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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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hatte den Kleinen zu Esther gebracht, weil sie von ihren Kräften gehört hatte .
    Esther heilte den Jungen ohne Bedingung, ohne Furcht vor Repressalien durch die israelische Armee, da sie in einer schweren Zeit einem Araber half.
    Bis heute wusste Ali nicht, wie sie es vollbracht hatte aber nach einer Woche war sein Jüngster kerngesund.
    Er schwor ihr damals ewige Dankbarkeit, da sie sich geweigert hatte, Geld oder andere Sachen anzunehmen.
    Nun bedrohte er die Frau, die seinem Kind das Leben geschenkt hatte.
    Aber sie musste es verstehen! Hier ging es um die Zukunft seiner Kinder und um sein weiteres Leben . Der Ausweg aus Ramallah, weg vom Terror! Weg von blindem Hass und falschen Ideologien!
    Was konnte ihr das Buch schon bedeuten? Ihm hingegen bot es die Eintrittskarte zu einem besseren Leben. Nein, Sentimentalität war hier fehl am Platze. Er biss die Zähne zusammen.
    „Das Buch, alte Frau, oder sie stirbt“, sagte er mit stockendem Atem.
    Nick verstand seine Worte nicht, da sie arabisch waren.
    Rebeccas Blick traf Esther. Es war, als wollte der Blick sagen, tue es nicht a ber Esther s Entschluss stand fest .
    Es gab nichts, was Esther mehr bedeutete als Rebecca , nicht einmal das Buch .
    Sogar ihr Leben war nicht mehr wert als das ihrer Nichte.
    Es war ein guter Tausch. Ein Buch für das Leben eines geliebten Menschen.
    Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht war es an der Zeit, dass die Menschheit davon Kenntnis erhielt. Vielleicht würde sie es in der heutigen Zeit nicht einmal wahrnehmen . V iel zu sehr war en sie den Einflüssen der Schnelllebigkeit ausgesetzt.
    Und vielleicht war es ein Fehler gewesen, dieses Geheimnis all die Jahre für sich zu behalten .
    „Du sollst es haben a ber danach wirst du uns nie wieder behelligen“, antwortete Esther scharf.
    „Mein Wort, bei Alla h “, antwortete er. Nick merkte, dass Erleichterung in Alis Gesicht lag.
    Nick kam sich sehr wertlos vor. Er wollte helfen aber er wusste nicht wie. So blieb ihm nichts anderes übrig, als die Rolle des undankbaren Zuschauers.
    Esther ging ins Schlafzimmer.
    „Tu’s nicht Tante. Er wird uns umbringen“, sagte Rebecca, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, in der sie sich schon befand en .
    „Keine Angst, Rebecca. Er wird uns nicht s tun . Er hat uns sein Wort gegeben.“
    „Aber …“, versuchte Rebecca zu sagen und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.
    „Es ist nur ein Buch“, antwortete Esther beruhigend und verschwand im Schlafzimmer.
    Nick wusste nicht, ob das Gefühl der Angst oder der Scham bei ihm größer war.
    Angst, weil er sich wieder einer Gefahr gegenüber sah, der er nicht gewachsen schien.
    Und Scham, weil er, der sich als vollwertigen Mann ansah, nicht in der Lage war, den beiden Frauen zu helfen.
    Noch gestern hätte er gesagt, verhalte dich still und spiele nicht den Helden.
    Und jetzt sah er Rebeccas Augen, die voller Kummer waren.
    Einen Menschen bedingungslos zu lieben war in der Welt, in der er lebte selten geworden. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass Rebecca ihr Leben für das ihrer Tante hergeben würde, obwohl diese schon die besten Jahre hinter sich hatte.
    Er fühlte, wie kostbar Zeit sein konnte Nick überlegte wie er Rebecca helfen konnte.
    Sollte er Ali ansprechen? Zeit gewinnen und eine günstige Gelegenheit abwarten, um ihn zu überrumpeln?
    Rebecca schien seine Gedanken erraten zu haben, denn ihre Augen fixierten ihn und schienen ihn anzuflehen, sich still zu verhalten.
    Dann lächelte sie kurz. Sie, die der Gefahr am nächsten war, hatte die Kraft, Nick ein Lächeln zu schenken.
    Ein Lächeln, das mehr als tausend Worte sprach.
    Es lief Nick eiskalt den Rücken hinunter.
    Was für eine Frau, dachte er und schämte sich ein zweites Mal.
    Nick beschloss, sich erst einmal still zu verhalten.
    Esther kam mit dem Buch.
    „Gut . Leg das Buch auf den Tisch und dann geh zu diesem Heiden“, antwortete Ali, der sich am Ziel seiner Träume sah.
    Esther tat was ihr befohlen wurde . Sie warf einen letzten Blick auf dieses Buch, welches sie jahrelang begleitet hatte und ihr oftmals Trost spendete.
    Ein guter Tausch, dachte sie und verabschiedete sich von ihrem Geheimnis. Mit sanfter Hand stellte sie das Buch auf den Tisch.
    „Du, nimm das Buch ganz vorsichtig hoch. Keine Tricks“, sagte er zu Rebecca und ging mit ihr langsam zum Tisch. Die Waffe weiterhin auf sie gerichtet.
    „Du hast das Buch. Lass sie frei.“
    „Das werde ich a ber erst, wenn ich am Wagen bin. Wehe, ihr folgt

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