Das Kinder-Gesundheitsbuch
5-mal den Brustkorb zusammen, wie bei der Herzmassage (siehe > ) – allerdings mit etwas tiefer liegendem Oberkörper, damit der Fremdkörper aus den Atemwegen gedrückt wird. Legen Sie dazu keilförmig Decken und Kissen unter Oberkörper, Po und Beine, so dass die Beine am höchsten liegen.
Kontrollieren Sie den Mund des Kindes und entfernen Sie den Fremdkörper, wenn er hochgekommen ist.
Beatmen Sie es noch einmal.
Tritt noch immer keine Besserung auf, wenden Sie als letztes Mittel bei Kindern ab einem Jahr (niemals bei Babys!) den so genannten Heimlich-Handgriff an – er sollte wirklich nur bei akuter Lebensgefahr angewendet werden, da er schwere innere Verletzungen nach sich ziehen kann.
Dazu können Sie das Kind im Stehen von hinten mit den Armen umschlingen. Legen Sie eine geballte Faust unterhalb des Brustbeins in die Magengrube und umfassen Sie diese mit der anderen Hand. Dann drücken Sie mit beiden Händen gleichzeitig und ruckartig fest nach innen und schräg oben.
Alternativ legen Sie das Kind mit dem Rücken auf den Boden und knien zu seinen Füßen. Drücken Sie mit einem Handballen ruckartig in seine Magengrube (zwischen dem Nabel und dem unteren Brustbeinende) in Richtung Kopf. Wiederholen Sie das höchstens 10-mal.
Kontrollieren Sie, ob durch den starken Druck der Fremdkörper aus dem Brustkorb herausgeschleudert wurde oder sichtbar ist, bevor Sie das Kind erneut beatmen.
Ist der Fremdkörper nicht herauszubekommen und droht das Kind zu ersticken, gehen Sie entsprechend der Basisreanimation vor und verabreichen 5 Atemzüge. Anschließend beginnen Sie gegebenenfalls die Reanimation (siehe > ).
Ist der Fremdkörper durch Ihre Maßnahme herausgekommen, fahren Sie anschließend umgehend ins Krankenhaus, um mögliche innere Verletzungen kontrollieren oder eventuell nachprüfen zu lassen, ob noch Fremdkörper im Rachen, der Luftröhre oder den Bronchien stecken.
Übers Knie legen
Hat Ihr Kind plötzlich Atemnot, weil es einen Fremdkörper verschluckt hat, kann es helfen, das Kind übers Knie zu legen und mehrmals mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter zu klopfen.
WICHTIG
Atemnot ist immer ein ernst zu nehmender Notfall. Warnzeichen sind Eintrübung des Bewusstseins oder bläuliche Verfärbung der Lippen oder der Haut.
Sonstige Zeichen von Atemnot können sein, dass Ihr Kind zu schnell und angestrengt atmet, es bei der Ausatmung stöhnt oder »anstößt«, sich die Haut zwischen den Rippen zusammenzieht oder sich die Nasenflügel bei jedem Atemzug mitbewegen.
Beruhigen Sie Ihr Kind, um die Atemnot nicht noch zu verschlimmern. Ist ein verschluckter Fremdkörper die Ursache, entfernen Sie ihn durch Klopfen, entsprechende Lagerung des Kindes oder den Heimlich-Handgriff (siehe > ). Rufen Sie bei Atemnot immer einen Arzt!
Bewusstlosigkeit
Ist ein Kind bewusstlos, kann es seine Umwelt nicht mehr wahrnehmen und sich nicht mehr zielgerichtet bewegen. Es reagiert nicht mehr auf Ansprache, auch dann nicht, wenn es von anderen angefasst wird.
Bei einer leichten Bewusstlosigkeit, einer Ohnmacht, reagiert es noch auf Schmerzreize, bei einer tiefen Bewusstlosigkeit nicht mehr, selbst nicht mehr auf festes Kneifen in die Wangen oder die Ohren. Bei tiefer Bewusstlosigkeit reagieren die Pupillen auch nicht mehr auf Lichteinfall und werden starr. Je tiefer die Bewusstlosigkeit, umso größer ist die Gefahr, dass schließlich die lebenserhaltenden Körperfunktionen wie Atmung und Kreislauf ausfallen.
Wie Sie als Eltern helfen können
Rufen Sie sofort um Hilfe, wenn ein Kind bewusstlos ist. Wenn Sie zu zweit sind, ruft einer den Notarzt. Sind Sie allein, rufen Sie ihn erst, wenn Sie Atmung und Puls überprüft und gegebenenfalls die lebensrettenden Sofortmaßnahmen eingeleitet haben (eine Minute lang ABC-Schema, siehe > ).
Wenn das Kind bewusstlos ist, aber atmet und der Kreislauf stabil ist, bringen Sie es in die stabile Seitenlage (siehe > ).
Bei Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung lassen Sie das Kind zunächst so liegen und überprüfen oft Atmung und Kreislauf.
Sind Atmung und Kreislauf sichergestellt, schauen Sie nach Verletzungen (zum Beispiel des Schädels), nach Blutungen (siehe > ) oder nach anderen Ursachen, die der Bewusstlosigkeit zugrunde liegen können. Hat das Kind zum Beispiel etwas getrunken, eingeatmet oder gegessen, das zu einer Vergiftung geführt hat (siehe > )?
Blutungen
Während im Körper eines Erwachsenen durchschnittlich sechs Liter Blut zirkulieren, sind es bei
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