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Das Koenigreich des Sommers

Das Koenigreich des Sommers

Titel: Das Koenigreich des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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handeln. Er war nicht gewillt, auch nur irgendein Teil von unseren Gütern anzunehmen, bis Gawain den goldbesetzten Stirnriemen von Ceincaleds Geschirr abmachte. Da bot der Bauer uns mehr, als wir brauchten, denn er wollte noch mehr Gold. Ich nahm zwei bronzene Armreifen und einen silbernen Ring zum Ausgleich - kein besserer Handel, als der andere sich erhofft hatte - und Gawain knotete ein Stück Seil ein, um den Stirnriemen zu ersetzen. Aber er war nicht erfreut darüber. Lieber hätte er seine ganze eigene Ausrüstung verkauft, als das Geschirr des Pferdes anzurühren.
    Am nächsten Tag ritten wir weiter nach Camlann. Kurz nach Mittag erreichten wir die Festung. Am Vormittag bogen wir von der Römerstraße auf die unbefestigte Straße ab, die durch Ynys Witrin führt und durch die Sumpfwiesen. Über die unregelmäßigen Hügel, die den Horizont ausfüllen, kamen wir gut voran. Das Land um uns her war dicht besiedelt. Es gab keinen Wald, und die Felder waren gut bestellt. Es war wieder ein strahlender, klarer Tag, und Schafe und anderes Vieh waren auf den Weiden. Dadurch bekam das Land einen fröhlichen, bewohnten Anblick, der uns nach der langen Straße und dem Wald sehr willkommen war. Während wir nach Westen ritten, nahm Camlann langsam über den Hügeln der Umgebung Form an. Es schien größer zu werden, während wir näher herankamen. Gawain drängte sein Pferd zum Trab, dann zum kurzen Galopp, und das Pferd bewegte sich mit leichtem Schritt und aufgerichteten Ohren. Ceincaled wußte genau, wohin er ging. Llwyd war nicht so begeistert, aber er folgte dem anderen Tier. Er hatte sich daran gewöhnt.
    Die Festhalle war deutlich vor dem Himmel zu sehen. Sie bekrönte den großen Hügel. Erst als ich sie bemerkt hatte, erkannte ich auch die Mauern und die Ringwälle und Grabenbefestigungen der Festung. Aber die Wälle waren gewaltig genug, als wir herankamen, und die Mauern waren in gutem Zustand, anders als die Mauern der Städte, die ich schon gesehen hatte. Auch das Tor war neu, und nur ein einziger Wachturm stand darüber. Es war aus Eiche und Eisen gebaut. Aber es öffnete sich schon, ehe wir herangekommen waren, und Gawain zügelte sein Pferd direkt dahinter, um die Wachen zu begrüßen. Sein Hengst tänzelte, weil er wirklich nach Hause wollte. Ich nahm Llwyd zurück, der von seinem Lauf schwitzte. Beide Wachen, die am Tor postiert waren, kamen vom Wachturm herunter und riefen Gawain zu.
    »Hunderttausendmal willkommen zu Hause!« sagte einer von ihnen. »Wir haben uns schon gefragt, wen wir aussenden könnten, um deinen Tod zu rächen. Dein Bruder sagte, nein, es sähe dir ähnlich, im Winter zu reisen. Aber als es um die Rache für dich ging, da war er der Eifrigste von allen.«
    Gawain lachte. »Wirklich? Das sieht meinem Bruder ähnlich. Geht’s ihm gut? Auch meinem Herrn Artus? Und der Königin?«
    Ja, ja, es ging ihnen allen gut, und es gäbe auch Neuigkeiten. Gewisse Dinge seien passiert, und Cei hätte zu Agravain gesagt -»aber das hörst du ja alles noch früh genug« - , der Wachposten unterbrach sich selbst - »und der Tag ist zu kalt, um herumzustehen und zu reden. Ich sehe dich heute abend, beim Fest.«
    »Gibt es ein Fest heute abend?«
    »Jetzt ja. Denn es gibt jetzt keine Ausrede mehr wie in den letzten zwei Wochen. Oh, wer ist denn der Kerl, den du da bei dir hast?«
    »Mein Diener. Rhys ap Sion.«
    Der Wachposten zog eine Augenbraue hoch und schaute mich an, als ob ich ein neuerworbenes Pferd wäre. »Gawain der Goldenzüngige hat einen Diener angenommen? Hast du denn vor, am Ort zu bleiben?«
    Gawain lachte einfach. Ich war bereit, dem Wachposten zu sagen, daß das gar nicht stimmte und daß ich in Camlann einen anderen Herrn finden wollte. Aber der Mann fuhr fort: »Gut für dich, Diener. Viel Glück! Ich hoffe, du liebst es zu reisen.«
    Gawain lachte noch einmal, wünschte dem Posten eine gute Wache und ließ Ceincaled den steilen Hügel im kurzen Galopp hinauflaufen.
    Camlann ist eine gewaltige Festung. Siebenhundert Männer sind in Artus’ Familie, und fast vierhundert davon schlafen in der Festhalle, während die anderen Häuser innerhalb der Festung haben. Einige der Männer sind verheiratet und haben ihre Familien in Camlann. Außer diesen Kriegern haben auch noch die Diener und ihre Familien in der Festung ihr Zuhause und neben ihnen die Ärzte, Schmiede, Zimmerleute und Maurer, die Pferdeknechte, Ausbilder und Pferdezüchter und all die Handwerker, die innerhalb der Festung

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