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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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zerzausten Haar und dem noch schläfrigen Blick jungenhaft aus.
    Lässig lehnte er am Türbogen und hatte die Hände in die tiefen Taschen seines Morgenmantels gesteckt. Wie anders war er dagegen heute nacht gewesen, als er Claudia leidenschaftlich in den Armen gehalten hatte - so männlich, stark und sinnlich. Claudia spürte einen stechenden Schmerz in der Brust, da ihr bewusst wurde, wie schnell sie wieder einmal ihren Gefühlen nachgegeben hatte und wie leicht sie dem Glauben verfiel, dass Michael wirklich mehr für sie empfinden könnte, als er zugeben mochte.
    In den letzten Tagen hatte er sich unentbehrlich für sie gemacht. Das hat er wohl nur getan, weil es mir so schlecht ging, dachte sie und hoffte, sie würde später den Mut und die Kraft aufbringen, Michael mit Würde zu verlassen, wenn das Baby einmal da war und sie sich selbst wieder im Griff hatte.
    "Komm her", sagte Michael sanft und streckte die Hand nach ihr aus. "Ich brauche doch meinen Guten-Morgen-Kuß."
    Damit nahm er Claudia liebevoll in die Arme und küsste sie unendlich zärtlich.

10. KAPITEL
    Amys Party fand im Freien statt und war eher ein Barbecue, das von einem professionellen Partyservice organisiert und im anliegenden Garten des Hauses vorbereitet worden war.
    Überall im Grünen hingen hübsche bunte Lampions, und im großen Patio waren Stühle und Tische mit weißen Tischdecken und bunten Servietten aufgestellt. Durch die Zimmer des Hauses drang gedämpfte Musik aus Stereoanlagen, und im Salon spielte eine Vier-Mann-Band Tanzmusik. Die großen Fenster waren weit geöffnet, und die warme Abendluft strömte herein.
    Claudia schlenderte an Michaels Arm von Gruppe zu Gruppe und begrüßte die Gäste. Sie trug ein leichtes Sommerkleid, dessen leuchtendrote Farbe ihren dunklen Typ gut zur Geltung brachte. Das schwarze Haar fiel in weichen Wellen um ihre Schultern, wie Michael es so gern mochte, und war an einer Seite mit einer roten, mit funkelnden Steinen besetzten Spange zurückgesteckt.
    Claudia stellte Michael vor und plauderte freundlich mit den Leuten. Keiner wagte jedoch, direkt zu fragen, ob er wohl der zukünftige Vater ihres Kindes sei, und weder Claudia noch Michael dachten daran, ihr Geheimnis preiszugeben.
    Einige der Gäste kannten Michael bereits, andere hatten nur von ihm als Geschäftsmann gehört. Allen imponierte jedoch seine angenehme Ausstrahlung, und keiner der anwesenden Frauen entging, was für ein attraktiver Mann Michael war.
    "Sie hätten Ihre Mutter mitbringen sollen", sagte Amy vorwurfsvoll, als sie hörte, dass Mrs.
    Latham sich gerade in der Stadt aufhielt. "Was wird sie nur von uns denken, wenn wir uns hier vergnügen und sie allein in London sitzenlassen."
    Michael schüttelte lächelnd den Kopf. "Sie hatte schon etwas anderes vor. Wenn sie in London ist, verplant sie jede Minute ihres Aufenthaltes mit militärischer Genauigkeit."
    Claudia lachte, denn sie hatte Michael schon erzählt, wie sehr seine Mutter sie bei ihrem ersten Treffen an einen Soldaten erinnert hatte, und Michael hatte sich köstlich darüber amüsiert.
    "Für heute abend hat sie sich mit einer Gruppe von alten Freunden verabredet, die sie noch aus ihrer Zeit in London kennt", fuhr er fort. "Sie lässt sich vielmals entschuldigen und sendet Ihnen herzliche Grüße. Dann hat sie mich noch gebeten, Sie alle zu ihr nach Devon einzuladen, wenn die Babys da sind."
    "Oh, wie nett von ihr!" rief Amy erfreut.
    Claudia schlenderte mit Michael gemächlich durch den Garten und die geräumigen Zimmer des Hauses und bemerkte voller Stolz, dass Michael mit Abstand der bestaussehendste Mann auf der Party war.
    Sie beide gaben ein sehr schönes Paar ab, und an der liebevollen Art, wie sie miteinander umgingen, und an ihren zufriedenen Gesichtsausdrücken sah man ihnen an, dass sie an diesem Abend besonders glücklich miteinander waren.
    Schließlich trafen sie auf Joe und dessen Frau Cassie und unterhielten sich lange miteinander. Joe warf Claudia während der Unterhaltung einen fragenden Blick zu, doch sie dachte nicht daran, seine Neugier zu befriedigen. Michael beantwortete die unausgesprochene Frage nur, indem er den Arm noch fester um Claudias Schultern legte und sie zärtlich an sich zog.
    An diesem Abend waren sie ein richtiges Paar. Claudia war glücklich, viel zu glücklich, um die zarten Bande, die sie endlich miteinander geknüpft hatten, in Frage zu stellen. Sie wusste nur, dass sie Michael brauchte. Sie hatte ihren Sehnsüchten nachgegeben,

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