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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesprochen, während Sie mit Ramirez zusammen waren? Er kann nicht zum Bureau oder der Polizei gehen. Das würden wir erfahren. Wo ist er?«
    Peter musterte Sutherlands Augen scharf. Denk an die Romanwelt, dachte er. Das war besser als gar nichts, so gering auch die Chance sein mochte. Und es gab eine Chance.
    »Wenn ich es Ihnen sage — welche Garantie geben Sie mir dann, daß Sie sie leben lassen?«
    »Am Ende keine. Nur mein Wort.«
    »Ihr Wort? Sie sind der Verrückte! Das Wort eines Mannes glauben, der seine Freunde, der Inver Brass verraten hat?«
    »Das ist nicht unlogisch. Inver Brass ist gegründet worden, um in Zeiten verzweifelter Not dem Land außergewöhnliche Hilfe zuteil werden zu lassen — allen Männern und Frauen dieses Landes. Jetzt ist offenbar geworden, daß das Land nicht für alle seine Leute da ist. Das wird es nie sein. Es muß dazu gezwungen werden, auch jene einzuschließen, die es lieber übersehen würde. Die Nation hat mich verraten, Mr. Kastler. Mich und Millionen Menschen wie mich. Doch diese Tatsache ändert nichts an dem, was ich bin. Es mag etwas an dem ändern, was ich bin, aber nicht meine Werte. Einer dieser Werte ist mein Wort. Sie haben es.«
    Peters Gedanken rasten, erinnerten sich, wählten aus. O’Brien hatte nur einen Ort, an den er gehen konnte, einen Ort, an den man ihnen nicht gefolgt war. Das Motel in Ocean City. Dort würde er warten — mindestens einen Tag würde er warten, daß Alison und Peter mit ihm Kontakt aufnahmen. Quinn hatte keine andere Zuflucht.
    Du mußt dir von der Welt deiner Romane helfen lassen, sonst bleibt dir nichts.
    In Gegenschlag! wurde ein Telefongespräch geführt, um Hilfe für eine Flucht zu gewinnen. Die Methode war einfach: eine falsche Botschaft wurde weitergegeben, eine, die für diejenigen logisch war, die sie belauschten, aber für den Empfänger völlig bedeutungslos war. In dieser Botschaft verbarg sich ein Hinweis auf einen ganz bestimmten Ort. Es war dem Empfänger überlassen, diesen Ort herauszufinden.

    »Also ein Handel«, sagte Peter. »O’Brien für MacAndrews Tochter.«
    »Das schließt nicht Major Brown ein. Er ist nicht Teil dieses Tausches. Er gehört uns.«
    »Sie wissen über ihn Bescheid?«
    »Natürlich. Das Datenverarbeitungszentrum in McLean. Wenige Augenblicke, nachdem die Akten über Chasŏng entnommen worden waren, erfuhren wir es.«
    »Ich verstehe. Sie werden ihn töten?«
    »Das kommt darauf an. Wir kennen ihn nicht. Vielleicht versetzt man ihn in ein Stützpunktkrankenhaus, das Tausende von Meilen entfernt ist. Wir töten niemanden leichtfertig.«
    Sie werden ihn töten, dachte Kastler. Sobald Sie ihn kennen, werden Sie ihn töten.
    »Sie sagen, Sie wüßten, wo Brown und Alison sind«, sagte Peter.
    »Ja. In Arundel Village. Wir haben dort einen Mann, außerhalb des Hotels.«
    »Ich möchte, daß man sie nach Washington bringt, wo ich mit ihr sprechen kann.«
    »Forderungen, Mr. Kastler?«
    »Wenn Sie O’Brien wollen.«
    »Man wird ihr nichts zuleide tun. Ich habe Ihnen mein Wort gegeben.«
    »Nennen wir es den anfänglichen Beweis, daß Sie es halten werden. Um Gottes willen, setzen Sie mich nicht unter Druck. Ich will nicht sterben, ich habe Angst.« Peter sprach mit leiser Stimme; es war nicht schwierig, überzeugend zu wirken.
    »Was für Garantien habe ich?« fragte der Richter. »Wie werden Sie O’Brien ausliefern?«
    »Wir brauchen ein Telefon. Das hier ist tot. Aber das wissen Sie. Ich habe nur eine Telefonnummer und ein Zimmer. Ich habe keine Ahnung, wo.« Kastler hob den Arm, um auf die Uhr zu sehen. Die Bewegung ließ einen stechenden Schmerz durch seine Schulter fahren. »O’Brien sollte noch zwanzig oder dreißig Minuten dort sein. Anschließend müßte er mich anrufen.«
    »Wie lautet die Telefonnummer?«
    »Das bringt Ihnen nichts; er ist fünfzig Meilen entfernt. Er kennt meine Stimme. Wir haben einen Code vereinbart — und einige Treffpunkte für bestimmte Zeiten.« Peter überlegte fieberhaft, während er sprach. Vor einigen Tagen hatte O’Brien eine fiktive Telefonzelle an der Wisconsin Avenue als Deckadresse für
einen zweiten Ort, eine zweite Telefonzelle, benutzt, die Peter aufsuchen sollte, um seinen Anruf entgegenzunehmen. Es gab eine Telefonzelle an einer Tankstelle außerhalb von Salisbury. Quinn und Alison waren dort mit ihm gewesen, als er Morgan in New York angerufen hatte. O’Brien würde sich an die Zelle erinnern.
    »Es ist jetzt zwei Uhr fünfzehn. Wo könnten Sie

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