Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
er hinübergeht, sollte er darüber Bescheid wissen. Ich bin sicher, daß es der TE nichts ausmacht. Sie werden es ohnehin irgendwann morgen für die Medien freigeben.«
    »Schön«, sagte Sal, ungeheuer erfreut. »Ich lasse ihn sofort zu Ihnen hinüberflitzen.« Er dankte Woodbine überschwenglich und hängte dann ein.
    Jetzt wollen wir mal sehen, ob ich Jim das richtige Feuer unter dem Hintern anzünden kann, sagte er sich, während er wählte. Ihn dazu bringen, dies zu tun. Was, wenn er nicht will?
    »Vielleicht kann ich helfen«, sagte Pat hinter ihm. »Normalerweise kann ich Jim von einer Sache überzeugen, wenn sie wirklich in seinem Interesse liegt. Und das ist hier bestimmt der Fall, ohne jeden Zweifel.«
    »Ich bin froh, daß du es so siehst«, sagte Sal, »denn ich mache mir darüber ziemlich Sorgen.« Er fragte sich, was für Material die TE in der neuen Welt entdeckt hatte. Offenbar war es wichtig. Und so wie Woodbine geredet hatte, war er offenbar besorgt.
    Hhmm, dachte Sal. Er fühlte sich ein bißchen bekümmert. Nur ein wenig: die ersten Regungen.
     
    Frank Woodbine reagierte auf das Klopfen an seiner Komapt-Tür, und dort, auf der Schwelle, stand sein großer und sehr dunkler Freund Jim Briskin, und wie immer sah er verdrießlich aus.
    »Es ist eine verdammt lange Zeit her«, sagte Woodbine und bat Jim einzutreten. »Komm hier herüber. Ich möchte dir sofort zeigen, was wir auf der anderen Seite aufgetrieben haben.« Er führte Jim an den langen Tisch im Wohnzimmer. »Ihr Kompressor.« Er zeigte auf die Fotografie. »Es gibt hundert bessere Möglichkeiten, einen Kompressor zu bauen als diese hier. Warum haben sie die unbequemste aller möglichen Arten gewählt? Man kann eine Kultur nicht primitiv nennen, wenn sie Gerätschaften wie Kolbenmotoren und Gaskompressoren hat. Im Grunde genommen hebt sie allein schon ihre Fähigkeit, einen angetriebenen Gleiter zu konstruieren, automatisch aus dieser Kategorie heraus. Und doch ist etwas offensichtlich falsch. Morgen werden wir natürlich wissen, was es ist, aber ich wüßte es gerne schon heute abend, bevor wir Kontakt mit ihnen aufnehmen.«
    Jim Briskin nahm das Foto des Kompressors auf und betrachtete es eingehend. »Die Vidblätter haben schon vermutet, daß ihr so etwas Ähnliches gefunden habt … Dieser Gegenstand, den ihr herübergeschleppt habt. Dem Gerücht zufolge habt ihr sogar …«
    »Ja«, sagte Woodbine. »Das Gerücht stimmt. Hier ist ein Bild davon.« Er zeigte Jim das Foto des Antriebsgleiters. »Er ist im Keller der TE. Sie sind schlau, und doch sind sie blöde – die Leute auf der anderen Seite, meine ich. Begleite mich morgen; wir landen genau hier.« Er legte eine Reihe von Aufnahmen aus, die der QB-Satellit aufgenommen hatte. »Erkennst du das Gelände? Es ist die Küste von Frankreich. Hier drüben …« Er zeigte darauf. »Die Normandie. Eine ihrer Ortschaften. Stadt kann man dazu nicht sagen, weil sie einfach nicht so groß ist. Aber sie ist die größte, die der QB hat entdecken können. Also gehen wir dorthin, um ihnen in ihrem eigenen Hoheitsbereich gegenüberzutreten. Indem wir dies tun, erhalten wir eine direkte Konfrontation von Angesicht zu Angesicht mit ihrer Kultur, der Gesamtheit dessen, was sie zu entwickeln geschafft haben. Die TE stellt linguistische Geräte zur Verfügung; wir haben Anthropologen, Soziologen …« Er hielt inne. »Warum siehst du mich so an, Jim?«
    Jim Briskin sagte: »Ich dachte, es wäre ein Planet in einem anderen Sternensystem. Die Hinweise in den Medien waren also doch richtig. Aber ich werde mit dir kommen, ich freue mich darauf. Danke, daß du mich mitkommen läßt.«
    »Nimm es nicht so schwer«, sagte Woodbine.
    »Aber diese Welt ist bewohnt«, erwiderte Jim.
    »Nicht ganz. Mein Gott, sieh mal die positive Seite. Dies ist ein gewaltiges Ereignis, eine Begegnung mit einer völlig anderen Zivilisation, etwas, das ich schon in drei Sternensystemen und über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten hinweg gesucht habe. Du wirst uns das nicht mißgönnen, oder?«
    Nach einer Pause sagte Jim: »Du hast natürlich recht. Ich habe bloß Mühe, mich daran zu gewöhnen. Gib mir ein wenig Zeit.«
    »Tut es dir jetzt leid, daß du diese Chicagoer Rede gehalten hast?«
    »Nein«, sagte Jim.
    »Ich hoffe, deine Einstellung muß sich nicht ändern. Es gibt noch etwas, was wir gefunden haben. Niemand von der TE hat bisher herausfinden können, was es bedeutet. Sieh dir dieses Bild an.« Er legte den

Weitere Kostenlose Bücher