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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Geburt, Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft sowie psychische und soziale Probleme in der Familie.
    Das Problem ist nicht neu, das zeigen viele historische Beispiele. Außer dem »Zappelphilipp« aus dem Struwwelpeter ist auch »Michel aus Lönneberga« von Astrid Lindgren mit typischen ADHS-Merkmalen ausgestattet. Aber auch vielen Größen der Geschichte wird eine AD(H)S-Störung nachgesagt – auch wenn diese damals noch nicht so hieß: Winston Churchill, Albert Einstein, Thomas A. Edison und Wolfgang Amadeus Mozart. Ihre mit AD(H)S in Zusammenhang stehenden positiven Eigenschaften machten ihre besonderen Fähigkeiten aus: hohe Intelligenz, schnelle, vor allem visuelle Auffassungsgabe, vielseitige, oft künstlerische Begabungen, Bewegungsgeschick etc. AD(H)S ist also nicht nur eine Ansammlung anstrengen der, unbequemer und unangepasster Eigenschaften. Dahinter verbergen sich auch besondere Begabungen und ungewöhnliche Fähigkeiten.
    Trotz aller Herausforderungen, die diese Kinder zweifellos für ihre Eltern und ihre Umgebung darstellen, sollten diese Seiten nicht übersehen werden.
    Was AD(H)S begünstigt
    Mangelnde Bewegung in Form von freiem Spiel in der Natur
Häufiges Sitzen vor Bildschirmen
Reizüberflutung durch Musik, Fernseher, Computer etc.
Fehlen klarer zeitlicher Rhythmen im Alltag
Schulische Überforderung, aber auch Unterforderung
Unklare Grenzen zwischen Kindern und Erwachsenen
Beziehungsstörung der Eltern
Fehlen des Vaters oder eines anderen männlichen Erwachsenen im Erziehungsalltag: Dieser Tatsache kommt besonderes Gewicht zu! Väter, die dann heimkommen, wenn die Kinder im Bett sind (sein sollten), die unter der Woche in einer anderen Stadt arbeiten, die innerlich ständig abgezogen sind durch ihren Beruf, die von der Mutter als Erzieher nicht akzeptiert und vor dem Kind abgewertet werden, die das Kind alle 14 Tage am Wochenende sieht – solche Väter bedeuten für alle Kinder und besonders für hyperaktive Jungen eine pädagogische Unterernährung!
    Ein Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) kann auch ohne Hyperaktivität bestehen (»Träumerle«).
    Aus ganzheitlicher Sicht
    Der Hintergrund von AD(H)S ist vielschichtig und es ist bei jedem betroffenen Kind notwendig, individuell zu entdecken, wo »der Schuh drückt« und durch welche Maßnahmen ihm am besten geholfen werden kann.
    Eine erste Ebene betrifft die Beziehung von Kopf und Körper: Das Kind kann mit seinem Gehirn seine Umgebung nur dann wach »spiegeln« und die eigenen Bewegungen kontrollieren, wenn das Zusammenspiel von Kopf und Körper ungestört ist. Das bedeutet, dass der Kopf vom Kreislaufsystem her gut versorgt ist und das Kind eine gute Wahrnehmung seines Körpers entwickelt.
    Bei einer sorgfältigen Diagnostik wird manchmal entdeckt, dass der Übergang zwischen Kopf und Körper in der Halswirbelsäule gestört ist.
    Das kann zum Beispiel die Folge einer so genannte Sturzgeburt, eines Notkaiserschnitts oder eines Unfalls sein. In diesem Fall verbessern zum Beispiel eine osteopathische Behandlung und Rhythmische Massagen schlagartig das Verhalten des Kindes. Solche Störungen können oft schon im Säuglingsalter festgestellt und behandelt werden.
    Eine zweite Ebene betrifft die Beziehung von Kind und Umwelt. Ein gesundes Kind konzentriert sich zunächst nur auf die Vorgänge und Gegenstände in der Umgebung, die es interes sieren – und lernt, sich auf andere Dinge dann zu konzentrieren, wenn es sie durch einen Menschen kennenlernt, den es liebt und achtet.
    Wenn das Kind zum Beispiel Streit und Frustration bei den Eltern auslöst, wenn die Eltern sich untereinander impulsiv und grenzüberschreitend verhalten, kann sich dies tiefgreifend auf das Verhalten und die Konzentrationsfähigkeit des Kindes auswirken. In diesem Fall besteht die wirksamste Behandlung darin, dass die Eltern ihr Verhalten ändern. Ebenso wichtig ist es, dass das Kind eine positive Beziehung zu Erziehern und Lehrern aufbauen kann und nicht rasch als »Störer« verurteilt wird.
    Vor allem aber muss man AD(H)S sorgfältig von der Reaktion eines Kindes auf elterliche Konflikte unterscheiden oder von kindlichen Depressionen und Belastungsstörungen, die nach einem Trauma, also einem nachhaltig verletzenden Ereignis, auftreten können. In diesem Fall bringt die übliche »ADHS-Kur« wenig. Auch Stimulanzien (siehe > ) können bei diesen Kindern völlig versagen oder die Probleme sogar verschlimmern. Die Behandlung von Depressionen, reaktiven und

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