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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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sank schluchzend aufs Sofa. »Giulio, wie konntest du nur?«
    »Carlotta, bitte, es tut mir leid«, versicherte Giulio ihr verzweifelt. »Aber wir sind jetzt fünf Jahre verheiratet, und seit vier Jahren darf ich dich nicht mehr anrühren! Ein Mann hat Bedürfnisse – körperliche Bedürfnisse.«
    »Die du mit deiner Sekretärin befriedigt hast! Bestimmt wissen alle bei dir im Büro Bescheid. Du hast mich zum Gespött der Leute gemacht!«
    »Niemand weiß es, Carlotta. Es ging nur ein paar Wochen und ist vorbei, wirklich.«
    »Und mit wie vielen Frauen hast du mich davor betrogen?«
    Giulio ging vor Carlotta auf die Knie und nahm ihre Hände in die seinen. » Cara , bitte, begreifst du denn nicht? Ich habe immer nur dich gewollt. Doch seit dem Tag unserer Hochzeit habe ich nie das Gefühl gehabt, dass du mich auch willst. Du bist so …«, Giulio erschauderte, »… abweisend. Du hast mich nur wegen dem Baby geheiratet, stimmt’s?«
    Carlotta löste ihre Hände aus den seinen, und plötzlich entluden sich fünf Jahre angestaute Ressentiments und Qualen. »Ja! Ich habe dich nie geliebt und wollte dich nicht heiraten. Ich hätte jeden haben können! Wenn ich mir das Leben vorstelle, das ich hätte haben können! Und nun vergeude ich meine besten Jahre mit einem Mann, den ich gar nicht mag! Weißt du, was das Komischste überhaupt ist?« Carlotta stand vor Zorn bebend auf. »Nicht mal das Kind ist von dir.«
    Sie schlug entsetzt die Hand vor den Mund.
    Giulio blickte sie mit offenem Mund und aschfahlem Gesicht an. »Ist das wahr, Carlotta? Dass Ella nicht von mir ist?«
    »Ich …« Carlotta schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Sie stützte den Kopf in die Hände und begann zu weinen.
    Giulio erhob sich und verließ türenschlagend die Wohnung.
    »O Gott, was habe ich gesagt …?«, jammerte Carlotta, die ihn dafür hatte bestrafen wollen, dass er ihr das Einzige genommen hatte, was sie noch besaß – ihren Stolz.
    Zwei grässliche Stunden später kehrte er zurück. Sie eilte schluchzend zu ihm. »Vergib mir, Giulio, bitte vergib mir. Deine Affäre hat mich verletzt, und ich wollte es dir heimzahlen. Es war eine Lüge, das schwöre ich. Natürlich ist Ella von dir.«
    Giulio schob sie mit kaltem Blick weg. »Nein, Carlotta, es war die Wahrheit. Es passt alles. Nicht zu fassen, wie blind ich gewesen bin. Ella ist fünf Wochen zu früh zur Welt gekommen und war trotzdem ziemlich groß. Als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, war klar, dass du keine Jungfrau mehr bist, aber ich habe kein Wort darüber verloren. Dein unglückliches Gesicht an unserem Hochzeitstag, dein Abscheu bei jeder Berührung von mir … Sag: Hast du den anderen geliebt?«
    Carlotta schüttelte resigniert den Kopf. »Nein. Es war ein dummer Fehler, eine Nacht ohne Verstand.«
    »Und für die soll ich bezahlen?« Giulio ließ sich aufs Sofa plumpsen. » Mamma mia! Ich wusste, dass du egoistisch bist, aber dass du kein Herz hast, war mir nicht klar. Wer weiß sonst noch davon?«
    »Niemand.«
    »Bitte sag die Wahrheit, Carlotta. Zumindest das schuldest du mir.«
    »Luca weiß es«, gestand sie.
    »Ihr habt euch gegen mich verschworen?«, zischte er.
    »Nein, Giulio. Ich war verzweifelt und dachte, wenn ich dich sowieso irgendwann heirate …«
    Giulio packte ihren Arm. »Ach. Hast du nicht vorhin gesagt, dass du mich nicht liebst, mich nicht mal magst?«
    »Bitte, du tust mir weh. Das war nicht so gemeint, ich …«
    »Doch, Carlotta.« Unvermittelt ließ er ihren Arm los und seufzte müde. »Ich bin kein schlechter Mensch und habe immer nur das Beste für dich und Ella gewollt. All die Jahre habe ich mich so bemüht, deine Liebe zu erringen. Und nun muss ich erkennen, dass meine Ehe von Anfang an eine Farce war!«
    »Bitte, Giulio!«, flehte sie ihn an. »Gib mir noch eine Chance! Ich mache alles wieder gut, das verspreche ich dir. Jetzt, wo du Bescheid weißt, können wir noch mal von vorn anfangen, ohne Lügen …«
    »Nein.« Giulio lachte verbittert. »Es gibt kein Zurück. Ich habe bei einem Spaziergang nachgedacht und bin zu einem Entschluss gelangt. Ich möchte, dass du deine Sachen packst und gehst. Du kannst allen sagen, du hättest deinen Mann verlassen, weil er dich betrogen hat. Niemand muss je die Wahrheit erfahren. Für Ella bin ich bereit, die Schuld auf mich zu nehmen. Selbst wenn sie nicht mein Fleisch und Blut ist, liebe ich sie wie mein eigenes Kind. Ich will keine Schande über sie bringen.«
    »Nein, Giulio,

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