre Pflicht erfüllen und die politischen Ehrungen nach der Zündung des Gasriesen über sich ergehen lassen.
    Margaret trat neben Louis und hakte sich bei ihm ein, als er ein Gespräch mit dem geduldigen grünen Priester begann, der neben dem Topf mit seinem jungen Weltbaum saß. Sie konnte das Ende des Experiments kaum abwarten. Eine leere alte Stadt war für sie viel interessanter als ein brennender Planet.

2 BASIL WENZESLAS
    Still und unauffällig wanderte Basil Wenzeslas durch die Menge. Er lächelte und machte scherzhafte Bemerkungen, wenn man es von ihm erwartete, und die ganze Zeit über prägte er sich Details ein. Außenstehenden zeigte er nie mehr als nur einen Bruchteil seiner Gedanken und komplexen Pläne. Das Wohl der Terranischen Hanse hing davon ab.
    Er war ein älterer Mann, der sich gut gehalten hatte und dessen Alter sich selbst bei genauem Hinsehen kaum abschätzen ließ. Er unterzog sich wirkungsvollen Antialterungsbehandlungen und griff auch auf spezielle Zellulartherapien zurück, um geschmeidig und gesund zu bleiben. Der elegante, vornehme Basil trug Anzüge, die mehr kosteten, als manche Familien in einem ganzen Jahr verdienten, aber er war keineswegs eitel. Alle Personen auf der Beobachtungsplattform wussten um seine Macht, doch er hielt sich bedeckt.
    Als ihn eine übereifrige Mediencirce mit mahagoniroter Haut um ein Interview über die Klikiss-Fackel bat, dirigierte er die Frau und ihre Aufzeichnungscrew zum Chefwissenschaftler des Projekts, wich dann in die Menge zurück, um zu beobachten und nachzudenken.
    Er blickte zu dem riesigen Ball aus ockerfarbenen Wolken, die Oncier wie ein schlecht gerührtes Konfekt aussehen ließen. In diesem

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