Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)
bringen, sofort.“
„Ich habe es nicht, dieser Deutsche hat es. Ich kann dich zu ihm führen, wenn du willst. Aber bitte, lass den Jungen los! Er hat nichts damit zu tun. Bitte!“
„Bitte? Du hast jegliches Recht verloren, zu bitten. Du Hund. Der Junge kommt mit, wenn ich das Buch habe, werdet ihr leben. Bitte nicht mich, sondern den Herrn darum, dass der Deutsche es hat. Und wehe dir, wenn du Verrat an Gott üben solltest, dann werden dein Sohn und du meinen Hass spüren, wie einst die dreitausend Moses´ Zorn am Berge Sinai. Bist du dir der Gnade bewusst, die dir der Herr durch mich zuspricht?“
Ali nickte reumütig.
Ali wusste, dass er tun musste, was Ismail ihm sagte. Sollte dieser wirklich so gottesfürchtig sein, wie er behauptete, dann würden sein Sohn und er vielleicht am Leben bleiben.
Seine Frau und seine anderen Kinder waren tot. Doch die Zeit der Trauer war noch nicht gekommen. Jetzt musste er zusehen, Andreas aufzufinden.
Vielleicht hatte ihm der Zufall einen Hinweis zugespielt, da er wusste , wo Andreas wohnte.
Er wollte mit Ismail direkt dorthin fahren und versuchen , Andreas in den Hinterhalt zu locken, um an das Buch heranzukommen.
Sobald alles so verlief , wie er es sich wünschte, könnte er die Trauer nachholen. Schließlich hatte er noch den Scheck von Andreas und sehr viel Bargeld.
Aber was, wenn Ismail Andreas erschoss?
Würde er dann noch den Scheck einlösen können?
Er hoffte es, schließlich würde bei einer Vermisstenanzeige erst die Polizei eingeschaltet werden. Die Suche nach einem Vermissten im Nahen Osten konnte Monate dauern. Auch wenn es sich um einen Deutschen handelte, falls man ihn denn überhaupt fand.
Ismail machte auf Ali nicht den Eindruck eines Amateurs.
Er würde Andreas schon gekonnt verschwinden lassen.
Er müsste sich nur einen Plan einfallen lassen, wie er den Scheck einlösen könnte, ohne dass die Spur auf ihn zurückzuführen wäre. Auch dies war ein leichtes Spiel, dafür gab es genug Strohmänner, dessen war er sich sicher. Geld zu haben, war doch eine gute Sache.
Andreas´ Leben im Tausch für das Leben seines Sohnes und sein eigenes.
Es war ein guter Deal, dachte sich Ali.
Was, wenn Ismail auch sie beide umbrachte, um seine Spuren zu verwischen?
Ali wollte an diese Option nicht denken und wenn, er hatte noch die Waffe in seiner Jackentasche. Vielleicht konnte sie ihm noch nützlich sein.
Während Ali mit Ismail zum Hotel von Andreas fuhr, erzählte er ihm alles über Andreas, was er wusste.
Da die Straßen frei waren, kamen sie zügig voran.
200 Meter vor dem Hotel parkten sie den Wagen in einer kleinen Seitenstraße.
Ali stieg mit Ismail aus. Antara blieb geknebelt und gefesselt im Auto zurück.
„Ich weiß zwar, in welchem Zimmer er wohnt, aber wie wollen wir da hingelangen? Man kommt in die Zimmer nur über einen Fahrstuhl und um diesen benutzen zu können, benötigt man eine Zimmerkarte. Es sei denn, ich lasse ihn ausrufen.“
„Mach dir darüber mal keine Gedanken. Du solltest nur hoffen, dass er auch noch da ist“, ermahnte Ismail ihn.
Kapitel 50
Bereits fünfmal hatte Pater Giovanni die Nummer auf seinem Handydisplay aufleuchten gesehen und fünfmal hatte er sie wieder gelöscht. Zu unschlüssig war er, ob er seine Heiligkeit anrufen sollte.
Sein Pflichtgefühl sagte ihm, dass er keine andere Wahl habe, aber seine Liebe zum Papst ließ ihn zögern. Denn diese Liebe sagte ihm, dass der Papst im Sterben lag und er nicht derjenige sein wollte, der die Nachricht überbrachte, da es ihm den Todesstoß versetzen würde.
Das letzte Mal hatte er vor zwei Tagen mit dem Papst telefoniert. Es klingelte fürchterlich lange, bis der Papst den Hörer abnahm.
Von der Existenz dieser Geheimnummer wussten nur wenige Menschen. Er, seine Heiligkeit, der Camerlengo, eine Ordensschwester, sein Sicherheitsberater und der Beichtvater.
Vor drei Jahren hatte der Vatikan über einen Informanten erfahren, dass die CIA selbst die privaten Gespräche des Papstes abhören würde, obwohl diese angeblich geheim und verschlüsselt waren. Die Papstkritik gegenüber dem Feldzug der Falken schmeckt den Hütern der Demokratie nicht.
Ob die CIA noch heute die Leitungen abzapfte, wusste niemand. Offiziell fand dies nicht statt und hatte auch nie stattgefunden. Aber seit dieser Geschichte passierte im Vatikan nichts ohne Absprache mit dem Sicherheitsberater.
Von Esther wusste auch der Sicherheitsberater nichts.
Ihm war ein Team von 50 Mann
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