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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Walnüsse, Erdbeeren, aber auch Lebensmittelzusätze wie Glutamat können dann zum Beispiel Hautquaddeln oder Durchfall verursachen.
    Aus ganzheitlicher Sicht
    Eine wesentliche Aufgabe der Verdauung ist es, zunächst »körperfremde« Substanzen aus der Nahrung so abzubauen und umzuwandeln, dass daraus vom Organismus körpereigene Stoffe wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate aufgebaut werden können. Die aufgenommenen Nahrungsstoffe, die von lebendigen Organismen (Pflanzen) oder sogar beseelten (tierische Nahrungsmittel) gebildet worden sind, tragen die Kräfte des Organismus, der sie hervorgebracht hat, in sich. Bei der Verdauung geht es deshalb nicht nur um rein physikalische und chemische Prozesse, sondern auch um den Abbau dieser fremden Lebenskräfte. Vor allem das Eiweiß ist eine Substanz, in der die Kräfte der Pflanze und die des tierischen Organismus stark nachwirken.
    Beide geben dem Eiweiß eine so individuelle Struktur, dass der menschliche Organismus sofort wahrnimmt, ob die jeweilige Eiweißsubstanz von Pflanzen oder Tieren stammt. Wie unterschiedlich der Organismus reagiert, je nachdem ob das Eiweiß von einer Pflanze oder von einem Tier gebildet worden ist, zeigt die Erforschung und Diagnostik der Allergien: Der Arzt kann Dutzende verschiedener Eiweiße in ihrer Wechselwirkung mit dem menschlichen Organismus testen, der dabei höchst unterschiedlich reagieren und auch überreagieren kann, je nachdem von welcher Quelle das Eiweiß stammt. Und das, obwohl immer die gleichen chemischen Elemente darin enthalten sind!
    Allergien entstehen immer dann, wenn der Organismus nicht in der Lage ist, das aufgenommene Fremdeiweiß so vollständig abzubauen, dass es nach Aufnahme ins Innere des menschlichen Körpers keinerlei fremde Prägung mehr enthält. Gelingt dies nicht und muss Fremdeiweiß im Inneren des Organismus, also am falschen Ort verdaut werden, so entwickelt er die Neigung, auf erneuten Kontakt mit exakt diesem Eiweiß überzureagieren: Er scheidet dieses Eiweiß als Durchfall sofort wieder aus oder lässt es durch Zuschwellen der Nase gar nicht erst aus der Luft in sich eindringen. Bereits 1920 hat Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophischen Medizin, das Problem so charakterisiert, dass der Organismus die Summe von Wirkungen, die nicht in ihn hineingehören, »auf unregelmäßige Art wieder ausscheiden« muss.
    Auf diese Weise, stellte er fest, entstehe »eine krankhafte Ausscheidung«. Als therapeutischen Weg empfahl er, die Verdauungskräfte des Kindes so zu stärken, dass Fremdwirkungen von Pflanze und Tier in der Nahrung rechtzeitig und vollständig abgebaut werden können und nicht in Form unvollständig verdauter Nahrung die Darmwand passieren. Diese Maßnahme hat sich in der Behandlung von Kindern mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und auch Nahrungsmittelallergien vielfach bewährt. Rudolf Steiner hob dabei die Bedeutung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) besonders hervor, die in der Tat die umfassendste abbauende Wirkung auf alle Nahrungsbestandteile (Eiweiße, Kohlehydrate und Fette) entfaltet.
    Um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien vorzubeugen bzw. sie behandeln zu können, ist ein Ziel der Anthroposophische Medizin, den kindlichen Organismus vor zu frühem Kontakt mit Fremdeiweiß und unverträglichen Nahrungsmitteln zu schützen und ihm gleichzeitig die Gelegenheit zu geben, die Abwehrkräfte seiner Verdauung zu stärken. Folgende Maßnahmen möchten wir Ihnen ans Herz legen:
1. Vermeiden Sie einen zu frühen und zu starken Erstkontakt mit Fremdeiweiß:
    Sechs Monate vollständiges Stillen bewirkt einen wichtigen Schutz vor zu frühem Fremdeiweißkontakt, vor allem mit Kuhmilch eiweiß. Es sorgt auch dafür, dass Ihr Kind mit extrem wenig Eiweiß ausreichend ernährt werden kann – Muttermilch enthält nur halb so viel Eiweiß wie Pulvermilch, aber ein lebendiges und optimal geeignetes Eiweiß für das Kind, so dass diese Menge ausreicht. Jede künstliche Nahrung belastet den Säugling mit sehr viel Eiweiß, da dessen Abbauprodukte durch die Nieren ausgeschieden werden müssen.
2. Führen Sie stufenweise fremde Eiweiße in möglichst natürlicher Form ein:
    Die jüngste Forschung hat gezeigt, dass es wahrscheinlich am besten ist, wenn Sie Kuhmilcheiweiß und Weizenklebereiweiß dann gestuft einführen, wenn die ersten Zähne durchgebrochen sind, also um den achten bis neunten Lebensmonat herum. Noch später sollten Sie diese wichtigen

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