Das Kinder-Gesundheitsbuch
fast alle unnötigen Blinddarmoperationen vermieden werden, während früher auf Verdacht operiert werden musste. Die Diagnose des Arztes wird abgerundet durch eine Blutuntersuchung nach Zeichen einer akuten Entzündung sowie durch eine Urinuntersuchung, um einen Harnwegsinfekt auszuschließen. Bestätigt sich die Diagnose »Blinddarmentzündung«, muss das Kind operiert werden. Häufig ist eine endoskopische Operation ohne größere Schnitte möglich.
ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
Wichtig: Die akute Blinddarmentzündung muss immer chirurgisch behandelt werden!
Treten verdächtige Symptome einer Blinddarmentzündung auf, können folgende Medikamente bis zur Klärung der Diagnose durch den Arzt sofort verabreicht werden
Bryonia D6 Glob. WALA
viertel- bis halbstündl. 5–7 Globuli. Dieses Mittel lindert die Schmerzen bei jeder Reizung des Bauchfells, ohne die Diagnose wie ein klassisches Schmerzmittel zu verschleiern.
Apis/Belladonna cum Mercurio Glob. WALA
anfangs halbstündl., dann stündl. 5 Globuli. Das Mittel lässt die akute Entzündungsneigung im Bereich des Wurmfortsatzes zurückgehen und bessert besonders Entzündungen der Lymphknoten um den Wurmfortsatz herum. Sollte der Arzt bestätigen, dass nur diese Lymphknoten gereizt sind, dann kann das Mittel etwa 6-mal tägl. weitergegeben und bei Besserung langsam ausgeschlichen, also immer weniger gegeben werden.
Cichorium Rh D3 Dil. WELEDA
anfangs stündl. 5 Tropfen, später 5-mal tägl. 7 Tropfen. Das Mittel trägt zur allgemeinen Milderung entzündlicher Reizzustände im Bereich des Darmes bei. Es eignet sich besonders dann, wenn keine operationspflichtige Entzündung vorliegt, aber doch eine unterschwellige entzündliche Reizung der Blinddarmregion vorhanden und der Stuhl unregelmäßig ist. Cichorium, die Wegwarte, kann in dieser Situation langsam stabilisierend wirken, was unter anderem am Stuhl zu erkennen ist: Der Stuhlgang wird regelmäßiger und der Stuhl ist besser verdaut.
Wie Sie als Eltern helfen können
Bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sollten Sie keine Schmerzmittel geben, da sonst die Symptome für weitere Untersuchungen verschleiert werden können. Geben Sie Ihrem Kind möglichst nichts zu essen, damit es für eine eventuelle Operation nüchtern wäre. Kühle Kompressen (keine warmen!) im Blinddarmbereich lindern meist die Schmerzen.
Nach der Operation bleibt Ihr Kind etwa eine Woche zu Hause, es sollte körperlich geschont werden (nichts Schweres heben lassen!) und in den nächsten vier bis sechs Wochen keinen Sport machen.
Pilzinfektionen/Soor
Mykose/Soor
Typische Symptome
Mundsoor: nicht abwischbare, weißliche Beläge auf der Zunge oder der Wangenschleimhaut, rot entzündete, schmerzhafte Zungenspitze, Schmerzen beim Trinken (im Säuglingsalter)
Windelsoor: lackroter, relativ scharf begrenzter Hautausschlag im Windelbereich, typischerweise mit kleineren »Satelliten«, auch schuppig (vor allem an den Rändern), beim Reinigen manchmal schmerzhaft
Vaginalsoor: Brennen, Jucken, vermehrter Ausfluss im Scheidenbereich
chronische Darmbesiedlung mit Pilzen: geblähter Bauch, Bauchschmerzen, saure, übel riechende Stühle, wechselnder Appetit, wechselnde Stimmungen, Energiemangel, tief unterschattete Augen, Müdigkeitsattacken und schwankende Konzentration. Auch Schlafstörungen können damit zusammenhängen.
Zu einer gesunden Darmflora gehören sowohl Pilze als auch Bakterien. Im gesunden Zustand besteht ein harmonisches Gleichgewicht. Durch Antibiotika, durch eine Kortisonbehandlung, durch einen Infekt, manchmal durch eine Impfung, aber auch während der Zahnung gerät das Gleichgewicht aus den Fugen und die Pilze können sich ungehemmt vermehren. Am häufigsten nehmen dann Hefepilze Überhand, vor allem Candida albicans. Breitet sich der Pilz vom Magen-Darm-Trakt her ungehindert aus, findet er im dunklen und feuchten Milieu des Windelbereichs ideale Lebensbedingungen. Es kommt zum Soor .
Bei Säuglingen tritt Soor im Windelbereich auf (Windelsoor) und vermehrt sich auch im Mundbereich (Mundsoor). Die Übertragung erfolgt entweder von der Brustwarze der Mutter auf das Kind oder vom Kind auf die Mutter (Reinfektion). Beim Vaginalsoor verdrängen die Pilze die normalen Bakterien in der Scheide, starkes Jucken, Brennen oder vermehrter Ausfluss können Folgen davon sein.
Aus ganzheitlicher Sicht
Eine wiederkehrende Darmbesiedelung mit Pilzen kann ein Hinweis darauf sein, dass die Verdauungstätigkeit des Kindes
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