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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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entdeckte den Bullen in der Schlafzimmertür.
    Ich nickte in Richtung Telefon und sagte: „Das ist John. Er ist schon auf dem Weg.“
    „Gut.“ Er machte eine Geste Richtung Hintertür. „Haben Sie einen Schlüssel zu dem Geräteschuppen draußen?“
    Ich steckte das Telefon weg, ohne mich von John zu verabschieden.
    „Äh, nein. Hab ich verloren. Ich meine, ich war da seit Monaten nicht mehr drin.“
    „Ich habe einen Bolzenschneider im Kofferraum. Wissen Sie was, ich mache das Schloss für Sie auf.“
    „Nein, nein, das ist nicht nötig.“
    „Ich bestehe darauf. Sie wollen doch schließlich wieder Ihr Gartenwerkzeug benutzen. Hab ich recht? Dann können Sie auch endlich das ganze welke Laub zusammenrechen.“
    Er glotzte mich an, ich glotzte dämlich zurück. Mann, das wurde ja immer besser. Plötzlich wünschte ich mir, die Spinne würde runterspringen und diesen Typen fressen.
    „Vielleicht habe ich doch noch einen Schlüssel.“
    „Gut, dann holen Sie ihn.“
    Ich ging in die Küche zurück und nahm den Schuppenschlüssel vom Nagel neben der Hintertür, wo er die ganze Zeit gut sichtbar gehangen hatte. Franky, der Bulle, ließ mich zum Schuppen vorausgehen und blieb dabei immer ein paar Schritte hinter mir, so dass er mich erschießen konnte, falls ich beschloss, mich in rasender Wut auf ihn zu stürzen. Ich hielt den Schlüssel hoch und atmete tief ein. Dannsteckte ich ihn ins Vorhängeschloss, und es schnappte auf. Ich zog die Tür zum Geräteschuppen ein wenig auf und drehte mich zu Franky.
    „Also, die Sachen da drin … ich äh, sammle Dinge. Es ist ein Hobby, das ist alles. Und soweit ich weiß, ist das alles legal.“
    Obwohl man sagen könnte, manches davon ist, äh, importiert.
    „Könnten Sie reingehen und zur Seite treten, Sir?“
    Er öffnete den kleinen Schuppen und stach mit dem Strahl seiner Taschenlampe in die Dunkelheit. Ich hielt den Atem an. Zuerst leuchtete er direkt auf den Boden, weil da eine Leiche liegen könnte. Aber da war keine, zumindest nicht im Augenblick. Stattdessen erhellte er die Graskruste auf dem Rad meines Rasenmähers. Dann ließ er das Licht der Taschenlampe auf die Metallregale an den Wänden wandern. Es traf auf ein Glasgefäß, etwa so groß wie eine Farbdose, und durchleuchtete die trübe Flüssigkeit darin. Officer Franky Burgess starrte das Glas an und wartete darauf, dass seine Augen erkannten, was er da sah. Irgendwann würde ihm dämmern, dass es ein ziemlich weit ausgebildeter Fötus war, mit einem faustgroßen Kopf, dessen Augen geschlossen waren. Der Fötus hatte weder Arme noch Beine, sondern der Torso war durch einen mechanischen Apparat ersetzt worden, der sich ringelte wie der Schwanz eines Seepferdchens.
    Ich stieß ein kratzendes Lachen aus und sagte: „Ha, ja, das, das hab ich von ebay. Ist ne Requisite aus einem Film.“
    Der Cop sah mich an. Ich sah weg.
    Er leuchtete wieder ins Regal. Neben dem Glas stand eine Ameisenfarm. Die Tunnel zwischen den Glasscheiben ergaben das sauber und sorgfältig gegrabene Wort HILFE.
    Daneben stand meine alte Xbox. Er ließ das Licht einen halben Meter nach unten wandern auf das nächste Regalfach und streifte dort einen Stapel Zeitschriften, bemerkte aber nicht, dass obenauf eine alte, verblichene Ausgabe der Times lag, deren Cover eine Meute von Geheimdienstlern zeigte, die einen Halbkreis um den toten Bill Clinton bildeten. Überschrieben war das Foto mit den riesigen, knallroten Worten WER WAR ES? Neben den Zeitschriften stand eine rote, völlig verstaubte Kitzel-mich-Ernie-Plüschpuppe. In dem Augenblick, als das Licht auf sie fiel, schaltete sich ihre Sprachbox ein, und sie sagte mit einer Cartoon-Stimme: „Ha ha ha! Dreißig Zentimeter, wenn er erigiert ist!“
    „Äh, die ist kaputt“, murmelte ich.
    Franky, der Bulle, richtete den Strahl auf das nächste Objekt, ein Weckglas mit einer verdrehten, pinkfarbenen Zunge in klarer Flüssigkeit. Daneben stand genau das gleiche Weckglas, nur schwammen darin zwei menschliche Augen, die einen verhedderten Schwanz von Nerven und Blutzellen hinter sich herzogen. Franky bemerkte nicht, dass die Augen dem Lichtstrahl folgten. Neben den Weckgläsern stand eine alte Batterie aus meinem Ford Bronco, überzogen von schwarzem Ruß. Der Lichtstrahl wanderte auf den Boden, wo ich einen roten Plastikbenzinkanister aufbewahrte, neben einem alten CRT-Computermonitor mit einem Bildschirm, der von einer Kugel zerschmettert worden war. Daneben war das eine Ding, das der

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