Das Kinder-Gesundheitsbuch
Neugeborenen-Screening (siehe Kasten > ) durchgeführt.
Wird dabei ein Hormonmangel festgestellt, ersetzt man die fehlenden Hormone mit Tabletten – und das Kind kann sich normal entwickeln.
Unbehandelt kann es dagegen zu schweren körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen kommen. Kinder mit Morbus Down (Trisomie 21, »Downsyndrom«) neigen häufig zu einer meist leichten Form der Schilddrüsenunterfunktion. Deshalb muss bei ihnen die Schilddrüse kontinuierlich überwacht werden.
Aus ganzheitlicher Sicht
Schilddrüsenhormone steigern die Wärmeproduktion und den Energieumsatz, sie fördern die Lungenausreifung, das Knochenwachstum und die Gehirnentwicklung.
Die Schilddrüse ist eine zentrale Drüse, über die auf hormoneller Ebene das Seelisch-Geistige des Kindes den Körper durchdringt und ergreift. Die Schilddrüse wirkt sich sogar auf den Klang der Stimme aus: Die von der Schilddrüse angeregte Ausbildung des Kehlkopfes und der Lunge ermöglicht die Sprache, andererseits wird die Schilddrüse selbst von jedem gesprochenen Wort durchtönt.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion treten alle Symptome auf, die anzeigen, dass das Seelisch-Geistige den Körper zu wenig durchdringt:
Müdigkeit, Trägheit, Zurückbleiben in der körperlichen und geistigen Entwicklung sowie dumpfer Klang der Stimme.
Jodmangel vergrößert die Schilddrüse
Wenn zu wenig Jod über das Wasser und die Nahrung aufgenommen wird, vergrößert sich die Schilddrüse so, dass man sie deutlich tasten oder sehen kann. Diese Vergrößerung wird Kropf oder Struma genannt. Indem sie sich vergrößert, kann die Schilddrüse eine Zeitlang einen normalen Hormonspiegel aufrechterhalten – aber eben nicht auf Dauer.
Besonders empfindlich auf Jodmangel reagieren Kinder im Neugeborenenalter und in der Pubertät. Knapp ein Drittel der Jugendlichen in so genannten Jodmangelgebieten hat während der Pubertät einen Kropf. Bei Frauen besteht während der Schwangerschaft ein erhöhter Jodbedarf.
Im deutschsprachigen Raum gibt es viele Jodmangelgebiete, das heißt, das Grundwasser enthält in diesen Regionen zu wenig Jod. Als grober Anhaltspunkt gilt, dass der Jodmangel mit der Entfernung von der Meeresküste zunimmt. Leben Sie in einem solchen Gebiet, ist es sinnvoll, jodiertes Speisesalz zu benutzen. Meersalz eignet sich besonders gut, weil es noch weitere wertvolle Spurenelemente aus dem Meer enthält. Heute enthalten auch sehr viele Lebensmittel jodiertes Speisesalz.
Zu viel Jod kann die kindliche Schilddrüse jedoch genauso in Gefahr bringen wie zu wenig. Denn die so genannten Autoimmunkrankheiten, bei denen Schilddrüsengewebe vom körpereigenen Immunsystem angegriffen wird, nehmen mit steigender Jodzufuhr zu. Überschreiten Sie also das notwendige Maß an Jodzufuhr nicht nach dem Motto »Mehr hilft mehr«, sondern orientieren Sie sich daran, dass die Schilddrüse eine gesunde Gestalt behält. Um einen Jodmangel vorzubeugen ist es auch sinnvoll, dass der Arzt in der Pubertät im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung J1 (siehe > ) die Form und Funktion der Schilddrüse untersucht.
Wann zum Arzt?
Vermuten Sie aufgrund einer Schwellung der Schilddrüse oder der anderen oben genannten Symptome bei Ihrem Kind eine Schilddrüsenunterfunktion, lassen Sie Ihr Kind vom Arzt untersuchen.
Was macht der Arzt?
Der Hormonspiegel wird mit Hilfe einer Blutentnahme kontrolliert. Manchmal untersucht der Arzt die Schilddrüse zusätzlich per Ultraschall.
Ist Jodmangel die Ursache werden Jodtabletten verschrieben, und die Behandlung muss ärztlich kontrolliert werden, bis die vergrößerte Schilddrüse sich zurückgebildet hat und wieder normal arbeitet.
Bei einer Unterfunktion aus anderen Ursachen muss Ihr Kind über Tabletten die fehlenden Schilddrüsenhormone einnehmen. Die Dosierung hängt von der Entwicklung Ihres Kindes ab, die ständig ärztlich kontrolliert werden muss.
Nur so kann der Arzt die Hormonmenge richtig einstellen und immer wieder anpassen.
Zu Beginn der Behandlung erfolgen die Kontrollen sehr engmaschig: alle zwei bis drei Wochen. Später wird in Abständen von drei bis sechs Monaten kontrolliert.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Bei frühkindlicher Unterfunktion der Schilddrüse, vor allem bei Kindern mit Morbus Down, werden neben der Hormonersatzbehandlung Wachstum und Funktion der Schilddrüse angeregt durch
Glandula thyreoidea Gl D6 Amp. WALA
anfangs jeden, nach 4 Wochen jeden zweiten Tag 1 / 2 – 1 Ampulle mindestens
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