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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tun.«
    Der Botschafter hob die Brauen. »Er wird nicht wissen, weshalb ich anrufe. Seine Angst, entdeckt zu werden, wird ihn zwingen, mir zu antworten. Aber es genügt natürlich nicht, ihn an die Öffentlichkeit zu ziehen, nicht wahr?« St. Claire hielt inne; aber Kastler unterbrach ihn nicht. »Er muß getötet werden. Das letzte Leben, das Inver Brass fordert. Wie tragisch sich doch alles entwickelt hat.« St. Claire nahm den Hörer ab. Ich gleichen Augenblick hielt er inne, und sein fahles Gesicht wurde weiß. »Die Leitung ist tot.«
    »Das kann nicht sein!«
    »Gerade funktionierte sie noch.«
    Ohne Warnung hallte plötzlich eine Glocke schrill durch den weiten Raum.
    Kastler fuhr herum, seine rechte Hand griff in die Tasche, packte die kleine Automatic und zog sie heraus.
    Ein Schuß hallte, eines der Fenster zersplitterte. Eisiger Schmerz breitete sich in Peters Arm und Schulter aus; ein Blutfleck zeichnete sich auf seiner Jacke ab. Er ließ die Waffe fallen. Aus dem Korridor war das Krachen von Holz auf Holz zu hören. Die Eingangstür wurde gegen die Wand geschmettert. Zwei schlanke Männer — schwarze Männer in enganliegenden Hosen und dunklen Hemden — rannten mit katzenhafter Geschwindigkeit in den Raum, duckten sich und richteten ihre Waffen auf Kastler.
    Hinter ihnen trat eine hünenhafte Gestalt aus der Finsternis der Halle in das gespenstische Licht des Raums.
    Es war Daniel Sutherland.
    Er stand reglos da und starrte Peter an. Seine Augen blickten verächtlich. Er streckte seine mächtige Hand aus und öffnete sie. Sie hielt eine Kapsel. Er schloß die Faust und drehte die Hand nach unten; seine Finger preßten gegen seine Handfläche.
    Eine dunkelrote Flüssigkeit quoll aus seiner Faust, bedeckte seine Haut und tropfte zu Boden.
    »Das Theater, Mr. Kastler. Die Kunst der Täuschung.«

42
    Alles vollzog sich in schnellen, abgezirkelten Bewegungen, die den Stempel des Professionellen trugen. Weitere Schwarze schoben sich ins Haus, es war umzingelt. Munro St. Claire wurde am Tisch festgehalten, jemand wand Peter einen Streifen Stoff um seine Schulterwunde.
    Ein Mann wurde ans Tor geschickt, um die Lokalpolizei zu erwarten und ihr zu erklären, weshalb der Alarm ausgelöst worden war.
    Daniel Sutherland nickte, drehte sich um und ging in die Finsternis des Korridors zurück. Wieder geschah ohne Warnung das Unvorstellbare. Der Mann, der Bravo hielt, ließ ihn los und trat ein paar Schritte zurück. Explosionen erfüllten den Raum.
    Munro St. Claire wurde gegen die Wand geworfen, von Kugeln durchbohrt, eine ganze Salve traf ihn. Er sank zu Boden, die geweiteten Augen tot und ungläubig.
    »Mein Gott ...« Kastler hörte die Worte, ohne zu bemerken, daß er sie gesprochen hatte. Nur den Schrecken bemerkte er, dessen Zeuge er soeben geworden war.
    Binnen Sekunden kehrte Sutherland aus dem finsteren Korridor zurück. Seine Augen blickten traurig, und das Leid schien schwer auf seinen Schultern zu lasten.
    Als er auf den zu Boden gesunkenen St. Claire hinunterblickte, sagte er mit weicher Stimme: »Du hättest das nie verstanden. Die anderen auch nicht. Die Archive dürfen nicht zerstört werden. Man muß sie einsetzen, um vieles Unrecht auszugleichen.« Der Richter hob die Augen und sah Peter an. »Wir haben Jacob ein angemesseneres Begräbnis gegeben, als Sie ihm zugedacht hatten. Sein Tod wird zu gegebener Zeit bekanntgemacht werden. So wie der der anderen.«
    »Sie haben sie alle getötet«, flüsterte Kastler.
    »Ja«, antwortete Sutherland. »Banner vor zwei Nächten und Paris gestern nacht.«
    »Man wird Sie dafür zur Verantwortung ziehen.«
    »Mrs. Montelán glaubt, daß das State Department ihren Mann in den Fernen Osten geschickt hat. Wir haben Leute im State Department; die entsprechenden Dokumente werden ausgefüllt werden, und dann wird eine Meldung eingehen, daß Montelán von Terroristen ermordet wurde. Das ist heutzutage nichts Ungewöhnliches. Wells hatte einen tödlichen Autounfall auf einer nassen Landstraße, abseits vom Highway. Sie waren uns in
seinem Fall sehr hilfreich. Man hat seinen Wagen am Morgen gefunden.«
    Sutherland sprach ganz selbstverständlich, als wären Mord und Gewalt völlig natürliche Phänomene, an denen nichts Ungewöhnliches war, und mit denen man sich nicht länger zu befassen brauchte.
    »Sie haben Männer im State Department?« fragte Peter verwirrt. »Dann konnten Sie das sterile Haus in St. Michael’s ausfindig machen.«
    »Das konnten wir, und das

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