Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
Vom Netzwerk:
kaum kannte und daher nicht wissen könne, wer er wirklich sei. Nein, sie hatte versucht, durch ihre Art Nick und Rebecca einander näher zu bringen.
    „Komm, lass uns hineingehen“, sagte Esther und ging mit ihr ins Haus.
     
     
     
     

Kapi t el 53
     
    … Ich kann immer noch nicht glauben, was heute geschah. Selbst jetzt, liebes Tagebuch, wo ich dir diese Zeilen anvertraue, zittert mir die Hand. Die Schrift, die deine Seiten berührt, ist kaum leserlich. Wieso musste er das tun? Ob er verrückt ist?
    Ich fürchte nicht. Einen Verrückten würden sie mir lassen und ich würde mit ihm aus diesem fürchterlichen, abergläubischen Land fliehen. In ein Land ohne Religionen, ohne Propheten und ohne Prophezeiungen.
    Ach, wäre ich doch ein Mann und er eine Frau, ausprügeln würde ich diese Worte aus seinem Gedächtnis, dass sie ihn nie wieder heimsuchen mögen.
    Töricht? Ja, du hast Recht. Mein Herz hat Angst, sehr große Angst, um meinen Liebsten.
    Nie fürchtete ich um das Leben eines Menschen wie am heutigen Tage.
    Selbst mein Leben würde ich hergeben, wenn er sich nur seiner Worte besinnen würde und sie als Trugbild abtäte. Doch es gibt kein Zurück mehr.
    Dabei fing heute alles so schön an, zu schön, um wahr zu sein.
    Nach der großen Bergpredigt gestern Abend, bat er mich am Morgen darauf, ihn ein wenig zu begleiten.
    Wir spazierten lange durch die Wälder. Ich vergaß für einen Augenblick, wer wir waren und stellte mir vor, dass mein Ehemann mit seiner Frau einen romantischen Spaziergang genoss.
    Und dann tat ich etwas, was ich noch nie zuvor getan habe. Ich nahm seine Hand. Ich weiß auch nicht warum. In dem Moment, als ich es merkte, erschrak ich und wollte sie zurückziehen, doch Joshua hielt sie fest, ganz zart, und streichelte mit seinem Daumen die Innenseite meiner Hand. Es war ein sehr beruhigendes Gefühl. Die Angst wich. Uns an den Händen haltend gingen wir weiter.
    Dann blieb er vor einem Baum stehen und schaute mich an.
    „Sieh dir diesen Prächtigsten aller Prächtigen an. Ihn schert es nicht, wo er stehen soll. Er tut, was ihm beliebt.“
    Ich lachte.
    „Wieso lachst du?“, fragte er ohne Vorwurf.
    „Nun, ich weiß ja nicht, warum ein Baum sich scheren soll. Er ist doch nur ein Baum. Er kann doch nicht einfach dahin gehen, wo er hin will? Er ist verdammt, auf alle Ewigkeit hier zu bleiben. Also ein Baum ist wirklich nicht zu beneiden. Wir Menschen können hin, wo wir wollen.“
    „Können wir das wirklich und der Baum, kann er das nicht? Glaube mir, Maria. Dieser Baum ist freier als der größte unter den Nomaden. Ein Samen war dieser Baum und der Wind trug ihn aber nicht irgendwohin. Es war der Baum , der sagte, Wind, lass mich hier ab. Der Baum ist die Wurzel der Familie. Gibt es keinen Baum, gibt es keine Familie. Und so wie er Wurzeln anschlägt und sich entscheidet, für immer standhaft an diesem Platz zu bleiben, so ist auch der Mensch. Hat er keine Heimat, wird er nie Wurzeln schlagen und sein Leben wird nicht die Würde dieses Baumes haben, gar frei sein, wie dieser.“
    Ich schaute ihn verdutzt an.
    „Ein jeder Mensch sollte eine Heimat haben. Egal, ob reich oder arm, gesund oder krank, gottlos oder glaubend. Denn hat er seine Heimat, kann er sich um das bemühen, was das Leben erst wichtig macht. Eine Familie.“
    Es verschlug mir den Atem. Sprach er hier über Familie?
    Wollte er irgendetwas mit diesen Worten bezwecken?
    Wenn ja, sprich frei heraus , mein Liebster. Sag mir, dass ich dir Kinder gebären soll und ein Dutzend will ich dir schenken.
    Ich hatte Angst vor dem, was ich antworten sollte. Noch immer hielten wir uns bei den Händen, sein Blick wich nicht dem meinigen. Doch langsam begannen mir die Knie zu zittern und ich wusste, dass ich seinem Blick nicht standhalten konnte.
    Diesem Blick, mit denen er Abertausende zum Glauben an die Liebe bekehrte.
    War dieser Blick nur einer, wie für diese Abertausenden oder war dieser der Blick eines liebenden Mannes? Ich wusste es nicht, liebes Tagebuch.
    Ich kann ihn manchmal kaum einschätzen! Und dieses manchmal ist immer dann da, wenn es mich betrifft. Ansonsten habe ich schon das Gefühl, als wüsste ich , was ihn ihm vorgeht. Als wäre er ein offenes Buch für mich.
    Paradox? Ja, und ich weiß mir nicht zu helfen.
    Aber ich habe immer noch Angst.
    „Ich glaube auch, dass eine eigene Familie erst den Sinn des Lebens ausmacht. Welch größeres Wunder, als einem Kind das Leben zu schenken, vermag der Mensch zu

Weitere Kostenlose Bücher