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Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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Unterdrückung ankämpfen zu können. Ihrer Meinung nach kamen die Römer bei Joshua viel zu gut weg. Der ein oder andere, egal , wie viel Mühe er sich gab, konnte nicht verstehen, wie man seine Feinde lieben konnte, wenn sie doch einen lieber tot als lebendig sahen. Joshua belächelte dafür seine Jünger, seine Schäfchen, wie er immer meinte, und sagte ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, verstehen mögt ihr mich heute noch nicht. Doch ich sage euch, der Tag ist nah, wo auch ihr durch meine Augen sehen werdet. Denn ich sage euch, solange Blut mit Blut vergolten wird, solange wird es keine Veränderung geben. Wahre Veränderung kann nur durch die Liebe entstehen und Liebe kann weder aus Hass noch Vergeltung emporwachsen. Es sind die Barmherzigkeiten und der Frieden, aus dem die Liebe ihre Stärke bezieht.“
    Und zu Josef von Arimathäa sagte er immer, wenn dieser ihn vor den Gefahren mahnte, mit einer inneren Ruhe, die mir unerklärlich ist: „Wenn ein jeder sich von der Angst besiegen lässt, dann werden wir ewig im Vorgestern leben. Ich sage dies nicht für mich, es sind die Kinder, für die ich es tue. Sie sollen keine Angst haben. Ist es das für sie nicht wert, seiner Angst Einhalt zu gebieten?“
Es war schon komisch, liebes Tagebuch, dass ich gerade in diesem Moment an die Gefahren denken musste, aber ich hatte große Angst um Joshua. Je höher seine Beliebtheit beim Volke wird, desto größer sind meine Sorgen. Ich glaube, es steckt viel Wahrheit in dem Satz, wenn alte Menschen sagen, dass Frauen eine weibliche Intuition besitzen, die sie vor Gefahren warnt. Vielleicht liegt das in unserer Natur. Schließlich sind es wir Frauen, die die Last der Geburt tragen müssen. Vielleicht hat Mutter Erde mit dieser Last uns die Fähigkeit gegeben, Gefahren schneller wahrzunehmen als Männer, damit wir unsere Liebsten beschützen können.
    In diesem Moment wünschte ich mich ganz nahe bei Joshua, um ihm zu sagen, wie lieb ich ihn habe und dass er sich nicht fürchten brauche, da ich bei ihm bin.
    Aber er stand ganz allein auf dem Hügel, während sich die Menge auflöste. Ich mag mich irren, aber mir kam es vor, als würde Joshua zu mir schauen. Und zum ersten Mal kam es mir vor, als würde ich Verzweiflung und Ratlosigkeit in seinem schönen Gesicht sehen. Dann, als würde er nicht wollen, dass ich seine Schwäche sehe, verhüllte er sein Haupt mit dem Gewand und verließ den Hügel.
    Du magst vielleicht denken, dass ich übertreibe, dass ich sein Gesicht gar nicht erkannt haben konnte, da er zu weit weg war und die Sonne mich blendete, aber du musst mir glauben, dass dem so war.
    Denn meine Ahnungen, dass Joshua etwas bedrückte und dass etwas Schlimmes passieren würde, sollte sich am Abend bewahrheiten.
    Keiner wusste , wo Joshua war, als er vom Hügel abstieg. Wir saßen alle an unserem Lager und fragten uns, welchen Grund sein Fernbleiben haben mochte. Seine Mutter schien heute ruhiger und nachdenklicher als sonst, als ich sie drauf ansprach, vertröstete sie mich. Aber es wirkte nicht glaubhaft. Es lag eine merkwürdige Spannung in der Luft. Spät abends kam er dann endlich. Ich war sehr beunruhigt. Er sah uns alle an.
    „Morgen werden die euch quälenden Fragen beantwortet werden“, sagte Joshua und ging in sein Zelt.
    Ich konnte an den fragenden Blicken der Jünger sehen, dass sie alle genau das verstanden hatten, was ich verstand. Dass sich Joshua indirekt als Gottes Sohn bezeichnet hatte und somit nur von der Erscheinung des Messias sprechen konnte.
    Es fing eine leise Diskussion unter den Jüngern an. Mich quälte diese Diskussion, da einige Gedankengänge spannen, die ich dir, liebes Tagebuch, vorenthalten möchte. Sie machen mir große Angst. Nur so viel: Worte wie Gotteslästerung, Revolution und Krieg fielen. Ich stand auf und wollte ein wenig spazieren gehen. Am liebsten wäre ich in das Zelt von Joshua gegangen, aber ich traute mich nicht.
    Also versuchte ich, mir durch einen Spaziergang die Gedanken und die Ängste zu vertreiben.
    Auf einmal hörte ich Stimmen. Erschrocken blieb ich stehen.
    Ich irrte mich nicht. Es war die Stimme Joshuas und Marias, die in kurzer Entfernung vor mir saßen und sich unterhielten. Einige Sträucher hinderten sie daran, mich zu erkennen.
    Was ich dann tat, war einer jungen Dame nicht würdig. Ich schäme mich noch jetzt zutiefst, liebes Tagebuch. Aber es war die Sorge um Joshua, die mich dazu verleitete , zu lauschen. Also begab ich mich hinter einen Busch und

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