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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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haben wir auch getan.«
    »Aber das brauchen Sie nicht zu tun. Sie hatten O’Brien.«
    »Sie sollten, glaube ich, nicht versuchen, uns zu täuschen, Mr. Kastler. Wir sind keine Personen in einem Buch. Wir sind echte Menschen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie wissen genau, was ich sagen will. Wir hatten nie O’Brien. Wir hatten andere. Nicht ihn.«
    »Nicht ihn ...« Kastler konnte Sutherlands Worte nur wiederholen.
    »Ein sehr erfinderischer Mann, Mr. O’Brien«, fuhr Sutherland fort. »Ein sehr tapferer Mann. Er hat auf die Treibstofftanks geschossen und die Boote in Brand gesteckt. Und dann sein Leben riskiert, um uns von ihrem Wagen wegzulocken. Mut und Findigkeit, eine sehr schätzenswerte Kombination.«
    Peters Atem stockte, er konnte das Geräusch nicht unterdrükken. O’Brien hatte sie nicht verraten!
    Sutherland redete, aber seine Worte hatten keine Bedeutung. Nichts hatte mehr Bedeutung.
    »Was haben Sie gesagt?« fragte Peter und sah sich im Kreise der Neger mit ihren glatten, sauberen Gesichtern um. Es waren jetzt fünf Männer, und jeder hielt eine Waffe in der Hand.
    »Ich habe so sanftmütig wie möglich gesagt, daß Ihr Tod nicht vermeidbar ist.«
    »Warum haben Sie mich nicht schon früher getötet?«
    »Am Anfang haben wir das versucht. Dann überlegte ich. Sie hatten Ihr Manuskript begonnen. Wir mußten beweisen, daß Sie von Sinnen waren. Leute haben gelesen, was Sie geschrieben haben. Wir wissen nicht, wie viele. Sie sind der Wahrheit erstaunlich nahegekommen. Das konnten wir nicht zulassen. Das Land mußte glauben, daß die Archive vernichtet worden waren. Sie hatten geschrieben, daß es nicht so war. Zum Glück hat man Ihr Verhalten in Frage gestellt, und es gibt Leute, die der Ansicht
sind, Sie hätten den Verstand verloren. Sie haben sich bei einem Unfall, bei dem Sie beinahe das Leben verloren haben, Kopfverletzungen zugezogen. Sie haben eine Frau verloren, die Sie liebten, und Ihre Genesung hat ungewöhnlich lange gedauert. Ihr paranoider Sinn für Verschwörung zeigt sich in jedem Ihrer Bücher und prägt sich immer stärker aus. Der letzte Beweis Ihrer Instabilität ...«
    »Der letzte Beweis?« unterbrach Peter, den Sutherlands Worte verblüfften.
    »Ja«, fuhr der Richter fort. »Der letzte Beweis Ihrer Instabilität war Ihre Behauptung, ich sei tot. Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß ich sehr amüsiert darauf reagieren würde. Ich bin Ihnen nur einmal begegnet, und die Erinnerung an jene Begegnung ist nur sehr vage. Es war kein besonders bemerkenswerter Anlaß. Man würde Sie als einen Wahnsinnigen abtun.«
    »Einen Wahnsinnigen«, sagte Peter. »Im Bureau gab es ›Wahnsinnige‹. Hoovers Erben. Sie haben mit Ihnen zusammengearbeitet. «
    »Drei haben das getan. Sie begriffen nicht, daß es nur eine Verbindung von kurzer Dauer sein sollte. Wir hatten dasselbe Ziel: Hoovers Archive. Was sie nicht wußten, daß wir die Hälfte der Archive besaßen, die Hälfte, die nicht vernichtet worden war. Wir wollten bekannte Fanatiker, die ertappt und getötet werden würden, und wollten es so hinstellen, als wären alle Archive bei ihrem Tod verschwunden. Ihre andere Funktion war es, Sie in den Abgrund zu treiben. Wenn sie Sie töteten, kam die Schuld ihnen zu. Sie waren ein harmloser Mann, der sich eingemischt hatte, aber diese Fanatiker haben Sie ernstgenommen.«
    »Sie wollen mich wirklich töten. Wenn das nicht Ihre Absicht wäre, würden Sie mir diese Dinge nicht sagen.« Peter traf die Feststellung ruhig, mit fast klinischer Präzision.
    »Ich bin nicht ohne Gefühle. Ich habe nicht den Wunsch, Ihr Leben zu nehmen. Es bereitet mir kein Vergnügen. Aber ich muß. Das mindeste, was ich tun kann, ist Ihre Neugierde zu befriedigen. Und ich habe Ihnen ein Angebot zu machen.«
    »Was für ein Angebot?«
    »Das Leben des Mädchens. Es gibt keinen Grund, Miß MacAndrew auch zu töten. Was auch immer sie zu wissen glaubt, wird von einem Schriftsteller stammen, der seinen Wahnsinn erkannte und sich selbst tötete. Für kreative Leute ist diese Pathologie klassisch. Wenn die Wirklichkeit anfängt, zu verschwimmen, setzt die Depression ein.«

    Peter staunte über die Ruhe, die er empfand. »Danke. Sie bringen mich da in eine Gesellschaft, von der ich nicht sicher bin, ob ich sie verdiene. Was für einen Handel schlagen Sie mir vor? Ich tue alles, was Sie verlangen.«
    »Wo ist O’Brien?«
    »Was?« Kastler zog das Wort verblüfft in die Länge.
    »Wo ist O’Brien? Haben Sie mit ihm

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