Das Kapital (Gesamtausgabe)
von 15 sh. als bei dem von 60 sh. Da aber das Korn in die Reproduktion der Arbeitskraft eingeht und von jedem Quarter ein Teil Arbeitslohn ersetzen muß und ein andrer konstantes Kapital, so war unter dieser Voraussetzung der Mehrwert höher, also auch, bei sonst gleichbleibenden Umständen, die Profitrate. (Die Sache über die Profitrate noch besonders und mehr im Detail zu untersuchen.)
War dagegen die Reihenfolge umgekehrt, fing der Prozeß von A an, so stieg, sobald neues Ackerland in Bebauung gesetzt werden mußte, erst der Preis des Quarters über 60 sh.; da aber die nötige Zufuhr von B geliefert wurde, die nötige Zufuhr von 2 qrs., fiel er wieder auf 60 sh.; indem zwar B das qr. zu 30 sh. produzierte, es aber zu 60 verkaufte, weil seine Zufuhr gerade nur hinreichte, die Nachfrage zu decken. So bildete sich eine Rente, zunächst von 60 sh. für B, und in derselben Weise für C und D; immer vorausgesetzt, daß, obgleich sie beide relativ das qr. zu 20 und zu 15 sh. wirklichem Wert lieferten, der Marktpreis auf 60 sh. bleibt, weil die Zufuhr des einen qr., welches A liefert, nach wie vor notwendig ist, um den Gesamtbedarf zu befriedigen. In diesem Fall würde das Steigen der Nachfrage über den Bedarf, den erst A, dann A und B befriedigten, nicht bewirkt haben, daß B, C, D sukzessive angebaut werden konnten, sondern daß überhaupt das Feld 1160
DAS KAPITAL
der Urbarmachung ausgedehnt wurde und zufällig die fruchtbareren Ländereien erst später in seinen Bereich fielen.
In der ersten Reihe würde mit der Zunahme des Preises die Rente steigen und die Profitrate abnehmen. Diese Abnahme könnte durch entgegenwirkende Umstände ganz oder teilweis paralysiert werden; auf diesen Punkt ist später näher einzugehn. Es darf nicht vergessen werden, daß die allgemeine Profitrate nicht durch den Mehrwert in allen Produktionssphären gleichmäßig bestimmt ist. Es ist nicht der agrikole Profit, der den industriellen bestimmt, sondern umgekehrt. Doch darüber später.
In der zweiten Reihe bliebe die Profitrate auf das ausgelegte Kapital dieselbe; die Masse des Profits würde sich in weniger Korn darstellen; aber der relative Preis des Korns, verglichen mit andren Waren, wäre gestiegen. Nur würde die Zunahme des Profits, wo eine solche stattfindet, statt in die Taschen der industriellen Pächter zu fließen und sich als wachsender Profit darzustellen, sich vom Profit abzweigen in der Form der Rente. Der Kornpreis bliebe aber unter der gemachten Voraussetzung stationär.
Entwicklung und Wachstum der Differentialrente blieben dieselben, sowohl bei gleichbleibenden wie bei steigenden Preisen und sowohl bei dem kontinuierlichen Progreß von schlechterm zu besserm Boden wie bei kontinuierlichem Regreß von besserm zu schlechterm Boden.
<668> Bisher haben wir angenommen, 1. daß der Preis in der einen Reihenfolge steigt, in der andern stationär bleibt, und 2. daß beständig von besserm zu schlechterm oder umgekehrt von schlechterm zu besserm Boden fortgegangen wird.
Nehmen wir aber an, der Getreidebedarf steige von den ursprünglichen 10 auf 17 qrs.; ferner, der schlechteste Boden A werde verdrängt durch einen andern Boden A, der mit den Produktionskosten von 60 sh. (50 sh.
Kost plus 10 sh. für 20% Profit) 11/3 qr. liefert, dessen Produktionspreis für den qr. also = 45 sh.; oder auch, der alte Boden A habe sich infolge fortgesetzter rationeller Bebauung verbessert oder sei bei gleichbleibenden Kosten produktiver bebaut worden, z.B. durch Einführung von Klee etc., so daß sein Produkt bei gleichbleibendem Kapitalvorschuß auf 11/3 qr. steigt. Nehmen wir ferner an, die Bodenarten B, C, D lieferten nach wie vor dasselbe Produkt, aber es seien neue Bodenarten A´ von einer Fruchtbarkeit zwischen A und B, ferner B´, B´´ von einer Fruchtbarkeit zwischen B und C in Anbau gekommen; in diesem Falle würden folgende Phänomene stattfinden.
Erstens : Der Produktionspreis des qr. Weizen oder sein regulierender Marktpreis wäre gefallen von 60 auf 45
sh. oder um 25%.
Zweitens : Es wäre gleichzeitig von fruchtbarerem zu unfruchtbarerem Boden und von weniger fruchtbarem zu fruchtbarerem fortgegangen worden. Der Boden Aíst fruchtbarer als A, aber unfruchtbarer als die bisher bebauten B,- C, D; und B´, B´śind fruchtbarer als A, Aúnd B, aber unfruchtbarer als C und D. Es wäre also die Reihenfolge in Kreuz- und Querzügen gegangen; es wäre nicht zu absolut unfruchtbarerem Boden fortgegangen worden gegenüber A
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