Das Kinder-Gesundheitsbuch
Maßnahmen durch (siehe ab > ).
Rufen Sie auch den Notarzt, wenn das Kind zwar ansprechbar ist, aber starke Schmerzen hat, vor allem aber, wenn es sich um einen offenen Bruch handelt. Zum einen ist die Infektionsgefahr bei einem offenen Bruch erhöht, zum anderen ist das Kind wegen der Schmerzen und zusätzlichen Verletzungsgefahr schwer zu transportieren.
Wenn die Gefahr besteht, dass das Kind an der Wirbelsäule verletzt ist, dürfen Sie es keinesfalls bewegen. Rufen Sie den Notarzt und halten Sie es bis zu dessen Eintreffen warm.
Bewegen Sie bei schweren Unfällen das Kind so wenig wie möglich, vorausgesetzt, Sie setzen es damit zum Beispiel im Straßenverkehr nicht einer neuen Gefahr aus.
Ist das Kind ansprechbar, lassen Sie sich den Hergang des Unfalls schildern. Je detaillierter der Bericht erfolgt, umso genauere Rückschlüsse können Sie auf mögliche Verletzungen ziehen.
Lagern Sie das verletzte Kind so, dass es möglichst wenig Schmerzen verspürt. Allerdings müssen die beiden Gelenke, die am nächsten zum Bruch liegen, ruhig gestellt werden. Bei einem Unterarmbruch erreichen Sie dies zum Beispiel, indem Sie nach der Abpolsterung mit Kompressen sowohl den Unterarm als auch den Ellenbogen und das Handgelenk mit einer Binde oder mit einem Tuch am Körper fixieren.
Überprüfen Sie die Temperatur (= T), die Beweglichkeit (Motorik = M) sowie die Empfindlichkeit (Sensibilität = S) – von ärztlicher Seite abgekürzt »TMS« – jenseits der Bruchstelle. Bei einem Unterarmbruch zum Beispiel wäre das an Hand und Fingern. Notieren Sie für den Arzt, ab wann diesbezüglich Auffälligkeiten aufgetreten sind. Mit der Überprüfung von Temperatur, Motorik und Sensibilität bekommt man Informationen, ob auch Blutgefäße und Nerven unmittelbar oder durch allmähliche innere Schwellungen verletzt worden sind.
Um einen Schock des Kindes zu verhindern, sollten Sie es beruhigen und darauf achten, dass es nicht auskühlt. Unverletzte Beine können Sie bis zum Eintreffen des Notarztes hoch lagern.
Bei kleinen Brüchen mit mittelstarken oder leichten Schmerzen können Sie nach Kühlung der Schwellungen mit Waschlappen oder »Cool-Packs« Ihr Kind selber ins Krankenhaus bringen, wenn es vom Kreislauf her stabil genug ist und die gebrochene Extremität beim Transport geschont werden kann.
Geben Sie Ihrem Kind bis zur sicheren Diagnose nichts zu essen oder zu trinken, weil der Bruch möglicherweise operiert werden muss.
Gehen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt. Denn die Langzeitfolgen eines übersehenen und zu spät behandelten Knochenbruchs können erheblich sein.
Kopfverletzungen
Auch scheinbar harmlose Stürze auf den Kopf können bei Kindern schwere Verletzungen wie einen Schädelbruch oder eine Hirnblutung nach sich ziehen. Im Rahmen einer Kopfverletzung kann es auch zu Hirnschwellungen kommen. Bei sehr starkem Druck im Kopfinnern besteht die Gefahr, dass das Stammhirn eingeklemmt wird. Da von dort aus auch Atmung und Kreislauf gesteuert werden, kann das Kind das Bewusstsein verlieren und es kann zu Atem- und Kreislaufstillstand kommen.
Typische Symptome
Nicht immer sind Kopfverletzungen äußerlich zu erkennen. Manchmal tauchen Symptome auch erst bis zu 24 Stunden später auf.
Auf einen Schädelbasisbruch deuten hin:
sichtbare Verletzungen im Kopfbereich
Bluten oder Austreten von klarer Flüssigkeit aus Nase, Mund oder Ohren
Bluterguss um die Augenhöhle
Auf eine Gehirnerschütterung deuten hin:
Erbrechen innerhalb von 24 Stunden nach dem Sturz
Schwindel
(starke) Kopfschmerzen
Erinnerungslücken
Auf eine Hirnschwellung oder -blutung weisen zusätzlich zu den Symptomen bei Gehirnerschütterung hin:
Veränderungen der Pupillen
Bewusstseins- oder Kreislaufstörungen
gestörtes Bewegungsmuster
Wie Sie als Eltern helfen können
Ist das Kind bewusstlos, leiten Sie die lebensrettenden Sofortmaßnahmen von > ein und rufen Sie den Notarzt.
Ist das Kind gut ansprechbar, lagern Sie seinen Kopf leicht erhöht, damit das Blut und der Druck sich nicht im Gehirn stauen.
Hat es offene, nicht stark blutende Wunden am Kopf, decken Sie diese ohne Druck mit einer sterilen Wundauflage ab, die Sie nur leicht befestigen, damit kein Schmutz eindringen kann.
Platzwunden bedecken Sie mit leichtem Druck mit einer sterilen Wundauflage, die Sie entweder mit einer Mullbinde oder mit einem Tuch befestigen.
Kontrollieren Sie immer wieder, ob das Kind bei Bewusstsein ist oder einen Schock bekommt, was plötzlich
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