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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Entwicklungsgesellschaft davon berichten – das ist die Sache, hinter der sie her sind. Sie kommen zuerst.«
    Hadley starrte ihn an und sagte dann: »Ich … bin nicht einverstanden.«
    »Dies hier ist wichtiger als alles, was Sie oder ich denken, wichtiger als Sands und Cally Vale, wichtiger als jeder von uns.« Dar Pethel begann zu wählen. »Selbst wenn jetzt einer von uns tot ist. Das spielt noch immer keine Rolle. Wissen Sie, an was ich denke? Auswanderung. Sie haben das Gras in Ericksons Hand gesehen. Sie wissen, was es bedeutet. Es bedeutet, zum Teufel mit diesem Mädchen auf der anderen Seite oder wer immer dort drüben ist und Erickson erschossen hat. Es bedeutet: Zum Teufel mit jedem einzelnen von uns und mit allen von uns, unseren Empfindungen und Meinungen.« Er gestikulierte. »Alle unsere Leben zusammengenommen.«
    Vage verstand Stuart Hadley. Oder dachte, er täte es. »Aber wahrscheinlich wird sie auch die nächste Person umbringen, die …«
    »Soll sich die TE darüber Sorgen machen«, knurrte Pethel heftig. »Das ist ihr Problem. Sie haben eine Firmenpolizei, bewaffnete Wächter, die sie für Patrouillenzwecke einsetzen. Sollen sie die zuerst nach drüben schicken.« Seine Stimme war leise und rauh. »Sollen sie ein paar Leute verlieren, egal. Das Leben von Millionen von Leuten hat jetzt damit zu tun. Kapiert, Hadley? Ja?«
    »J-ja«, sagte Hadley und nickte dabei.
    »Jedenfalls«, sagte Pethel jetzt ruhiger, »liegt es legitim in der Rechtsprechung der TE, da es in einem ihrer Porter passiert ist. Nennen Sie es einen Unfall, stellen Sie es sich so vor. Unvermeidlich und schrecklich. Zwischen einer Eingangs- und einer Ausgangsschlaufe. Natürlich muß das die Firma erfahren.« Er wandte Hadley den Rücken zu, konzentrierte sich dann auf das Vidphon und rief Leon Turpin, den Chef der TE, an.
     
    »Ich glaube«, sagte Salisbury Heim zu seinem Präsidentschaftskandidaten James Briskin, »ich habe da etwas am Kochen, das dir nicht gefallen wird. Ich habe mit George Walt gesprochen …« Sofort sagte Briskin: »Kein Handel. Nicht mit den beiden. Ich weiß, was sie wollen, und das ist nicht drin, Sal.«
    »Wenn du mit George Walt nicht ins Geschäft kommst«, sagte Heim hart, »werde ich als dein Wahlkampfmanager zurücktreten müssen. Ich kann nach deiner Planetenbewässerungsrede einfach keinen weiteren Blödsinn mehr ertragen. Die Dinge laufen schon schlecht genug für uns, wir können es nicht noch zusätzlich zu allen anderen gegen George Walt aufnehmen.«
    »Es gibt noch etwas Schlimmeres«, sagte Jim Briskin nach einer Pause. »Etwas, was du noch nicht gehört hast. Von Bruno Mini ist ein Telegramm gekommen. Er war erfreut über meine Rede, und er ist nach hierher unterwegs, um – wie er es nennt – ›sich mit mir zu verbünden‹.«
    Heim sagte: »Aber du kannst noch …«
    »Mini hat bereits mit Vidblatt-Reportern gesprochen. Es ist also zu spät, ihn über die Medien abzudrängen. Tut mir leid.«
    »Du wirst verlieren.«
    »Okay, dann muß ich verlieren.«
    »Was mir zu schaffen macht«, sagte Heim bitter, »was mir wirklich zu schaffen macht ist, daß du, selbst wenn du die Wahl gewinnen würdest, wirklich nicht alles auf deine Art und Weise durchsetzen könntest. Ein einzelner Mann kann die Dinge einfach nicht so sehr verändern. Der Goldenes-Tor-Momente-der-Freude-Satellit wird bleiben, die Flakkies werden bleiben, ebenso Nonovulid und die Abtreibungsberater, denen du hier und dort einen Zacken aus der Krone brechen kannst, aber nicht …«
    Er hörte auf, weil Dorothy Gill zu Jim Briskin herangetreten war. »Ein Anruf für Sie, Mr. Briskin. Der Herr sagt, es sei dringend, und er wird Ihre Zeit nicht verschwenden. Sie kennen ihn nicht, sagt er, deshalb hat er seinen Namen nicht genannt.« Sie setzte hinzu: »Er ist ein Farbiger. Wenn Ihnen das hilft, ihn zu identifizieren.«
    »Das tut es nicht«, erwiderte Jim. »Aber ich werde trotzdem mit ihm reden.« Es war klar, daß er froh war, die Unterhaltung mit Sal abbrechen zu können. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht. »Bringen Sie mir das Vidphon her, Dotty.«
    »Ja, Mr. Briskin.« Sie verschwand und war gleich darauf zurück. Sie trug den Nebenapparat des Vidphons.
    »Danke.« Jim Briskin drückte die Wartetaste, löste sie, und der Vidschirm leuchtete auf. Ein Gesicht bildete sich, dunkelhäutig und hübsch, ein Mann mit einem stechenden Blick, gut gekleidet und offensichtlich aufgeregt. Wer ist das, fragte sich Sal Heim. Ich

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