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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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weitermachen und hoffen, daß wir es immer noch irgendwie schaffen können. Aber verdammt, dachte er. Wenn wir nur einen einzigen Tag gewartet hätten!
    Vielleicht können wir sie ausrotten, überlegte er. Vielleicht bekommen sie durch uns eine Seuche und sterben wie die Fliegen.
    Er haßte sich selbst, weil er solche Gedanken dachte. Aber sie standen deutlich in seinem Verstand. Wir brauchen so dringend Platz, erkannte er. Wir müssen ihn haben, egal wie. Egal, wie wir vorgehen müssen, um ihn zu bekommen.
    Aber wird Jim zustimmen? Er ist so verdammt weichherzig.
    Er muß zustimmen, dachte Cravelli. Sonst ist es das Ende – politisch für uns, und in jeder Hinsicht für die Flakkies.
    Während er den ziemlich dürftigen Bericht noch einmal las, wurde auf einmal sein Türsummer betätigt. Vor dem Eingang des Komapt-Gebäudes stand jemand und wünschte die Erlaubnis, hereinkommen und ihn besuchen zu dürfen. Cravelli legte den Bericht beiseite und durchquerte das Zimmer. Er ging zu der Audio-Video-Anlage, die sein Apt mit der Eingangstür verband.
    »Wer ist das?« fragte er vorsichtig. Wie immer war er nächtlichen Besuchern gegenüber ziemlich wachsam.
    »Ich bin es … Earl«, informierte ihn der Sprecher. Es gab allerdings kein Videobild vom ihm. Der Mann stand absichtlich außer Reichweite. »Sind Sie allein?«
    Augenblicklich sagte Cravelli: »Völlig.« Er drückte den Freigabeknopf und fünfzehn Stockwerke tiefer öffnete sich automatisch die Tür, um Earl Bohegian, seinen Kontaktmann bei der TE, einzulassen. »Sie werden am Pförtner vorbei müssen«, sagte Cravelli zu ihm. »Das heutige Kennwort für das Gebäude ist ›Kartoffel‹.«
    Mehrere Minuten später betrat Bohegian, ein dunkler, finster aussehender Mann Ende Fünfzig, das Apartment. Mit einem Seufzer setzte er sich Tito Cravelli gegenüber. »Wie wär’s mit einem Bier?« fragte ihn Cravelli. »Sie sehen müde aus.«
    »Fein.« Bohegian nickte. »Ich bin müde. Ich bin gerade von der TE weggegangen und direkt hierhergekommen. Wir sind alle auf Not-Doppelschicht gesetzt. Offen gesagt hatte ich Glück, überhaupt wegzukommen: Ich habe ihnen gesagt, ich hätte unerträgliche Kopfschmerzen und müsse gehen. Also haben mich die Firmenwächter schließlich hinausgelassen.«
    »Was ist los?« wollte Cravelli wissen und holte das Bier aus dem Kühlschrank in der Küche.
    »Es geht um das Ding, das sie von drüben mitgebracht haben«, sagte Earl Bohegian. »Das ich in meinem schriftlichen Bericht erwähnt habe. Das Artefakt: Sie haben es durch die Mangel gedreht, und es ist offenbar der verdammteste Plunder, von dem man je gehört hat. Es ist eine Art Fahrzeug – ich habe es schließlich doch geschafft, das herauszufinden, weil ich mich im Waschraum der Geschäftsführung herumgetrieben, ›Coke‹ getrunken und den vereinzelten Gesprächen gelauscht habe. Es ist aus Holz gemacht, aber es ist nicht primitiv. Jedenfalls – es ist die Turbine, die die Ingenieure an die Decke gehen läßt.« Dankbar nahm er das Bier entgegen und nahm einen Schluck. »Sie funktioniert durch das Komprimieren von Gasen. Ich bin kein Ingenieur – das wissen Sie –, deshalb kann ich Ihnen nicht mit technischen Einzelheiten dienen. Aber irgendwie schafft es dieses Ding durch das Komprimieren von Gasen Wasser in einer verschlossenen Kammer zu gefrieren. So helfen Sie doch mit, Cravelli, dieses Gerücht, das bei der TE umgeht, besagt, daß das verdammte Ding mit … mit …« Er lachte. »Entschuldigen Sie, aber es ist komisch. Es wird von der Expansion des Eises angetrieben. Das Wasser gefriert, wird zu Eis, dehnt sich aus und treibt einen Kolben mit ungeheurer Kraft nach oben, dann wird das Eis geschmolzen – dies alles geschieht extrem schnell –, und die Gase expandieren wieder, was dem Kolben einen weiteren Schub gibt und ihn wieder in den Zylinder hinuntertreibt. Eis! Haben Sie jemals von einer solchen Kraftquelle gehört?«
    »Es ist komischer als Dampf, nicht wahr?« sagte Cravelli.
    Bohegian lachte, bis Tränen seine Augen füllten, und nickte. »Ja, eine Menge komischer als Dampf. Weil es so verdammt schwerfällig ist. Und so völlig uneffektiv. Sie müßten es sehen. Es ist unglaublich kompliziert, besonders, was den dürftigen Schub betrifft, den es schließlich zustande bringt. Das Fahrzeug bewegt sich auf Kufen voran, nicht auf Rädern, und schließlich hebt es ab, allerdings nur für einige wenige Augenblicke. Dann gleitet es wieder hinunter. Es ist eine Art

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