Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
„Hast du die Leuchtgeschosse?“
Ohne ein Wort griff Fredo ins Handschuhfach und zog eine orangefarbene Pistole mit einem lächerlich überdimensionierten Lauf hervor. Er kurbelte sein Fenster runter, richtete die Pistole in den Himmel und drückte ab. Der Rasen war in Licht getaucht, ein winzig kleiner Stern schoss nach oben und trudelte dann langsam zurück zur Erde.
„Sie sollen das Signal mit einem Licht aus einem Fenster erwidern. Sie haben Laternen oder so was, und die knipsen sie ein und aus.“
Alle starrten auf das dunkle Gebäude. Minuten vergingen. Kein Licht.
„Vielleicht haben sie es nicht gesehen?“
„Schieß noch eins ab. Hast du ein rotes? Vielleicht haben sie die letzte übersehen“, sagte Josh.
Noch ein Leuchtgeschoss ging hoch. Wieder Warten. Es kam keine Antwort aus dem Gebäude.
Das Vietnamgewehrkid sagte: „Mann, das ist ganz schön fiese Scheiße. Vielleicht sollten wir wieder umkehren.“
„Hey, wir sind extra dafür gekommen, Donnie. Wenn sie Hilfe brauchen, dann kriegen sie sie. Deswegen haben wir unsere ganze Ausrüstung dabei. Das hier ist echt, wir spielen nicht nur Zombie-Videos und wichsen dazu ab. Alle Waffen laden, wir gehen rein“, kommandierte Josh.
Endlich erhob Amy das Wort und sagte das, was ihr schon seit mehr als zwei Stunden auf der Seele brannte. Es war zwecklos, das wusste sie, aber sie musste es versuchen.
„Josh … ich möchte, dass ihr die Waffen hierlasst.“
Donnie sagte: „Wie sollen wir uns sonst verteidigen? Mit Kraftausdrücken?“
„Warum?“, fragte Josh.
Amy atmete tief durch und sagte: „Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, ohne an deinem Ego zu kratzen, aber du hast die Pistole beim Laden versehentlich viermal auf meinen Kopf gerichtet. Josh … ich bin total beeindruckt, dass ihr das macht, ihr alle seid wirklich toll, weil ihr überhaupt hier seid. Aber du weißt nicht, was du mit diesem Ding da tust. Und ich glaube, die Chance, dass ihr die Waffen tatsächlich braucht, ist ein Prozent, und die Chance, dass eine streunende Katze aus dem Busch springt und ihr euch alle gegenseitig erschießt – und mich auch – liegt bei neunundneunzig Prozent.“
Josh lachte.
„Das ist kein Witz. Ihr seid nicht Pixel auf einem Bildschirm. Ihr seid aus Fleisch und Blut. Wenn du Angst bekommst und deinen Freund erschießt, ist er tot, für immer tot, oder er sitzt in einem Rollstuhl. Damit lebst du dein ganzes Leben lang. Lasst die Waffen hier. Wenn da wirklich was drin ist, ist es viel, viel sicherer, wenn wir einfach so schnell wie möglich wieder hierher zurückrennen, als wenn ihr versucht, euch zu stellen und irgendeine Videospielphantasie auszuleben. Die Waffen sind nur zusätzliches Gewicht, Josh.“
„Wir werden vorsichtig sein, versprochen.“
„Nein, das werdet ihr nicht, weil ihr nicht die Ausbildung habt, um zu kapieren, was ‚vorsichtig‘ heißt. Josh, ich bitte dich.“
„Tut mir leid, aber –“
„Wenn du die Waffe hierlässt, dann schlafe ich mit dir , wenn wir zurückkommen. Das gebe ich dir schriftlich. Und das ist kein Witz. Deine Freunde können zuschauen. Ihr könnt es filmen.“
„Hör auf. Wir gehen da nicht ungeschützt rein, und basta. Und das ist keine Videospielphantasie. Du beleidigst uns alle, wenn du das sagst.“
Während er sprach, befestigte Josh ein kleines elektronisches Gerät an seiner Knarre. Amy dachte, es sei eine Art aufgemotztes Visier, aber Josh tippte weiter auf seinem Laptop herum, und ein Video erschien. Er schwenkte das Gewehr herum, und das Videobild schwang mit. Josh hatte eine drahtlose Gewehrkamera.
Er reichte Amy den Laptop und sagte: „Wenn wir es nicht mehr rausschaffen, sorg dafür, dass das Video bei YouTube hochgeladen wird. Die Welt soll wissen, was hier passiert.“
„Ach, dann komme ich also nicht mit?“, fragte Amy.
„Wir haben die Waffen – nein, hör mal – wir stellen erst mal sicher, dass alles sauber ist. Dann holen wir dich. Sieh mich nicht so an. Das hat hier nichts mit Sexismus zu tun, auch Fredo wartet hier, und der ist definitiv ein Mann. Er bleibt bei laufendem Motor hinter dem Lenkrad, falls wir schnell abhauen müssen. Du siehst live zu. Wenn da drin was schiefläuft und es aussieht, als ob wir es nicht rausschaffen, dann zögert ihr nicht –“
„Werde ich nicht. Fredo, hörst du das? Wenn ich sage, los, dann fahren wir, okay?“
„Ja, sobald ich Schüsse und Schreie höre, trete ich aufs Gas.“
Zu Amy sagte Josh: „Okay, dein neuer
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