Das ist die schwarze Sieben
dort ist der Gefangene.«
»Also suchen wir die Kellertür«, sagte Pe t er. Sie fanden sie schließlich in der Ecke eines Ganges. Vorsichtig d rückten sie den Türgriff n ieder und – welche Überrasc h ung! – die Tür ließ sich öffnen!
»Nicht verschlossen?«, staunte Jack. »Warum läuft d enn der nicht e i nfach weg?«
Steinstufen führten h i nab in die Dunkelheit. Peter ließ die Taschenlampe aufleuchten. Er rief mit heiserer Stimme: »Wer ist da? Wer ist da unten?«
Keine Antwort. Die Jungen lauschten mit glühenden Ohren. Sie h ö rten jemanden schwer atmen, ganz in der Nähe, laut und stoßweise.
»Wir können Sie atmen hören«, rief Jack. »Sagen Sie, wer Sie sind! Wir sind gekommen, um Sie zu befreien!«
Keine Antwort, nur ein leises Schnaufen. Das war schrecklich. Ob da u n ten ein Verletzter lag, der möglicherweise schnell Hilfe brauchte? D i e Jungen waren steif vor Angst. Sie wagten es nicht, d i e Stufen hinunterzugehen. Ihre Beine weigerten sich einfach. Und doch schien es ihnen unend l ich feige abzuhauen.
Dann hört e n sie plötz l ich einen a n deren L a ut: leise Stimmen von i r gendwohe r .
Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht und eine Tür geöffnet!
Jack packte Peters Arm voller Angst. »Das sind die M änner, die ich letzte Nacht gehö r t habe! Sie kommen! Sc h nell, wir müssen uns verstecken, bevor sie uns f i nden.«
Die beiden Jungen, diese selts a men Gespe n ster in Weiß, standen e i nen Augenblick fassungslos da. Dann st r eifte Peter seinen weißen Mantel und die Kappe ab. »Schnell! Runter mit dem wei ß en Zeug«, flüsterte er Jack zu. »Dann finden sie uns nicht s o leicht, wenn wir in u n seren dunkl e n Mänteln d urch das dunkle Haus laufen.«
Sie warfen ihr Zeug in eine E c ke und schlüpften in die Halle. Dort verkrochen sie sich in einem Winkel, in der Hoffnung, dass die M änner dar a n vorbei in den Keller gehen würden. Aber das taten sie nicht.
»Wolln erst nachsehen, ob der olle Wächter auch schläft«, sagte eine Stimme, und beide Männer k a men in die Halle, um in das Schlafzimmer des Wärters zu schauen.
Und da entdeckte einer Peters weiß gefärbtes Gesicht, das aus dem Dunkeln milde herausleuchtete. Peter hatte vergessen, dass sein Gesicht noch weiß angemalt war!
»Mein Gott – sieh da – in der Ecke! Was ist das?«, sc h rie der eine. »Sieh – dort, Mac!«
Beide Männer starrten in die Ecke, wo die Jungen sich verkrochen hatten. »Gesichter! Weiße Gesic h ter!«, sagte der andere Mann. »Unheimlich! Mach die Taschenlampe an!«
Eine riesige Taschenlampe leuchtete auf: Die Jungen waren erwischt worden. Mit zwei Sätzen war der Mann, der Mac genannt wurde, bei ihnen. Er schnap p te sie sich beide gleichzeitig und schüttelte sie. »Was soll das bedeuten? Sich hier verstecken, die Ges i chter weiß bemalt! Was tut ihr hier?«
»Lassen Sie meinen Arm los. Das tut weh!« Jack war wütend. »Die Frage ist: Was tun Sie hier?«
»Was soll das heißen?«, fragte der Mann gro b .
Das Donnern begann wieder und die beiden Ju n gen blickten die Männer scharf an.
»Das ist es, was ich meine«, sagte Jack. »Wer ist da unten? Wen halten Sie dort g e fangen?«
Jack bekam einen Schlag an d en Kopf, d ass es ihm vor den Augen flimmerte. Dann wurden er und Peter zu einem Schrank geschleppt und eingesperrt. Die M änner schienen vor Wut zu bersten. Peter hielt sein Ohr an den Türschlitz und versuchte zu hören, was da gesagt wurde.
»Was sollen wir nun tun? Wenn diese Bengel jemanden hierher holen, sind wir geliefert.«
»Klar. Behalten wir die Bengel also auch hier. Sperren wir sie ein! Zu Kerry Bl u e! Morgen Nacht h o len wir i hn und hauen ab. Und dann weiß niemand was. Geschäft erledigt.«
»Und die Kinder?«
»Lassen wir hier eingesperrt. Dann schick e n wir dem Alten 'ne Postkarte, er solle sich mal seinen Keller angucken. Wird sich schön wundern, wenn er die Kinder dort gefangen findet. Geschieht ihnen recht, dieser Bande!«
Peter horchte. Wer war Kerry Blue? Ein se l tsamer Name! Aber Peter konnte d a mit beim besten Willen nichts anfangen! Er zitterte, als er die Männ e r an die Tür kommen hörte. Aber sie schlossen nicht auf. Einer rief d u rch das Schlüsselloch: »Ihr könnt dort gern eine Weile bleiben. Dann l e rnt ihr viellei c ht, eure Nasen nicht in anderer Leute A n gelegenheiten zu stecken.«
Nun ertönten seltsame Geräusc h e. Einer der Männer verließ offensichtlich das Haus, kam jedoch bald darauf
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