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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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ruckartig auf der Auffahrt zur Unfallstation zum Stehen, rissen die Hintertür auf, zogen Franky raus und zerrten ihn unbeholfen auf Glastüren zu, die sich vor uns automatisch öffneten. Kaum waren wir drin, da kamen auch schon Krankenpfleger auf uns zu und bellten Fragen, auf die wir keine Antworten wussten. Irgendjemand kam mit einer Bahre an.
    John begann zu reden und erzählte den Jungs, dass der Cop eine Art Anfall gehabt habe, dass ihm etwas in der Kehle stecke und dass sie dort mit der Untersuchung beginnen müssten.
    Aus dem Augenwinkel konnte ich das Blitzen weiterer roter und blauer Lichter sehen – ein Streifenwagen bog schnell auf den Parkplatz ein. Sie hatten wahrscheinlich gesehen, wie John und ich mit einem Affenzahn durch die Stadt gerast waren, und waren uns gefolgt. Die Krankenpfleger rollten Franky weg, und ein dritter Typ kam dazu, wahrscheinlich ein Arzt, und prüfte seine Reflexe. Ich wollte John den zweiten Streifenwagen zeigen, aber er hatte ihn schon bemerkt, und wir gingen nach draußen.
    „Denkst du, wir sollten noch bleiben?“, fragte er.
    „Glaube nicht. Bin eh schon auf Bewährung.“
    „Dave, die werden uns holen. Die werden wissen wollen, was passiert ist.“
    „Nein, ich glaube nicht, dass das so ein großes Ding ist. Wahrscheinlich schicken sie uns eine nette Karte, weil wir Franky ins Krankenhaus gebracht haben. Los, komm.“
    Wir gingen zu Fuß los, weil es sicher nicht besonders schlau war, mit dem gestohlenen Streifenwagen zurückzufahren. Als wir um die Ecke vom Parkplatz bogen, schoss ein zweites Polizeiauto an uns vorbei. Es hielt ruckartig neben Frankys Wagen, und zwei Polizisten stiegen aus und gingen rein. Wir liefen schweigend über ein Rasenstück und überquerten bei einer gelb blinkenden Ampel die Straße. Dann gingen wir über den dunklen Parkplatz eines chinesischen Restaurants namens Panda Buffet, das unseres Wissens nach kein Pandafleisch anbot. Dahinter lag eines der vielen verlassenen Grundstücke der Stadt, nämlich das deprimierende Zwillingsgebäude der alten Tuberkulose-Station, die seit den 1960er Jahren geschlossen war; die grauen Ziegel waren moosgrün.
    John zündete sich eine Kippe an und fragte: „Und was denkst du, was das war?“
    Ich antwortete nicht. Ich merkte, dass ich unablässig die dunklen Flächen der Parkbuchten nach Schatten und Bewegungenabscannte und dass mich meine Schritte unbewusst eilig zu den Lichtkegeln der nächsten Straßenlaternen lenkten. Wir gelangten zu einem Reifenhandel mit einem drei Meter hohen Maskottchen davor. Das Maskottchen war aus echten Reifen gemacht, als Arme dienten ein paar Schalldämpfer, und ein Chromreifen bildete den Kopf. Irgendein Witzbold hatte mit weißer Sprühfarbe einen Penis vorne auf die anatomisch richtige Stelle gemalt.
    John sagte: „Als das Ding in seinen Mund gekrabbelt ist, was denkst du, hat es da gemacht?“
    „Woher soll ich das wissen?“
    Ein rotblauer Blitz schoss vorbei. Noch ein Streifenwagen mit Blinklicht. 30 Sekunden später kam der nächste.
    „Mann, diese Typen versammeln sich ganz ordentlich, wenn es einen von ihnen erwischt hat“, kommentierte John.
    Wir gingen zögernd weiter, in meinem Bauch machte sich ein übles Gefühl breit. Noch zwei Polizeiautos rasten vorbei. Eines sah anders aus, es war wohl von der State Police.
    „Die fahren da doch nur hin, um nach ihm zu sehen, oder, John?“
    „Keine Ahnung, Mann.“
    „Komm, wir gehen heim, und wenn was los ist, bringen sie’s im Fernsehen.“
    Aber er war stehen geblieben. „Hat keinen Sinn, sie senden eh nur die für die Reporter vorzensierten Nachrichten. Ich glaube, wir kriegen bessere Infos, wenn wir wieder zurückgehen.“
    „Wir wären da doch nur im –“
    Als in der Ferne ein Schrei ertönte, blieb ich stehen.
    John sagte: „Hast du das gehört?“
    „Nein.“
    Noch ein Polizeiauto. Wie viele gab es eigentlich in dieser Stadt?
    „Komm schon, Dave.“
    John begann in die Richtung zurückzugehen, aus der wir gekommen waren. Ich wich nicht von der Stelle. Ich wollte nicht dahin zurück, aber – und ich schäme mich nicht, das zuzugeben – ich wollte auch nicht allein zurück zu mir nach Hause in die Dunkelheit. Ich hob die Hand, um die geschundene Stelle an meinem Auge zu berühren; raues Fleisch unter einem Pflaster. Ich zuckte zusammen, weil der Schmerz in der Schulter dafür sorgte, dass ich die Hand nicht so weit hochbekam. Das Stück Fleisch, das dort fehlte, schmerzte immer mehr. Ich wollte John

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