Das Kinder-Gesundheitsbuch
Nahrungsmittel aber nicht geben, da das zu vermehrten Unverträglichkeiten führen kann.
Besonders spektakulär ist dabei das Ergebnis, dass »Bauernmilch«, die nicht homogenisiert (und teilweise nicht pasteurisiert) wurde, in erheblichem Maße vor Allergien schützt – ganz im Gegensatz zu H-Milch oder Pulvermilch. In der Forschung hat sich gezeigt, dass dabei den Fetten eine entscheidende Wirkung zukommt.
Diese präsentieren bei der »Bauernmilch« dem Organismus das Eiweiß in so optimaler Form, dass er es vollständig abbauen kann. Demgegenüber gilt gerade für H-Milch das Gegenteil:
Beim Homogenisieren wird das Eiweiß so verändert, dass es sich an kleinste Fette bindet (siehe Kasten > ). Deshalb kann es unverdaut viel zu schnell den Magen und im Dünndarm noch immer unverdaut die Darmwand passieren. Auf diese Weise gelangt das fremde Eiweiß in den Körper, wo es Allergien auslösen kann. Von den auf dem Markt befindlichen Milchsorten ist die nicht homogenisierte Demeter-Milch der »Bauernmilch« am ähnlichsten; sie muss bei Einführung ab dem siebten Lebensmonat zunächst verdünnt gegeben werden. Bei jeder anderen Vorzugsmilch muss allerdings garantiert sein, dass der Viehbestand frei von krankmachenden Erregern, zum Beispiel EHEC-Bakterien ist (siehe > ).
3. Stärken Sie die Abbaukräfte in der kindlichen Verdauung:
Unverdaute Stühle, Farbschwankungen im Stuhl, Durchfallneigung und Blähungen, Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel zeigen früh an, dass der kindliche Organismus in der Verdauung seinen Aufgaben noch nicht gewachsen ist. Hier verfügt die Anthroposophische Medizin über sehr wirksame Naturarzneimittel (wie etwa der Löwenzahn und die Wegwarte, siehe > ), mit deren Hilfe Sie die Abbaukraft des Organismus fördern können.
4. Vermeiden Sie ausreichend lange unverträgliche Nahrungsmittel:
Ist erst einmal eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie eingetreten, muss der Magen-Darm-Trakt des Kindes ausreichend lange von diesen Nahrungsmitteln entlastet werden. Er muss sich erst in Ruhe regenerieren, seine Schleimhautgrenze festigen und seine Abbaukraft verstärken. Erst dann kann er erneut, zunächst in kleinen Mengen, mit dem früher unverträglichen Nahrungsmittel konfrontiert werden. Ihr Arzt kann Sie hier beraten, wie lange Sie warten sollten, bis Sie das Nahrungsmittel wieder geben.
Wann zum Arzt?
Bei Atemnot, Blässe oder Kreislaufschwäche müssen Sie sofort einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen.
Bei heftigen Bauchschmerzen und blutigen Stühlen gehen Sie am besten noch heute zum Arzt.
Suchen Sie auch bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bzw. Nahrungsmittelallergie bei sonst stabilem Allgemeinzustand Ihres Kindes einen Arzt auf.
Protokollieren Sie schriftlich die Nahrungsmittel, die das Kind in den letzten 24 bis 48 Stunden zu sich genommen hat.
Was macht der Arzt?
Wichtig ist eine ausführliche Erhebung der Vorgeschichte, angefangen mit der Schwangerschaft. Sie kann für die Diagnose entscheidend sein. Denn bei Säuglingen und Kleinkindern können gerade Nahrungsmittelunverträglichkeiten oft nicht klinisch erfasst werden, sondern nur durch sorgfältiges Zuhören und Nachdenken.
Besteht der Verdacht auf bestimmte Allergien, kann der Arzt die in Frage kommenden Substanzen auf der Haut in Spuren testen oder es können im Blut Antikörper gegen diese Substanz gesucht und bestimmt werden. Allerdings liegt bei diesen Tests häufig auch bei gesunden Kindern ein positives Testergebnis vor, die Ergebnisse sind also oft »falsch positiv«.
Umgekehrt bedeutet ein negatives Testergebnis, dass in 95 Prozent der Fälle tatsächlich keine Allergie vorliegt – dennoch kann das Nahrungsmittel in der Praxis unverträglich sein! Bei Verdacht auf den nicht seltenen Laktase-Mangel wird dem Kind eine milchzuckerhaltige Testmahlzeit gegeben und anschließend ein Atemtest durchgeführt.
In vielen Fällen können Auslass- oder Allergie-Suchdiäten zuverlässiger weiterhelfen. Dabei empfiehlt der Arzt bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen oder mit reinen Kartoffel- oder Reisgerichten zu beginnen und kontrolliert einzelne Lebensmittel hinzuzunehmen. So lässt sich am ehesten herausfinden, ob ein Kind auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert.
Am wichtigsten ist auf Dauer eine ausführliche Ernährungsberatung. Falls schon einmal eine schwere allergische Reaktion aufgetreten ist, wird der Arzt ein Medikamenten-Notfallset verschreiben. Mehr zu
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