Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
Wagen und haute mit der Faust aufs Armaturenbrett.
Es war schon gegen 23 Uhr und Ali hatte ganz in der Nähe vor Esthers Hütte geparkt. Von diesem Punkt hatte er eine gute Sicht zum Garten des Hauses. Und was er dort sah, gefiel ihm gar nicht.
Im Garten saßen Esther, Rebecca und ein Mann. Er schien Ausländer zu sein. Ali hielt ihn für einen Europäer.
Was er nicht wissen konnte war, dass dieser Europäer Nick Adams war.
Ali hatte nach langem Überlegen beschlossen, seine Gedanken vom Mittag in die Tat umzusetzen.
Er wollte den Überraschungsaugenblick nutzen und in das Haus eindringen,
Rebecca in seine Gewalt nehmen und Esther dazu bewegen, ihm das Buch zu geben.
Sicherlich hätte sie das getan. Er hätte Rebecca laufen lassen und keinem wäre etwas passiert.
Aber mit Nick hatte er nicht gerechnet.
Seine ganze Planung schien für die Katz zu sein.
„Was mache ich nur? Verdammt ich brauche das Buch“, schrie er.
Ali ahnte nicht, dass ganz in der Nähe Ahmed seine Augen offen hielt, seinen Wagen erkannte und zum Handy griff.
„Er ist hier.“
„Gut. Was tut er?“
„Er sitzt im Wagen und flucht.“
„Flucht?“
„Sicherlich über den Mann, der bei der alten Dame eingezogen ist.“
„Was für ein Mann?“
„Keine Ahnung. Ich habe beobachtet, wie er vor zwei Stunden mit einem Koffer in das Haus gegangen ist.“
„Wieso hast du mir das nicht gesagt?“
„Verzeih. Ich dachte ich sollte mich nur auf Ali konzentrieren.“
„Behalte ihn im Auge. Unternimm aber nichts. Ich komme.“
„Gut.“
Ahmed beobachtete Ali aus sicherer Entfernung, wobei es für ihn ein Leichtes gewesen wäre, sich an diesen anzupirschen und ihn zu überwältigen.
Während er nun Ali beobachtete, überlegte dieser, der sich gänzlich unbeobachtet fühlte, eine neue Taktik.
„Es muss sein“, sagte er zu sich.
„Verzeih mir Allah“, flüsterte er und entnahm dem Handschuhfach eine Waffe.
Er hatte sie sich heute besorgt.
„Er ist aus dem Wagen gestiegen. Ich glaube er hat eine Waffe“, sprach Ahmed nervös in sein Handy.
„Folge ihm unauffällig aber unternehme nichts . Lass dein Handy an. Ich bin in 10 Minuten da“, antwortete Kaan, beschleunigte das Tempo und hoffte darauf, dass es keine Kontrollen gibt . Er fuhr die Schnellstraße Richtung Ostjerusalem, da es schon später Abend war, die Straßen waren frei, was aber nicht bedeutete, dass er nicht von israelischem Militär angehalten werden würde .
Sollte dies der Fall sein, dann dauerte eine Durchsuchung schon gut und gerne eine Stunde.
Sorgenfalten machten sich auf Kaans Stirn breit. Er hätte nie gedacht, dass Ali der alten Frau ernsthaft Schaden zufügen könnte.
Die Waffe sprach aber eine andere Sprache.
Ob Ismail dahinter steckte?
Ahmed folgte Ali in sicherer Entfernung.
Ali hatte sich zum Haus geschlichen und tastete vorsichtig die Haustür ab.
Sie war nicht verschlossen.
„Gut“, flüsterte er und öffnete sie leise. Behutsamen Schrittes schlich er sich in die Küche.
Dort würde er warten, bis eine der Frauen kommen würde, um etwas zu holen.
Das Nick kommen könnte, hielt er für sehr unwahrscheinlich.
Schließlich war er Gast.
Ahmed versteckte sich hinter einem Busch, ca. 20 Meter von dem Eingang und hatte Alis Eindringen ins Haus mit größter Sorge beobachtet.
„Er ist im Haus. Was soll ich tun?“, flüsterte er ängstlich ins Handy.
„Halte die Stellung. Ich bin gleich da. Auf jeden Fall nicht ins Haus gehen“, sagte Kaan und versuchte, seiner Stimme den ängstlichen Unterton zu nehmen. Während Ahmed hinter dem kleinen Busch nichts weiter tun konnte, als auf Kaan zu warten, harrte Ali in der Küche aus, in der Hoffnung auf seine einzige Gelegenheit, dem Kreis der Armut zu entkommen.
Seine rechte Hand hatte die Waffe fest im Griff. Erste Schweißperlen fanden den Weg zum Holzboden.
Kapitel 35
Kaan verließ die Schnellstraße und bog links in die Landstraße, die direkt auf die Straße führte, an der Esthers Hütte stand .
Er fuhr mit überhöhtem Tempo, wurde aber nicht angehalten.
Kaan fuhr einen modernen Jeep BMW X5.
Seine Gedanken kreisten um Esther.
Vor über tausend Jahren, wurde seine Familie auserkoren das Geheimnis zu hüten.
Er wollte und durfte nicht derjenige sein, der dieser Aufgabe nicht gewachsen war.
Er fragte sich, ob es nicht ein Fehler war, Ahmed warten zu lassen.
Hätte Ahmed vielleicht Ali schon im Auto überwältigen sollen? Dachte er.
Trotz größter Bedenken lautete seine
Weitere Kostenlose Bücher