Das Interview
noch nicht da.“
Corinnes Herz machte einen Sprung vor Freude. Das war ja
besser, als sie erhofft hatte.
„Wollen wir uns dorthin setzen?“ Er zeigte etwas unschlüssig auf
die Sessel, die um einen kleinen Glastisch herum standen.
„Wollen Sie einen Kaffee?“
„Ja, gern.“ Betont professionell begann sie, ihr Aufnahmegerät
auf dem Tisch aufzubauen, beobachtete jedoch aus den
Augenwinkeln jede von Jaydens Bewegungen. Er wirkte seltsam
unsicher, ein wenig linkisch, dabei umgab ihn aber eine sexuelle
Spannung, der sich Corinne nicht entziehen konnte. Das liegt
sicher an seinem schwarzen Lackkostüm, dachte sie. Es schmiegte
sich an seinen schlanken Körper wie eine zweite Haut und
verbarg nicht, dass er ein ordentliches Paket in seiner Hose hatte.
So etwas sah Corinne sofort. Seine Ausstrahlung nahm sie
gefangen, ob sie wollte oder nicht, und sie bemerkte lächelnd, wie
es zwischen ihren Beinen zu kribbeln begann.
„Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir das Interview allein führen,
Mr Edward?“ Sie deutete mit einer kleinen Geste auf die zwei
anwesenden Bodyguards.
„Jayden“, korrigierte Jayden leise und schickte die beiden Männer
aus der Suite.
Der Kaffee wurde gebracht, und der junge Mann trat neben
Corinne, um ihr die Tasse zu reichen. Corinne spürte seine Nähe
wie ein Magnetfeld. Und als ihre Hände sich berührten, zuckte er
zusammen, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen.
Er starrte sie erschrocken an und senkte dann den Blick. Seine
Wimpern waren lang und geschwungen.
Sie brauchte nur Sekundenbruchteile, um all diese Informationen
zu verarbeiten. Diesen Ausdruck kannte sie. Es war der Blick
eines Sklaven, der seinen Herrn unerlaubterweise berührt hatte
und nun auf seine Strafe wartete.
„Passiert dir so etwas öfter?“, fragte sie sofort barsch. Diese
Frage kam ganz automatisch.
„Nein, Mrs McFaden.“ Jaydens Stimme klang rau. Er bewegte
sich keinen Zentimeter von der Stelle.
Corinne wusste sofort, dass sie mit ihrer Vermutung richtig
gelegen hatte.
„Möchtest du dich nicht setzen?“
Er nickte vorsichtig und setzte sich ihr gegenüber. Das Material
seiner Hose machte ein leises Geräusch, das einen Schauer in
Corinne auslöste. Sie konnte ihr Glück gar nicht fassen – sie war
sich sicher: An diesem Nachmittag würde sie alles von Jayden
Edwards erfahren.
„Hast du dich extra so angezogen? Für das Interview?“, fragte sie
weiter.
Jayden hielt den Blick gesenkt. „Ich trage gern Lack“, sagte er
leise. „Sind Sie hier, um etwas über meine sexuellen Vorlieben zu
erfahren?“ Ganz im Hintergrund klang Spott in seiner Stimme
mit, aber Corinne hatte nicht vor, ihn wieder die Oberhand
gewinnen zu lassen.
„Ich bin Reporterin, Jayden. Wer stellt dann wohl die Fragen?“
Selbstbewusst sah sie ihn an.
„Sie“, gab Jayden bereitwillig zu.
„Ich bin natürlich daran interessiert, zu erfahren, ob die Gerüchte
stimmen, die ich über dich und deinen Bruder gehört habe.“
„Welche Gerüchte?“
Corinne nahm ihre Kaffeetasse und trank einen Schluck. Sie
beobachtete Jayden genau. Was für ein hübsches Gesicht … viel
zu hübsch für einen Mann. Und wie es wohl aussähe, wenn es
verzerrt wurde von Lust und Schmerz?
„Er kann dir sicher nicht widerstehen, dein Bruder“, sagte sie mit
einem Lächeln.
Er erwiderte ihren Blick kurz, dann antwortete er: „Das ist eine
ziemlich unverschämte Vermutung.“
Corinne betrachtete ihn so lange, bis er den Blick wieder senkte.
Er trug ein dickes, schwarzes Lederhalsband, an dem mehrere
Ringe befestigt waren.
„Ich schätze sogar, dass er dich an die Leine nimmt und du vor
ihm knien darfst.“
Jayden erwiderte nichts, aber Corinne sah seine Anspannung. Sie
jubelte innerlich – niemals hatte sie gedacht, dass Jayden sich so
offenbaren würde. Sie schlug die Beine übereinander und spürte
dabei, dass sie unter der Korsage leicht angefangen hatte zu
schwitzen.
„Erlaubt er dir, an seinem Schwanz zu lutschen?“, fragte sie
provokativ.
Jayden schluckte, aber er nickte leicht.
„Und darfst du dich selbst dabei berühren?“
Er schüttelte den Kopf.
„Aber wenn du brav bist, dann belohnt er dich, nicht wahr?“
„Ja.“
Corinne dachte wieder an ihr Interview. „Wenn du diese Sachen
auf der Bühne trägst, hast du dann etwas darunter an?“
„Manchmal ja, manchmal nein“, gab er zu.
„Und jetzt? Trägst du jetzt etwas drunter?“
Er schüttelte den
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