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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Antwort: Nein ! In all den Jahren, in denen er die Leitung inne hatte, kam es nie zum Blutvergießen und dabei sollte es auch heute Abend bleiben.
    Nur eins schien unausweichlich: die Enttarnung ihres Bundes.
    Wenn er Esther retten wollte, musste er ins Haus eindringen und Ali überwältigen, ehe dieser jemandem Leid zufügte. Er würde Esther die Wahrheit sagen und sein Schicksal in ihre Hände legen.
    Wie immer sie entscheiden mochte, er würde sich ihrem Willen beugen.
    Sogar, wenn dies die Auflösung des Bundes bedeuten sollte.
    Auch wenn er es nach außen hin nie zugab, so hatte er keine zufrieden stellende Antwort, warum Esther, nichts davon wissen sollte, dass sie beschützt wurde. Der Sinn hatte ihm sich nie ganz erschlossen. Sein Vater antwortete ihm einmal darauf: „Weil wir tief in ihrer Schuld stehen und sie die Hilfe ablehnen würde , denn Eigennutz ist ihr fremd. E inem Araber genauso .“ Seitdem hatte er nicht mehr gefragt, und nach außen hin auch nie Zweifel an dem Sinn dieses Versteckspiels geäußert. Deswegen war er so, wie er war. Der Sohn seines Vaters.
    Gerade als er den Blinker setzte, um die Landstraße zu verlassen, hörte er eine Sirene. Er blickte erschrocken in den Fahrerspiegel und wollte seinen Augen nicht trauen.
    Es war die israelische Polizei, die ihn an den Seitenrand winkte.
    „Verdammt“, sagte Kaan und atmete heftig aus.
    Er überlegte, ob er es riskieren und einfach weiter fahren sollte.
    Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf: nicht anhalten.
    Somit folgte ihm d ie Polizei zur Hütte . .D ie Sirenen würden Ali abschrecken und wahrscheinlich zur Flucht veranlassen.
    Er besann sich aber eines Besseren.
    Er hatte also keine andere Möglichkeit, als rechts ran zu fahren und zu hoffen, dass es schnell erledigt sein möge.
    Glücklicherweise war Kaan im Besitz von mehreren Reisepässen.
    Dass diese bis auf zwei nicht echt waren, interessierte nicht.
    Aber das sie eine sehr gute Fälschung waren, schon.
    Er stellte den Motor aus, ließ die Beifahrerscheibe runter und wartete auf den Polizisten, der aus dem Wagen stieg.
    Dieser blieb vor dem Auto stehen.
    „Raus aus dem Wagen“, sagte der Polizist in einem scharfen Ton auf Arabisch . Mit der rechten Hand an der Waffe, die im Gürtel steckte.
    Kaan war diesen Ton von israelischen Soldaten schon gewöhnt.
    Anscheinend schienen sie es nicht nötig zu haben Araber mit Respekt entgegenzutreten.
    Er stieg aus.
    „Ich bin Engländer“, sagte er auf Arabisch, wobei er mit englischem Akzent sprach.
    „Ausweis auf den Boden und danach die Hände an den Wagen.“
    Kaan tat, was ihm befohlen wurde .
    Der Polizist hob den Reisepass vorsichtig auf und betrachtete diesen.
    „Was habe ich getan?“, fragte Kaan, noch immer mit den Händen am Wagen angelehnt.
    Es gab in Israel nur zwei Gründe, warum Araber angehalten wurden:
    Erstens, weil sie Araber und zweitens, weil sie Moslems waren.
    Oft hatte Kaan das Gefühl von Willkür.
    Der einzig wirkliche Grund warum der Polizist ihn anhalten durfte, war die Geschwindigkeitsüberschreitung.
    Nach genauer Betrachtung des Reisepasses sagte der Polizist:
    „Sie können weiterfahren“, und reicht ihm seine Papiere . Kaan versuchte erst gar nicht, den Grund des Stopps in Erfahrung zu bringen, da die Zeit drängte.
    Es wurde unter den vielen Durchsuchungen, die er bisher erfahren hatte, wieder einmal bestätigt, warum Araber von Polizisten angehalten wurden. Kaan hatte an diesem Tag nichts von dem Selbstmordattentat eines 25 Jährigen Arabers erfahren, der mit einer Jüdin verheiratet war und anscheinend seit Jahren ein Doppelleben führte . I n Wahrheit war er ein Schläfer.
    Ein Schläfer, der in Tel Aviv in einer Grundschule sich und 30 Kindern das Leben nahm.
    Daraufhin wurden die Sicherheitsmaßnahmen wieder verstärkt und die Polizei reagierte äußerst nervös.
    Der noch junge Frieden bekam wieder ernsthafte Risse.
    Vielleicht waren es auch keine Risse, sondern die Sonne hatte nie einen Regenbogen.
    Kaan stieg in den Wagen und wartete bis der Polizist an ihm vorbeigefahren war.
    „Ahmed?“
    „Ja.“
    „Ich wurde aufgehalten. Ist irgendetwas passiert.“
    „Er ist noch immer in der Küche. Esther, ihre Nichte und der Mann sind im Garten.“
    „Gut. Ich bin gleich da.“
    Kaan beschleunigte den Wagen. Sein Ärger über den Polizisten war verflogen. Es gab etwas viel wichtigeres als der banale und lächerliche Streit zwischen Moslems und Juden.
    Esther!
     
     
     

Kapitel 36
     
    Gegen 23

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