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Das Kleine Enneagramm - Fuehrungshandbuch

Das Kleine Enneagramm - Fuehrungshandbuch

Titel: Das Kleine Enneagramm - Fuehrungshandbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Winzenried
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    Weltsicht:
    “Die Welt ist aufdringlich. Ich brauche privaten Freiraum um nachzudenken und um meine Energien aufzutanken.”
    Als Mitarbeiter:
    Die Fünf glaubt, dass sie nur begrenzte Energiereserven hat. Deshalb lässt sie nicht zu, dass diese Ressourcendurch andere Menschen verbraucht werden. Sie arbeitet hart um sich Ungestörtheit und Autonomie zu erkaufen. Sie braucht Berechenbarkeit und will alles ziemlich genau wissen. In Gegenwart anderer findet die Fünf es bisweilen schwierig, sich zu konzentrieren. Vor allem wird sie durch die Anwesenheit von Menschen, welche sie als Aufdringlich empfindet abgelenkt. Bei spontanen Fragen kann sie erstarren, da sie sich lieber zuerst zurückziehen möchte um zu überlegen.
    Die Fünf meidet konsequent Konflikte. Um sich emotional zu schützen, wird lieber schriftlich per Brief oder Mail kommuniziert als direkt oder per Telefon. Die Fünfer durchschauen Schmeicheleien und charismatische Führungstätigkeit sehr rasch, da sie auf die Sachebene ausgerichtet sind. Extrem produktiv als Entscheidungsträger in geschützter Position, wenn die vorderste Front an fähige Mitarbeiter delegiert werden kann.
    Ein Grossraumbüro ist die Hölle für eine Fünf. Von den Fünfern hört man oft den Satz: “Ich verstehe die Frage nicht.” Dies, weil das was gerade erörtert wurde plötzlich in einem neuen Begriffsrahmen gesehen wird. Dass geht so bei Fünfern nicht, da sie gewöhnlich zuerst einen Gedanken zu Ende denken, bevor der nächste oder die nächste Idee gedacht wird. Sie können vielfach einfach nicht schnell genug umdenken. Sie fallen nicht auf Anreize durch Titel oder Vergünstigungen für Mitarbeiter rein, da sie solche Methoden als Verführung der Geschäftsleitung durchschauen, um die Mitarbeiter an das System zu binden. Sie mögen es auch gar nicht, wenn ihre Energie einem Arbeitgeber zugute kommt. Sie sind Loyal um sich Autonomie zu erkaufen oder zu erhalten.
    Als Führungskraft:
    Die Fünf führt hinter geschlossenen Türen. Sie arbeitet im allgemeinen mit aktiveren Typen zusammen, zum Beispiel einem Dreier. Die Fünf ist der Analytiker oder derDenker und nach aussen nimmt der andere die Vertretung. Falls aber öffentliche Präsentationen anstehen, können sie sehr gut in diese Rolle schlüpfen – obschon sie dies hassen – und die Firma perfekt vertreten. Sie treten dann als extrovertierte Führungskraft im Stil eines Achters auf und jedermann kauft ihnen dies ab. Sie übernehmen die Maske einer öffentlichen Figur als eine Rolle, die sie perfekt zu spielen haben. Auch hier wieder um sich Autonomie zu erkaufen. Die Konzentration der Fünf richtet sich mehr auf Ideen und den Verkauf derselben durch perfekte Selbstdarstellung als auf Kommunikation. Sie legen Probleme schnörkellos dar, liefern Ergebnisse kommentarlos ab und warten geduldig bis die anderen mit ihrem Beitrag herausrücken. Fünfer als Bosse wollen Fakten und um sie zu erhalten, können sie ohne mit der Miene zu zucken einen “Knochen vor die Meute werfen” und beobachten was geschieht. Alle andern möchten natürlich wissen was der Chef dazu meint, bevor sie sich positionieren, aber der macht nicht den Anfang.
    Eine Qualität der Fünfer ist es, ein Projekt das steht sehr schnell zu delegieren, sie müssen nicht mit aller Gewalt alles selbst durchziehen. Jedoch möchten sie dann nicht stets mit irgendwelchen Fragen belästigt werden und deshalb delegieren sie gern an Bekannte und Vertraute, was in Vetternwirtschaft ausarten kann.
    Fünfer sind Dank ihrer Fähigkeit zu abstraktem Denken in der Lage aus einer Fülle von Informationen sehr schnell eine Kernaussage zu isolieren. Fünfer sind auch sehr stabil gegenüber den Aufregungen eines Geschäftszyklus.
    Beispiel:
    Ich (der Autor) im Grunde eine Fünf welche Zurückgezogenheit über alles schätzt, habe mich im Frühjahr 2004 selbständig gemacht um endlich absolut autonom zu sein. Das ganze vorherige Jahr diente der Vorbereitung des Übergangs in die Freiheit. Das ging soweit, dass ich – natürlich in Kenntnis des Enneagramms – viele meiner Pflichten und Aufgaben an Mitarbeiter, Untergebene und auch Vorgesetzte delegierte. Dies jedoch sehr subtil und in einer Art und Weise, die nicht durchschaut wurde. Und so arbeitete mein Umfeld sehr typengerecht für mich und meine Ziele. Bei der Verabschiedung meinte meine Vorgesetzte, dass sie eigentlich gar nicht wisse was ich so gearbeitet hätte, aber da die Ziele erfüllt worden, sowie die

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