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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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erzählte, tat ich, als würde ich Tränen lachen. Innerlich hätte ich schreien können.
Nach einer Weile ist Mr. Duff rausgekommen und hat Dion befreit. Er hat ein Riesentheater veranstaltet und die Jungs ganz schön zur Sau gemacht. Aber er wußte, daß es nur ein Streich gewesen war, und beschloß, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Schließlich mußten die Jungs sich in Sportmeisterschaften und für Stipendien qualifizieren. Da hatten sie doch auch ein Recht, mal ein bißchen Dampf abzulassen.
Am nächsten Samstag schlugen die Chappaqua Lions die Poolon Red Devils in der Footballmeisterschaft der D-Klasse. Am Sonntag darauf erschoß sich Dion Hatch mit der Pistole seines Vaters.
Dion hatte den Fehler begangen, daß er zu offen gewesen war. Es ist ein großer Unterschied, ob man schwul ist oder ob die Leute einen für eine Schwuchtel halten. Dieses Heft werde ich gut verstecken.
4. September
    Habe heute Papa getroffen. Im Café mit Carol, der Nutte, wegen der er Mama verlassen hat. Er hat mich durchs Fenster gesehen und mir so ganz nebenbei zugewinkt. Carol tat, als hätte sie mich nicht bemerkt. Ich hasse sie. Sie arbeitet in der Bank am Schalter. Im letzten April hat Papa heimlich etwas mit ihr angefangen. Im Juli war es schon nicht mehr so heimlich, und er hat sogar bei ihr übernachtet. Und dann hat er sie überallhin mitgenommen. Sie tauchten zusammen bei Partys und bei Stadtversammlungen auf. Wenn Mama sie hereinkommen sah, ergriff sie schleunigst die Flucht und schleppte uns hinter sich her. »Zur Hölle mit den beiden«, schimpfte sie beim Rausgehen. Dann hat sie uns eingeschärft, ja niemandem etwas von Papa und Carol zu erzählen. Sie wollte nicht, daß in Tranten Township über sie geklatscht wird. Aber das hilft nichts. Alle in der Stadt wissen, was abläuft. Und alle reden drüber.
Am Tag, als die Bombe geplatzt ist, war Papa mit Jeff und mir beim Essen. Wir hätten ahnen sollen, daß etwas im Busch war, da er nüchtern aufgekreuzt ist.
Eigentlich war das Ganze als Vater-Sohn-Abend gedacht, doch Papa hat alles kaputtgemacht, indem er uns verkündete, daß er uns verläßt und mit Carol zusammenzieht. Sie mache ihn »glücklich«, sagte er. ich weiß noch, daß Jeff aus dem Café gerannt ist und einen Stein in die Windschutzscheibe von Papas Auto geschmissen hat Papa hat ihm Schimpfwörter hinterhergebrüllt, und ich wiederholte immer nur »nein, nein, nein«. Als ich nach Hause kam, hatte Mama sich ins Schlafzimmer eingesperrt. Sie blieb zwei Tage lang drin.
Inzwischen ist alles wieder normal, außer daß Papa eine neue Adresse hat. Oma ist zu uns gezogen, um Mama zu unterstützen. Und Mama geht wieder zur Schule und macht ihren Highschool-Abschluß. Sie war sechzehn, als sie Papa geheiratet hat, und sie hat die Schule im ersten Jahr abgebrochen, weil Jeff unterwegs war.
Sie versucht, ihr Leben weiterzuleben, doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Jeden Monat, wenn Mama zur Bank geht, um ihren Sozialhilfescheck einzulösen, begegnet sie dort Carol. Schade, daß sie sich nicht traut, Carol eine runterzuhauen, oder noch besser, ihr einen Kopfschuß zu verpassen. Aber Mama traut sich nicht aufzumucken, geschweige denn, Carol zum Zweikampf herauszufordern. Also hockt Carol auf ihrem fetten Arsch hinter dem Bankschalter, gibt Mama das Geld und geht dann nach Hause, um Papa glücklich zu machen. Ich hasse sie.
5. September
    Freitag abend und nichts zu tun. Das »Palace« hat dichtgemacht, und ich kann nicht ins Kino gehen. Ins »Rusty Nail« darf man erst rein, wenn man über einundzwanzig ist, aber ich will da sowieso nicht hin.
Die erste Woche in der Highschool habe ich überstanden. Ich glaube nicht, daß es mir dort gefallen wird. Zu sehr wie in einem Konzentrationslager. Ständig gongt es, und die Lehrer kontrollieren die Gänge, damit ja niemand da rumhängt. Meute auf dem Flur habe ich Mr. Duff und einen Bullen gesehen, wie sie gerade den Spind irgendeines Jungen durchsuchten. Ich wollte schon fragen, was sie da tun, aber Mr. Duff schimpfte nur: »Geh weiter!« Also habe ich mich verdrückt.
Der Unterricht ist ein Witz. Meine Lehrerin im Englisch-Grundkurs versucht wirklich ihr Bestes, aber das interessiert niemanden, so daß sie am Schluß nur noch Selbstgespräche führt. Scott Pushard, einer der Jungs, mit denen ich Sport habe, hat heute davon geredet, die Schule hinzuschmeißen. Er sagt, als Holzfäller verdient er mehr, als wenn er den ganzen Tag im Unterricht rumsitzt. Ich

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