Das Kinder-Gesundheitsbuch
bei Verletzungen durch einen Schlag auf die Nase oder auch durch einen neugierig Nase bohrenden Finger relativ rasch zum Nasenbluten kommen kann.
Lassen Sie Ihr Kind im Stehen oder besser im Sitzen den Kopf etwas nach vorne gebeugt halten. Das Blut tropft dann nach außen und läuft nicht den Rachen hinunter, was Übelkeit verursachen kann.
Während das Kind durch den Mund atmet, drücken Sie mit Daumen und Zeigefinger bis zu 10 Minuten die Nasenlöcher zusammen. Legen Sie zusätzlich einen kalten Waschlappen in den Nacken, um die Blutzufuhr zu drosseln.
Ertrinken
Schwimmen lernen ist der wirksamste Schutz vor Ertrinken! Behalten Sie ansonsten Ihr Kind immer im Blick, auch wenn es nur im flachen Wasser planscht.
Kinder können bei jeder Wassertiefe ertrinken, auch in Regentonnen, Gartenteichen oder tieferen Pfützen. Die Hauptgefahr liegt darin, dass die Lungen voll Wasser laufen und deshalb keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können. Das Gehirn wird dadurch unterversorgt, es kommt zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Kreislaufversagen mit Herzstillstand. Da es beim Ertrinken nicht auf Tiefe und Größe des Wassers ankommt, ist der einzige absolut sichere Schutz gegen Ertrinken, ein Kind niemals unbeaufsichtigt am oder im Wasser zu lassen.
Wie Sie als Eltern helfen können
Holen Sie das Kind sofort aus dem Wasser. Je nach Gewässer ist es wichtig, dass Sie Ihre eigenen Gefahren realistisch einschätzen und entsprechende Vorkehrungen treffen wie Fremdsicherung bei Einbruch in Eis oder bei starker Strömung.
Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren: Die Überlebenschancen stehen gut, auch wenn das Kind längere Zeit unter Wasser war. Denn durch kaltes Wasser kühlt der Körper rasch aus, und die Reserven an Sauerstoff werden wesentlich langsamer verbraucht.
Rufen Sie den Notarzt und leiten Sie danach sofort lebensrettende Maßnahmen ein.
Beatmen Sie das Kind, wenn Sie seinen Atem nicht deutlich spüren (siehe > ).
Führen Sie bei Herzstillstand (siehe > ) Wiederbelebungsversuche durch.
Ist das Kind bewusstlos, aber atmet, so bringen Sie es in die stabile Seitenlage (siehe > ) und decken es warm zu.
Achten Sie auf die Körpertemperatur. Bei starker Unterkühlung darf der Körper nur langsam erwärmt werden, um einen Kreislaufschock zu verhindern. Versorgen Sie das Kind, sofern es bei Bewusstsein ist, langsam mit warmen Getränken.
Auch wenn sich das Kind wieder erholt hat, sollten Sie es vorsichtshalber in der Klinik überwachen lassen. Selbst noch nach mehreren Stunden können Bewusstseins- und Kreislaufprobleme oder Atemstörungen auftreten. Je nach Schmutzigkeit des Wassers, kann sich eventuell erst einige Tage nach dem Unfall eine Lungenentzündung entwickeln.
Knochenbruch
Bei den meisten Knochenbrüchen spürt das Kind während des Unfalls ein »Krachen« oder »Schnappen«. In seltenen Fällen kann ein Knochenbruch auch – im Eifer des Spiels – zunächst unbemerkt bleiben, vor allem bei so genannten Grünholzfrakturen (siehe > ), bei denen wie bei einem jungen Zweig die Knochen nur auf einer Seite brechen, die andere Seite und die Umhüllung des Knochens durch die Knochenhaut jedoch intakt bleiben. In der Regel aber verspürt das Kind Schmerzen und schont den betroffenen Körperteil anschließend. Ein Knochenbruch kann mit einem hohen Blutverlust verbunden sein. Wegen der großen Schmerzen kann das Kind einen Schock (siehe > ) erleiden.
Ein Knochenbruch kann auch innere Verletzungen mit sich bringen: Organe (etwa an der Lunge), Gefäße (bei einem Oberschenkelbruch) oder Nerven (bei einem Wirbelbruch) können mitbetroffen sein. Zudem besteht bei offenen Brüchen eine Infektionsgefahr.
Typische Symptome
Häufig schmerzt der verletzte Körperteil, wenn er bewegt wird. Oft zeigt sich ein Bluterguss und die gebrochene Stelle schwillt schnell und sichtbar an.
Ein Knochenbruch ist oft schwer von einer Prellung oder einer Verstauchung zu unterscheiden. Verdachtsmomente für einen Bruch ergeben sich häufig aus der Situation: Ist das Kind beispielsweise vom Fahrrad oder von einer Leiter gestürzt? In Zweifelsfällen muss das Kind geröntgt werden.
Sichtbare Knochenenden oder übereinander geschobene Knochen im Bruchbereich sind eindeutig.
Eine unnatürliche Lage oder Haltung des entsprechenden Körperteils ist ebenfalls ein recht sicherer Hinweis auf einen Bruch.
Wie Sie als Eltern helfen können
Ist das Kind bewusstlos, rufen Sie sofort den Notarzt und führen Sie bis zu seinem Eintreffen lebensrettende
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