Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
hierher.“
„Wenn Sie wüssten, wie oft ich meine Tante gebeten habe, woanders hinzugehen. Aber nein, sie will ja nicht. Da frage ich mich, wofür ich all das Geld verdiene“, warf Rebecca mit Ernst in der Stimme ein. „Spar du lieber dein Geld, Kindchen. Deiner Tante fehlt es an nichts. Du wirst es noch gebrauchen, wenn du erst einmal eine eigene Familie hast.“
„Dafür fehlt mir aber der Mann“, antwortet Rebecca und unbewusst trafen sich Nick und ihr Blick.
„Nick ist ein Mann.“
„Esther!“
„Esther macht nur Spaß“, versuchte Nick die peinliche Situation zu entschärfen.
„Bei der Liebe sollte man nicht scherzen. Liebe kann man nicht erzwingen, Tante“, sagte Rebecca scharf, um ihrer Tante Einhalt zu gebieten.
„Außerdem habe ich bereits eine Freundin“, sagte Nick und verfluchte sich augenblicklich für diesen dummen Satz .
„Ist ja gut Kinder. Die Liebe ist die Liebe. Egal, wie unmöglich sie manchmal zu sein scheint . Sie wird immer einen Weg finden, um zwei Herzen zu vereinen.“
„Was ist mit Ihnen, Esther. Haben Sie die Liebe gefunden?“, fragte Nick.
Esther schaute Nick an und ihm war als würde ein warmer Regen über ihn fallen.
„Ja, ein Mal. Ich hatte das Glück zu wissen, was es bedeutet, wirklich zu lieben. Ungeachtet jeglicher Grenzen“, antwortete Esther und ihr Blick schien durch Nick hindurch zu gehen, hinaus in die Unendlichkeit.
„Wer war er?“
„Ein wunderbarer Mann, aus ganze armen Verhältnissen, dessen Worte aber voller Magie und Liebe waren. Nie habe ich jemanden so sehr geliebt.“
In jeder anderen Situation, hätte sich Nick über diese Antwort amüsiert. So konnte nur jemand reden, der wirklich blind vor Liebe war. Was konnte an einem armen Menschen besonderes sein?
Aber hier fand er die Antwort nicht lustig. Sie löste ihn ihm das Gegenteil aus, Bewunderung.
„Was ist aus ihm geworden?“
„Er ist gestorben , bevor wir unsere Liebe wirklich frei leben durften. Damals waren die Zeiten anders als heute“, antwortete Esther. Schmerz durchzog ihr Gesicht.
„Das tut mir leid“, antwortete Nick, der fürchtete, dieser wunderbaren Frau unnötigen Kummer angetan zu haben.
„Das muss es nicht. Ich will dir was zeigen“, antwortete sie und stand auf, um sich in die Hütte zu begeben.
Rebecca hatte nichts gesagt.
Beide hatten nicht gemerkt, dass Esther sich leise ihre Tränen wegwischte, als sie die Hütte betrat.
Es waren alte und ganz wenige Tränen. Tränen, die in ihr die schönste aller Zeiten hervorriefen, die ihr sagten: „Bald.“
Während Esther die Hütte betrat, wartete Ali ungeduldig in der Küche auf seine Chance.
Ali war ein sehr ungeduldiger Mensch.
Seine größte Sorge war, dass ihn die Geduld verlassen und er unüberlegt handel te .
Sein Hemd war schon vor Angespanntheit durchgeschwitzt.
Dann hörte er Schritte.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie eine Freundin haben?“, fragte Rebecca.
„Wie auch? Ich habe es Ihnen nicht verraten.“
Alle Türen offen halten, typisch Macho, dachte Rebecca.
„Bestimmt eine Blondine?“, fragte sie herablassend.
„Ja. Sie sind unkomplizierter als dunkelhaarige Frauen.“
„Aber auch naiver.“
„Also Samantha ist bestimmt vieles, aber nicht naiv.“
„Ach, Samantha heißt sie?“
„Ja, gefällt Ihnen etwas an dem Namen nicht?“
Nick fiel auf die Schnelle kein besserer Name ein. Samantha war seine Cousine.
„Hört sich ziemlich T ussihaft an.“
„Was kann sie für ihren Namen. Sie ist sehr integer Arbeitet am MIT, wenn Ihnen das was sagt. Außerdem ist Rebecca nun auch nicht gerade ein schöner Name“, antwortete Nick und musste in Gedanken Rebecca recht geben. Samantha war eine Tussi. Sie arbeitete als Kosmetikerin und hatte ständig andere Liebhaber.
„Was gefällt Ihnen denn an Rebecca nicht, Nick?“, fragte sie scharf.
„Nun, hört sich eher nach einem Mütterchen, als nach einer jungen Frau an. Ziemlich spießig“, sagte Nick und merkte, dass er sich wieder einmal um Kopf und Kragen redete.
Wieso muss ich immer so ein Idiot sein, dachte er.
Rebecca wollte gerade ausholen, als sich die Terrassentür öffnete.
Kapitel 39
Die Welt war zunehmend besorgt um den Gesundheitszustand des Papstes.
Der Papst hatte eine geplante Predigt in der Sixtinischen Kapelle absagen müssen, das erste Mal seit seiner Amtseinführung.
Kardinal Harfer aus Deutschland übernahm diese Aufgabe für ihn.
Sender aus allen Herren Länder hatten Kamerateams nach
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