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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Verantwortung in der Erziehung bekommen. Erfahrungen zeigen, dass sich das gerade bei Jungen mit ADHS sehr günstig auswirkt.

Richtig handeln im Notfall

ERSTE HILFE BEI KINDERN
Das Notfallschema oder die ABC-Regel
    Alle Eltern hoffen, dass sie mit ihren Kindern nie in eine Notfallsituation kommen. Denn viele fühlen sich für den Ernstfall nur schlecht gewappnet. Zwar müssen alle Menschen einen Erste-Hilfe-Kurs belegen, um den Führerschein zu erwerben, doch diese Kenntnisse werden meist nicht mehr aufgefrischt und nach und nach vergessen. Bevor wir Eltern werden, verlangt niemand einen Auffrischungskurs oder gar einen Erste Hilfe-Kurs für Säuglinge oder Kinder von uns. Und so bleibt es meist bei guten Vorsätzen, dieses Versäumnis bald nachzuholen.
    Wir möchten ausdrücklich betonen, dass die auf den folgenden Seiten beschriebenen Erste-Hilfe-Maßnahmen einen Kurs nicht ersetzen, in dem Sie üben und nachfragen können. Wir legen Ihnen deshalb ans Herz, einen solchen Kurs zu besuchen und ihn von Zeit zu Zeit zu wiederholen oder aufzufrischen.
    Grundsätzlich gehen Sie bei allen Notfällen nach einem bestimmten Schema vor:
Versuchen Sie Ruhe zu bewahren und sich erst ein genaues Bild von der Situation zu machen.
Überprüfen Sie, ob das Kind bewusstlos ist, indem Sie es ansprechen und berühren. Im Zweifelsfall setzen Sie einen Schmerzreiz und zwicken Sie es zum Beispiel in die Wangen oder ins Ohr.
Bei Bewusstlosigkeit, starker Atemnot und bei starken Blutungen rufen Sie immer sofort um Hilfe.
Wenn Sie zu zweit sind, ruft einer sofort den Notarzt.
Sind Sie allein, rufen Sie ihn erst, wenn Sie eine Minute lang die lebensrettenden Sofortmaßnahmen (siehe unten und folgende Seite) eingeleitet haben.
    Grundsätzlich gilt dabei für alle Notfälle das einfach zu merkende ABC-Schema:
    A = Atmung überprüfen und Atemwege freimachen
    B = Beatmen bei Atemstillstand
    C = Circulation (Kreislauf) überprüfen und Herzdruckmassage bei Herzstillstand
Richtig handeln bei Bewusstlosigkeit
    A Atmung überprüfen und Atemwege freimachen
Legen Sie das Kind vorsichtig auf den Rücken, am besten auf festen Untergrund wie den Boden.
Öffnen Sie den Mund des Kindes und schauen Sie nach, ob er frei ist. Falls nicht, drehen Sie den Kopf des Kindes leicht zur Seite und entfernen Sie Erbrochenes oder Fremdkörper mit dem Finger.
Ist der Mund frei, lässt sich innerhalb von maximal 10 Sekunden feststellen, ob Spontanatmung besteht: Beobachten Sie, ob der Brustkorb sich hebt und senkt.
Zur genaueren Überprüfen der Atmung legen Sie eine Hand seitlich in die Magengrube, die andere seitlich an die unteren Rippen und achten Sie darauf, ob sich der Brustkorb bewegt. Zusätzlich halten Sie Ihre Wange, Ihr Ohr oder Ihre Hand vor Mund und Nase des Kindes, um den Luftzug beim Ausatmen zu spüren.
Hinweise, dass die Atmung des Kindes massiv gestört ist, können eine Blaufärbung der Lippen und der Fingernägel sein.
Atmet das Kind und ist es bewusstlos, muss es in die stabile Seitenlage (siehe > ) gebracht werden. Wenn Sie allein sind, rufen Sie jetzt den Notarzt und beobachten das Kind, bis er eingetroffen ist.
    B Beatmen bei Atemstillstand
    Atmet das Kind nicht, besteht ein Atemstillstand und es muss sofort beatmet werden.
Legen Sie eine Hand in seinen Nacken und überstrecken Sie seinen Kopf vorsichtig, beim Säugling bleibt der Kopf gerade. (Bei einem Wirbelsäulentrauma vor allem im Halsbereich dürfen Sie den Kopf des Kindes nicht überstrecken, sondern müssen die Beatmung in der Position versuchen, die Sie vorfinden.)
Holen Sie tief Luft und legen Sie Ihren Mund dicht schließend auf Mund oder Nase des Kindes, bei Säuglingen über Mund und Nase zugleich.
Bei Mundzu-Mund-Beatmung drücken Sie die Nasenflügel zu, bei Mundzu-Nase-Beatmung den Mund, damit die eingeblasene Luft nicht wieder entweichen kann.
Blasen Sie 5 langsame, gleichmäßige Atemzüge in Mund oder Nase des Kindes, jeweils 3 bis 4 Sekunden lang.
Die eingeblasene Luftmenge ist richtig, wenn sich der Brustkorb des Kindes dabei hebt und senkt. Beim Säugling ist dazu natürlich weniger Luft notwendig als beim Kind oder Jugendlichen.
Überprüfen Sie nach den ersten 5 Beatmungen, ob das Herz des Kindes schlägt, indem Sie seinen Puls tasten. Entweder an der Innenseite des Handgelenks oder an der Halsschlagader seitlich vom Kehlkopf. Beim Baby tasten Sie den Puls an der Schlagader des Oberarms. Können Sie den Puls fühlen und atmet das Kind, bringen Sie es in die

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