Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
sie in diesen Zeilen Maria. Aber Maria war damals ein sehr gebräuchlicher Name, wie heute Michael oder Claudia.
In Andreas Kopf machten sich die wildesten Spekulationen breit.
Wenn dies nicht Maria Magdalena war, aber dennoch eine authentische Person, die Jesus sehr nahe stand , dann hatte das Buch schon einen sehr hohen Wert. Der Fund der Qumran Rollen aus dem Jahre 1947 wirkten dagegen wie ein Witz.
S ollte sie es wirklich sein, dann wäre der Wert des Buches unermesslich.
Weil man somit zum ersten Mal, die wirkliche Wahrheit über das Leben Jesus erfahren würde und vor allem seine Beziehung zu dieser Frau.
Keine Frau hatte die Fantasien der Menschheit mehr angeregt als sie.
Von einen als Prostituierte bezeichnet, von anderen als Adelige, die Jesus Kind im Leib tragend nach Frankreich floh.
Die Gerüchte gingen so weit, dass man das Geschlecht der Merowinger für die Erben Jesus hielt.
Und all diese Gerüchte, Halbwahrheiten, Mythen würden sich als wahr oder falsch erweisen, sobald er das Buch in den Händen hielt.
Geschichtsprofessoren, Universitäten und gar Präsidenten würden ihm ihre Aufwartung machen. Vielleicht auch die Kirche.
Aber noch wichtiger, seine Homepage würde einen neuen Hitrekord aufstellen.
Vielleicht könnte er dann eine gebührenpflichtige Seite aufmachen, in der er das Buch zum Download bereit hielt.
Damit wären die zweihundertfünfzigtausend Dollar locker gedeckt.
Nur das größte Problem war, wie kam er an das Geld?
Er hatte bisher mit größter Mühe knapp 175.000 Dollar aufgetrieben.
Es war eine Menge Geld, das er dort zu investieren gedachte.
Was, wenn sich alles als Fälschung rausstellte?
Und dieses Buch gar nicht so alt war, wie er hoffte?
Für zweihundertfünfzigtausend Dollar gab es genug Fälscher, die sich die Mühe machen würden, ein Buch alt aussehen zu lassen.
Er musste sicher gehen, bevor er die letzte Option wählte, seine Eltern um Geld zu bitten.
Daher hatte er seinen Geschichtsprofessor der Uni Köln angerufen und ihn gefragt, ob er ihm eine Seite per E-Mail schicken könne.
Der Professor stimmte zu .
Andreas hatte ihm ein Ausschnitt gemailt, der nicht verräterisch war.
Er wusste, dass der Professor nur sagen k ö nnte, ob der Schriftzug aus der damaligen Zeit war . Für eine genaue Datierung benötigte er ein kleines Stück der Textprobe, um durch einen Radio-Carbon Test das exakte Alter zu bestimmen. Diese Zeit hatte er nicht. Außerdem durfte kein anderer an sein Wissen gelangen. Denn er hatte Angst, man könnte ihm den Ruhm streitig oder es gar zu einer Angelegenheit von nationalem Interesse machen. Somit wären all seine Mühen umsonst gewesen. Er musste auf die Kalligrafie- Kenntnisse seines Professors setzen. Nur so konnte er sicher gehen, den Rum für sich alleine zu behalten.
Die Antwort des Professors per E-Mail ließ nicht lange auf sich warten und überraschte Andreas nicht.
Der Text schien echt zu sein, oder es musste sich um einen genialen Fälscher handeln, soweit man es bei diesen wenigen Informationen beurteilen konnte.
Jetzt musste er noch seine Eltern bitten.
Leider hatten diese nicht viel für Andreas Hobby übrig. Sie betrachteten es als reine Zeitverschwendung.
Seine Eltern wollten ihn lieber im Familienbetrieb sehen.
Andreas Vater gehörte eines der vielen Unternehmen in Deutschland, die Schwierigkeiten hatten, einen Nachfolger zu finden. Dabei war das Unternehmen kerngesund und warf jährlich einen siebenstelligen Gewinn ab.
Da Andreas aber das einzige Kind war und keine Lust auf den Posten eines Firmenchefs hatte, verkrachte er sich mit seinem Vater.
Nur die Mutter versuchte, ein wenig die Gemüter zu beruhigen, in dem sie sich neutral verhielt.
Andreas wusste, dass ihm dieser Anruf sehr viel Überwindung kosten würde. Sicherlich müsste er dafür seinem Vater entgegenkommen.
Denn sein Vater würde ihm nie ohne eine Gegenleistung Fünfundsiebzigtausend Dollar geben, um ein angeblich altes Buch zu kaufen.
Sicherlich verlangte er, dass Andreas dafür in der Firma anfangen sollte.
S o sehr es ihm auch widerstrebte , würde er auf das Angebot eingehen.
Aber, welche Möglichkeiten hatte er denn sonst?
S ollte er Recht behalten, würde er so berühmt werden, dass sogar sein Vater nicht mehr darauf beharren könnte, dass er die Leitung der Firma übernehmen müsse.
Er musste es riskieren.
Er griff zum Hörer und wählte die Nummer seiner Eltern.
Kapitel 34
„Scheiße“, fluchte Ali laut im
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