Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
sage, dass mich die Liebe an diesem Tage besucht hat und mich nun nicht mehr lässt.
Ich muss ihn wiedersehen. Koste es, was es wolle.
Sonst werde ich mein Lebtag nicht mehr lächeln ….
… Ach wie das Leben seine Wenden nimmt. Noch gestern wollte ich vor Kummer sterben und schon heute könnte ich die Welt umarmen und sie mit all der Liebe, die eine Frau vermag zu geben, ohne anrüchig zu wirken, beglücken.
Aber der Reihe nach.
Ich war heute wieder in Gedanken an ihn versunken seinen Pfaden gefolgt.
Aber leider war er auch diesmal wieder von einer Schar Jünger umgeben.
Wie soll man da jemanden kennen lernen? Ich kann nicht einfach zu ihm gehen und ihn begrüßen, das ziemt sich für eine Frau meines Standes nicht.
Also himmelte ich ihn von der Ferne an.
Als es schon später Mittag war und ich jegliche Hoffnung aufgab , ihm näher zu kommen suchte ich Trost im Schatten eines Olivenbaumes in einem kleinen Garten ganz in der Nähe, wo er sein Quartier aufgeschlagen hatte und sich mit seinen Leuten unterhielt.
Leider fehlte mir der Mut, mich einfach zu ihnen zu setzen und so zu tun, als sei ich einer der vielen, der seinen Worten lauschen wollte .
Vielleicht hatte ich auch nur Angst, dass er in mein Herz schaut, die Wahrheit erkennt und mich ablehnen würde?
Was würde ich machen, wenn er sag t e, dass er mich nicht lieben könne?
Es ist heute ein so schöner Tag, dass ich diesen nicht mit solch traurigen Gedanken belasten möchte.
Aber wie gesagt, ich saß unter diesem Schatten und war leicht eingeschlummert, als ich plötzlich eine Stimme vernahm.
Sie war sehr beruhigend und warm.
„Bist du nicht Maria?“
Ich öffnete meine Augen und wäre vor Angst fast gestorben.
Nicht die Angst, die man mit Furcht gleich setzt. Nein, es war eine Angst, die sagt, dass man die Situation nicht zu beherrschen weiß.
Er stand vor mir.
Mein Herz pochte, der Schweiß rann mir von der Stirn. Meine Aufregung war nicht zu übersehen.
Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
So war es auch nicht verwunderlich, dass ich nur ein schwaches. „Ja“ heraus bekam.
„Willst du dich nicht zu uns setzen?“, sagte er und reichte mir seine Hand, um mir die Angst zu nehmen.
Ich nahm seine Hand vorsichtig an und er half mir auf.
Ich wünschte, er hätte nie wieder meine Hand losgelassen. Eine Welle der Gelassenheit und innerer Ruhe durchfuhr mich, als s ich unsere Hände berührte n . Ein Gefühl, welches kein Wort der Welt zu beschreiben vermag.
Ich folgte ihm andächtig und war nicht in der Lage, irgendetwas anderes zu tun, als verschüchtert auf den Boden zu schauen.
Er stellte mir seine Freunde und Jünger vor und wir saßen noch lange um ihn herum und hörten seinen Worten zu.
Ich frage mich, ob die weiblichen Jünger, es sind vier an der Zahl, zwei von ihnen sogar sehr hübsch, auch in Joshua verliebt sind. Du siehst, welche Streiche mir die Eifersucht spielt, dabei waren sie so nett zu mir, dass ich mich eigentlich schämen müsste, solche Gedanken zu hegen . Aber was kann eine verliebte Frau schon gegen die Eifersucht, die Waffe der Liebe, tun? I ch will versuchen, diese zu zügeln.
Nichts desto trotz war heute der schönste Tag meines Lebens, weil ich ihm nicht nur begegnet bin und er mich ansprach, nein weil er mich in seinen Kreis ließ. Er, der Mann, der mir das Leben rettete, Joshua.
Und ich werde ihn morgen wieder sehen, liebes Tagebuch. Er hat mir gestattet, mit ihm zu wandern, wenn er M orgen eine Predigt am See ab hält.
Ich hoffe ich kann heute Nacht schlafen, so aufgeregt bin ich. Gute Nacht liebes Tagebuch. Hoffentlich wache ich morgen nicht auf, und es ist alles nur ein Traum …
Andreas hatte sich die zwei Seiten zig Mal im Hotel durchgelesen.
Und konnte sein Glück nicht fassen.
Er war sich absolut sicher, dass er in den Händen ein Original-Dokument aus der Zeit Jesus hielt.
Er fragte sich nur, wie jemand wie Ali an solch ein Schriftstück gelangen konnte.
War es nur Glück?
Oder wurde dieses Buch gehütet? Ein Geheimbund seit fast zweitausend Jahren?
Ein Geheimbund, dessen Identität bis heute verborgen geblieben war?
Eine viel wichtigere Frage war: Wer konnte die Frau sein, die dort dies schrieb?
War sie nur eine der Frauen, die Jesus im Laufe seiner Zeit kennen gelernt hatte, und die ihm gefolgt waren?
Denen Jesus aber keine tiefere Bedeutung beimaß?
Oder war es diese eine Frau, um die sich so viele Sagen und Geschichten rankten- Maria Magdalena? Immerhin nannte er
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