Das Kinder-Gesundheitsbuch
Gewicht 5 bis 20 ml pro Tag verabreicht werden, meist auf zwei Gaben verteilt. Hochwirksame abführende Substanzen sollten ausschließlich vom Arzt verordnet werden.
Bei chronischer Verstopfung zur generellen Anregung der Magen-Darm-Tätigkeit, besonders der Leber-Galle-Funktion
Lycopodium comp. Glob. WALA
3-mal tägl. 5–7 Globuli
Wenn der Abstand zwischen zwei Stuhlentleerungen immer wechselt und die Darmfunktion grundsätzlich instabil ist
Digestodoron Tabl. WELEDA
2- bis 3-mal tägl. 1 Tablette vor den Mahlzeiten zerkauen lassen. Das Mittel sollte längere Zeit gegeben werden.
Bei älteren Kindern mit träger Verdauung, mit ungenügender Lebertätigkeit, Hautunreinheiten, in der Pubertät Akne, morgendlicher Müdigkeit in der Schule und Vorliebe für Süßigkeiten
Hepatodoron Tabl. WELEDA
im Schulalter 3-mal tägl. 1 Tablette, in der Pubertätszeit plus 2 Tabletten zur Nacht
Bei Darmverkrampfungen (spastische Obstipation)
Carpellum Mali comp. Trit. WELEDA
1 Msp. vor jeder Mahlzeit
Nux vomica/Nicotiana comp. Glob. WALA
3- bis 4-mal tägl. 3–7 Globuli
Beide Mittel sind sehr wichtig bei Kindern mit geburtsbedingten Bewegungsstörungen (Zerebralparesen).
Bei hysterisch-nervösen Kindern mit Kummer
Ignatia D12 Glob.
1- bis 2-mal tägl. 5 Globuli
Bei Verstopfung nach Operationen und Schockerlebnissen
Opium D30 Glob.
2–3 Tage lang 2- bis 3-mal 5 Globuli,
anschließend
Argentum met. praep. D6 Trit. WELEDA
1- bis 3-mal tägl. 1 Msp., bei Untätigkeit des Rectums (atoner Verstopfung), zur Vitalisierung der Ausscheidungstätigkeit des Darms.
Bei Analfissuren
Mercurialis comp. Supp. WALA
1 / 2 –1 Zäpfchen abends für 10 Tage vor dem Schlafen geben.
Acidum nitricum D12 Glob.
3-mal tägl. 3–5 Globuli
Quercus Salbe WALA
1- bis 3-mal tägl. vorsichtig rund um den Anus auftragen (zur Stärkung der Schleimhaut).
Hilfe durch Heileurythmie
In der anthroposophischen Medizin haben Heileurythmie-Übungen (siehe > ) bei chronischer Verstopfung einen wichtigen Platz. Es ist dadurch möglich, zum Beispiel die Gallefunktion zu aktivieren, die ein »Motor« der Ausscheidung ist. Außerdem wirken die Gliedmaßenbewegungen bei der Heileurythmie auch auf die Rhythmik und Aktivität der Darmbewegung positiv ein. Das Kind wird selbst aktiv, und dies ist in der Behandlung der chronischen Verstopfung vielleicht das Wichtigste, was erreicht werden sollte.
Wie Sie als Eltern helfen können
Geben Sie Ihrem Kind ausreichend zu trinken und achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Rohkost, Gemüse und Vollkorn. Besonders wertvoll ist dabei der Hafer. Ganz wichtig ist auch, dass sich Ihr Kind genug bewegt.
Säuglinge mit Verstopfung bekommen zwischen dem Stillen zusätzlich Flüssigkeit in Form von Tee oder Wasser.
Bei nicht gestillten Säuglingen kann der Stuhlgang durch Zusatz von Haferschleim zur Flaschenmahlzeit reguliert werden. Bei leichter Verstopfung sollen am Anfang ein Zehntel des Flascheninhalts aus Haferschleim bestehen, bei starker Verstopfung ein Fünftel.
Kleinkindern und größeren Kindern können Sie Trockenobst anbieten. Lassen Sie vorher Feigen, Pflaumen oder Rosinen über Nacht einweichen.
Bei allen Maßnahmen brauchen Sie viel Geduld. Wichtig sind regelmäßige Hauptmahlzeiten, dazu gehört eine warme Suppe auf der Grundlage von fein geschrotetem Getreide (Reformhaus), das in Wasser eingerührt wird. Legen Sie zeitlich klar definierte Zwischenmahlzeiten in Form von Vollkornprodukten und Obst fest. Versuchen Sie vor allem, das Naschen von Süßigkeiten zwischendurch zu vermeiden. Eine chronische Verstopfung verschwindet manchmal erst nach Monaten oder Jahren.
Einen vollen Darm können Sie mit Hilfe eines Einlaufs (siehe > ) entleeren. Damit sich der Darm an diese Hilfe nicht gewöhnt, sondern seine Arbeit selbstständig aufnimmt, sollte der Einlauf nicht zur Regel werden.
Machen Sie den Stuhlgang nicht zu einem großen Thema in der Familie, nicht nur während der Sauberkeitserziehung. Der Stuhl ist kein Geschenk des Kindes an die Eltern, sondern es scheidet Unverdauliches aus und wird so »erleichtert«. Schenken Sie diesem Vorgang möglichst wenig Aufmerksamkeit. Beschränken Sie sich vielmehr auf die notwendige Pflege, also abputzen sowie bei Analfissuren waschen und eincremen.
Stopfend oder abführend?
Nahrungsmittel, die stopfen sind vor allem Kakao, Schoko-Nuss-Creme vom Typ Nutella, Schokolade, Weißbrot und Brötchen aus Weißmehl, Bananen, schwarzer
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